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Interaktive digitale Technologien für Wirtschaft und Gesellschaft - Prof. Alexander Mädche

  • Der Experte für Informationssysteme und Mensch-Computer-Interaktion befasst sich mit der Gestaltung interaktiver digitaler Technologien für Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei stellt er die Zentrierung auf den Menschen in den Fokus seiner Arbeit.

Menschzentrierte Systeme steigern Produktivität und Wohlbefinden

KIT

Digitale Technologien sind integraler Bestandteil unseres Berufs- und Privatlebens. Sie ermöglichen uns, virtuell – in natürlicher Sprache und in Echtzeit – miteinander zu kommunizieren, unterstützen uns bei Entscheidungen und automatisieren Routineabläufe. Dafür sind in vielen Geräten bereits unterschiedlichste Ein- und Ausgabemöglichkeiten integriert. „Digitale Technologien entfalten jedoch nur ihr volles Potenzial, wenn sie von Menschen effektiv genutzt werden und in ihre Aufgaben sowie den Nutzungskontext gut eingebettet sind“, sagt Alexander Mädche, der die Forschungsgruppe Wirtschaftsinformatik IISM leitet. „Uns geht es deshalb darum, an der Schnittstelle zwischen Informatik und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften menschzentrierte Informationssysteme zu gestalten.“

Mit der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft verändern sich Arbeitsformen in Unternehmen radikal. Auch die Interaktion mit Kundinnen und Kunden über neue digitale Kanäle nimmt stetig zu und wird um Systeme wie Chatbots ergänzt, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. „Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis erarbeiten wir interdisziplinär neue interaktive digitale Technologien zur Steigerung von Produktivität und Wohlbefinden im Berufs- und Privatleben. Dabei verstehen wir uns nicht nur als Technologieentwickelnde, sondern untersuchen und konzipieren gesamte soziotechnische Systeme“, betont Mädche.

Folglich stehen auch das Erleben und das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzern sowie ökonomische Aspekte im Interesse der Forschung. Ebenso geht es um die leichte Bedienbarkeit und das Nutzungserlebnis sowie das Gestalten effizienter und effektiver Arbeitsabläufe in Unternehmen. Forschende aus den Disziplinen Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Psychologie arbeiten zusammen, um zum Beispiel Mensch-Maschine-Schnittstellen mit KI-Methoden zu optimieren. „Dabei setzen wir auf verschiedenste Forschungsmethoden und Daten, unter anderem auf Fragebögen, Interviews und das Erfassen von Biosignalen aus dem Labor und dem Feld. Am KIT steht mit dem Karlsruhe Decision & Design Lab, kurz KD2Lab, eines der weltweit größten Experimentallabore zur Verfügung“, erläutert Mädche.
Aktuell beschäftigen sich die Forschenden unter anderem mit der Gestaltung adaptiver Systeme für die virtuelle Zusammenarbeit. Außerdem forschen sie an einem modularen Lehrangebot zum Aufbau von KI-Kompetenzen. Anhand von Biosignalen wie Augenbewegungen und Herzaktivität kombiniert mit Methoden des Maschinellen Lernens lassen sich affektiv-kognitive Zustände erkennen. Auf dieser Grundlage können die Systeme dann genau an den Bedarf der Nutzenden angepasst werden.

Mädche ist neben der Forschung und Lehre auch der Transfer sehr wichtig. Er ist Mitgründer und Vorstand des Vereins „Usability & User Experience in Germany“ (UIG e.V.), dessen Ziel es ist, Wissen über Usability und User Experience bereitzustellen, die Sichtbarkeit zu erhöhen und relevante Beteiligte zu vernetzen. Er engagiert sich im Beirat der Initiative „Software Made in Germany“ des Bundesverbands IT-Mittelstand (BITMI e.V.) und hat 2021 den gemeinnützigen Verein „Die Wirtschaftsinformatik e.V.“ als Vertretung der deutschsprachigen Wirtschaftsinformatik-Community mitgegründet. (afr, red)

Der Presseservice des KIT stellt gerne den Kontakt zwischen den Medien und Prof. Alexander Mädche her.

 

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Porträt Prof. Alexander Mädche, IISM: KIT