Innovations- und Technologiemanagement (Abbildung: Heyko Stöber)Heyko Stöber

Innovations- und Technologiemanagement - Prof. Marion A. Weissenberger-Eibl

  • Mit den Entstehungsbedingungen von Innovationen und deren Auswirkungen befasst sich die Professorin für Innovations- und TechnologieManagement (iTM) am KIT. Die Wissenschaftlerin leitet zudem das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe.

Entwicklungen antizipieren, Bedarfe frühzeitig erkennen

Prof. Marion A. Weissenberger-Eibl (Foto: Franz Wamhof) Franz Wamhof

„Mich interessiert, wie sich mögliche Zukünfte so gestalten lassen, dass Neuerungen in Produkten, Dienstleistungen und Prozessen das Bestehen eines Unternehmens in einer sich wandelnden Umwelt langfristig gewährleisten“, sagt Marion A. Weissenberger-Eibl. Schwerpunkte ihrer Forschung sind das Innovationsmanagement, Technologie- und Wissensmanagement, Unternehmensnetzwerke sowie Methoden der Strategischen Vorausschau, mit denen sich Entwicklungen antizipieren und Bedarfe frühzeitig entdecken lassen. Wesentliches Ziel ihrer Professur iTM am Institut für Entrepreneurship, Technologie-Management und Innovation des KIT ist der Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, zum Beispiel durch das Angebot forschungsbasierter Begleitung in Innovationsprozessen und strategischer Handlungsempfehlungen für Unternehmen.

„Ich bin sehr davon überzeugt: Nur wer kontinuierlich den Blick in die Zukunft wirft, kann dauerhaft und nachhaltig innovativ handeln“, so die Wirtschaftswissenschaftlerin und Ingenieurin. Es gelte fachübergreifend unterschiedliches Wissen und die Perspektiven von verschiedenen Beteiligten zu integrieren sowie die Wechselwirkungen des Innovationssystems aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung, Staat und Politik ganzheitlich zu betrachten. Dazu gehöre etwa, der Frage nachzugehen, wie sich die Digitalisierung auf die Hochschullandschaft oder das Zusammenleben in der Gesellschaft auswirkt.

„Innovation ist keine Einzelaufgabe, sondern Teamwork über Branchengrenzen hinaus. Ob in der Medizin oder der E-Mobilität, es stellt sich immer die Frage, wohin wollen wir als Gesellschaft, und wie können wir dies gestalten?“, betont Weissenberger-Eibl. Der Politik komme dabei die Aufgabe zu, zuzuhören, Infrastruktur bereit zu stellen, Themen aufzugreifen und diese auf die Agenda der Bildungs- und Forschungspolitik zu setzen. Die soziale Dimension ihrer Forschung ist der Wissenschaftlerin besonders wichtig. „Herausforderungen wie der Klimawandel, knapper werdende Ressourcen oder die alternde Gesellschaft erfordern folgenreiche Neuerungen, die vom gewohnten Schema abweichen. Damit bleiben wir wettbewerbs- und zukunftsfähig“, sagt Weissenberger-Eibl. In der Digitalisierung sieht sie das wesentliche Instrument mit großem Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. „Mein Paradigma ist, dass wir Wohlstand und Ressourcenverbrauch entkoppeln müssen“, sagt die Wissenschaftlerin, die allen Grund dafür sieht, dass sich Zukunft, obwohl sie unbekannt ist, gut gestalten lässt.

Weissenberger-Eibl ist als Gutachterin und Expertin eine gefragte Ansprechpartnerin in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zum Innovationsprozess in Deutschland. Unter anderem ist sie Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und unterstützte den Forschungsausschuss des Wissenschaftsrates. Seit 2018 wirkt sie im Kuratorium des Deutschen Studienpreises mit. Sie begleitete den Expertendialog von Altkanzlerin Merkel und unterstützte die „Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030“ der Bundesregierung. Seit 2017 engagiert sich die Wissenschaftlerin im „Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg“ und leitete mit der damaligen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer die Kernarbeitsgruppe „Forschungs- und Innovationsumfeld“. Ab Ende 2022 ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Programmrats des Futuriums, einem interaktiven Haus der Zukünfte. (afr)

Der Presseservice des KIT stellt gerne den Kontakt zwischen den Medien und Prof. Marion A. Weissenberger-Eibl her.

 

 

Fotonachweise:
Grafik: Heyko Stöber
Porträt Prof. Marion A. Weissenberger-Eibl, iTM: Franz Wamhof