Innovation und Wachstum - Prof. Ingrid Ott
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Die Professorin für Wirtschaftspolitik forscht zu den zentralen Wachstumsdeterminanten moderner Volkswirtschaften in einer globalisierten Welt. Im Zentrum steht dabei die Frage, warum manche Volkswirtschaften ökonomisch erfolgreicher sind als andere, selbst wenn sie mit gleichen Ressourcen und Arbeitskräften identische Voraussetzungen haben.
Wie Innovation, Technologie und Institutionen Wachstum und Wohlstand beeinflussen
„Mir und meinem Team geht es darum, theoretisch fundierte Empfehlungen für gute Wirtschaftspolitik zu erarbeiten“, erklärt Ingrid Ott. Ihr besonderes Interesse gilt daher Innovationsprozessen und produktiven Staatsausgaben, beispielsweise für Infrastruktur oder Hochschulen sowie der Entstehung und Verbreitung von Wissen und der Rolle von Humankapital als Wachstumstreiber. „Gerade in einer globalisierten Welt und in Zeiten sich überlagernder großer Herausforderungen ist es wichtiger denn je, das Zusammenspiel verschiedener Einflussfaktoren sowie die zugrundeliegenden Wirkungsketten zu verstehen. Auch ist es unabdingbar, Rückkopplungseffekte auf gesamtwirtschaftliche und globale Phänomene des Handelns einzelner Individuen nachzuvollziehen“, so die Volkswirtin. Eine besondere Bedeutung komme hierbei der Koordination globaler öffentlicher Güter, wie etwa Innovationen, der Bekämpfung des Klimawandels oder der globalen Sicherheit, durch nationale Politiken zu.
„Neben Humankapital oder Infrastruktur haben insbesondere Institutionen eine wesentliche Bedeutung für das Wachstumsgeschehen“, so Ott. Diese gebe den Akteurinnen und Akteuren des Markts einen verlässlichen Rahmen für ihr Handeln – zum Beispiel durch ein Rechtssystem, das Patent- und Eigentumsrechte schützt. Aus wirtschaftspolitischer Perspektive geht sie insbesondere den Fragen nach, wie staatliche Eingriffe in privatwirtschaftliches Handeln legitimiert werden können und wie Rahmenbedingungen und Instrumente gestaltet sein sollten, damit der gesellschaftliche Wohlstand maximiert wird. Ein besonderes Anliegen ist ihr hierbei eine effiziente Ausgestaltung der Innovationspolitik.
Darüber hinaus forscht Ott zur Bedeutung von Spitzentechnologie für die regionale Entwicklung. „Um die ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung von neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Service-Robotik quantifizieren zu können, müssen diese Technologien zunächst in ihrer Rolle für die verschiedenen Märkte sichtbar gemacht werden“, betont die Expertin. Denn anders als für den Maschinenbau oder die Elektrotechnik gebe es hier noch keine gängige Klassifikation.
Ingrid Ott ist seit 2023 Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband und gehört dem Aufsichtsrat des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) an. Die wissenschaftliche Sprecherin des KIT-Zentrums Mensch und Technik ist zudem Fellow am Kieler Institut für Weltwirtschaft sowie seit 2022 Fellow des weltweiten Forschungsnetzwerks CESifo. (afr, red)
Expertinnenmails mit Prof. Ingrid Ott:
- Ingrid Ott: Jahresgutachten Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) – im Wettbewerb vor allem mit China und den USA muss Deutschland digitale Kompetenzen stärken und KI-Forschung vorantreiben (28.02.2018)
- Ingrid Ott: Jahresgutachten Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) – Deutschland schöpft Gründungspotenzial nicht aus (15.02.2017)
- EFI-Jahresgutachten 2016 (17.02.2016)
Der Presseservice des KIT stellt gerne den Kontakt zwischen den Medien und Prof. Ingrid Ott her.
Fotonachweis:
Foto Wertpapiere: photocase.de
Porträt Prof. Ingrid Ott, ECON, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik: privat