Neues Lern- und Anwendungszentrums Mechatronik entsteht – Trumpf fördert Projekt
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Autor:
Aileen Seebauer
Anja Frisch
Dr. Felix Mescoli
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Quelle:
Presse-Service
- Datum: 22.10.2020
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Mit dem Lern- und Anwendungszentrums Mechatronik (LAZ) entsteht am KIT bis 2023 ein Zentrum für die Produktentwicklung, in dem Studierende den ganzen Prozess von der Produktidee bis zur Inbetriebnahme des fertigen Produktes und auch die Fertigungstechnik erleben können. Die Firma Trumpf beteiligt sich an der Finanzierung für den Neubau und stellt modernste digitalisierte Werkzeugmaschinen und Software für die Blechbearbeitung im studentischen Produktentwicklungszentrum zur Verfügung. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben das Unternehmen mit Sitz im schwäbischen Ditzingen und das KIT am Freitag, 16. Oktober, unterzeichnet. Pro Semester werden bis zu 1000 Studierende auf IT-Lösungen für die Blechkonstruktion und Fertigungsplanung sowie die passenden Maschinen zugreifen können.
„Als einzige deutsche Exzellenzuniversität mit nationaler Großforschung bieten wir unseren Studierenden hervorragende Studienbedingungen“, sagt Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT. „Es gehört zu unserem Spirit, dass alle Lernenden schon früh im Studium an spannenden Forschungsprojekten teilhaben und so die ganze Vielfalt von Wissenschaft und Technik erleben. Das LAZ bietet dafür im Bereich der Produktentwicklung weltweit einzigartige neue Möglichkeiten.“
„Das Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik bietet eine einzigartige Verzahnung zwischen Forschung, Lehre und industrieller Anwendung. Die Studierenden können dort ihr theoretisches Wissen auf Fragestellungen aus der Praxis anwenden und dabei modernste Fertigungstechnologie nutzen. Gleichzeitig verankern wir digitale Ansätze des Konstruierens in Blech bereits in der Ausbildung und stärken so den Maschinenbau-Standort Baden-Württemberg“, sagt Heinz-Jürgen Prokop, CEO Trumpf Werkzeugmaschinen.
„Ob ein Produkt gut oder schlecht konstruiert wurde, zeigt sich erst in der Nutzung. Gut Konstruieren kann nur, wer die Konsequenzen seines Handelns bezüglich der Funktion erlebt und versteht. Das ist wichtig, weil Konstruktionskompetenz im Erleben und Reflektieren des eigenen Handelns in der Konstruktion am selbst entwickelten Produkt entsteht.“, sagt Sven Matthiesen, Professor für Gerätekonstruktion und Maschinenelemente am IPEK – Institut für Produktentwicklung. Mit den TRUMPF Fertigungsmaschinen im LAZ und dem Zugang zu Ihrer Inhouse Fertigungstechnik gewinnen wir den durchgängigen Datenzugang über den kompletten Produktentstehungsprozess.“, so Matthiesen, der das Nutzungskonzepts im LAZ entwickelt hat. „Solche Möglichkeiten hätte ich meinem Studium auch gerne gehabt!“
Im Zuge der auf zehn Jahre angelegten Partnerschaft stellt das Unternehmen dem LAZ Mittel, Maschinen sowie IT- und Produktionskapazitäten zur Verfügung. Baubeginn des LAZ ist März kommenden Jahres. Der Neubau entsteht am gegenwärtigen Standort des Nusselt-Hörsaals, der jetzt abgerissen wird. (mex)
Klima und Corona: Neue Videoserie des Deutschen Klima-Konsortiums
Auf Satellitenbildern der NASA konnte man im Frühjahr 2020 einen deutlichen Rückgang der Luftverschmutzung über China beobachten. Verantwortlich waren der Ausbruch des Corona-Virus und die entsprechenden Einschränkungen in Verkehr und Industrieproduktion. Auch die Forschenden am Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) des KIT interessieren sich für dieses „natürliche Experiment“ und arbeiten daran die Reduktion der Luftverschmutzung genau zu quantifizieren. „Die Herausforderung dabei ist, dass die Konzentration und Verteilung von Partikeln in der Atmosphäre nicht nur von lokalen Emissionen abhängig ist“, erläutert der Klimaforscher Hendrik Andersen (IMK). Vielmehr werde der genaue Effekt auch von der Wettersituation oder geografischen Gegebenheiten maßgeblich beeinflusst.
Wie genau es gelang menschliche und natürliche Faktoren auseinanderzuhalten erläutert Andersen in einer Folge der Videoserie „Real Science, Real Talk – Wissenschaft zu Klima und Corona“, die das Deutschen Klima-Konsortium (DKK) produziert hat. Die neue Videoreihe startete am 12. Oktober und beleuchtet unterschiedliche Aspekte dieses Themas in 18 Folgen. Bis zum 04. November erscheint jedem Wochentag ein neues Video der Serie auf dem YouTube Kanal des DKK.
DKK-YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/user/DKKKlimaKonsortium
Das DKK im Internet: www.deutsches-klima-konsortium.de/coronaklimaMit KI zu neuen Batterien
Der Elektrochemiker Helge S. Stein will die Entwicklung neuer verbesserter Batterien beschleunigen, da diese einen kritischen Baustein für die erfolgreiche Energiewende und Elektromobilität darstellen. Der 1988 geborene Physiker lehrt als Juniorprofessor am Institut für Physikalische Chemie des KIT und leitet die Arbeitsgruppe Angewandte Elektrochemie am Helmholtz-Institut Ulm (HIU), welches gemeinsam vom KIT und der Uni Ulm getragen wird.
Stein nutzt Roboter und Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI), um neue Materialien für umweltfreundliche und hochleistungsfähige Energiespeicher wesentlich schneller zu finden, als es mit herkömmlichen Methoden möglich wäre. „Die Roboter machen nichts anderes als die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Labor, nur schneller und reproduzierbarer. Wir gewinnen so Daten, welche uns in die Lage versetzen Computern Chemie beizubringen, damit diese uns Empfehlungen für Verbesserungen verraten“, sagt Stein. Die Verzahnung unterschiedlicher Geräte und Methoden über eine zentrale Datenbank und künstliche Intelligenz bringt die erforderte zehn- bis 100-fache Beschleunigung der Prozesse der Materialforschung. Verschiedene Prozesse und Bestandteile lassen sich in Millionen unterschiedlicher Zusammenstellungen kombinieren – die richtige Kombination zu finden gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Sein Ziel sei es, die Zeit von der Entdeckung eines Materials bis zu seiner möglichen Anwendung deutlich zu verkürzen, „denn wir haben keine 40 Jahre, der Klimawandel findet jetzt statt“, sagt Stein. (afr)
Virtuelle Veranstaltung am KIT: Digitaler Wandel im Gesundheitswesen
Das deutsche Gesundheitswesen befindet sich an einem Wendepunkt: Die Digitalisierung ermöglicht neue Ansätze in der Medizin und bietet die Chance, auf drängende Fragen Antworten zu finden. Welche ethischen und sozialen Auswirkungen bringt die digitale Transformation mit sich? Welche neuen Wege kann sie in der Patientenkommunikation eröffnen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die virtuelle Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Fokus: Zukunft. Unser Leben 2050“ des KIT. Nach einem Einführungsbeitrag durch Univ.-Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl vom Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement (iTM) am KIT folgen Impulsvorträge von Referenteninnen und Referenten aus der Gesundheitsbranche, um im Anschluss in der Expertenrunde mit dem Publikum zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 5. November 2020 um 18:00 Uhr virtuell statt. Eine Anmeldung ist unter http://itm.entechnon.kit.edu/Vortragsreihe_Fokus-Zukunft.php möglich. (ase)
Lehrangebote des ZAK auch für Gasthörende im Wintersemester
Pandemien, Klimawandel und Digitalisierung verändern unser Leben – und auch unsere Arbeits- und Lebenswelt ist im Umbruch. Über- und außerfachliche Qualifikationen sind für den Lebens- und Berufserfolg von wachsender Bedeutung. Das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale unterstützt als wissenschaftliche Einrichtung des KIT den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und fördert den interdisziplinären Austausch am KIT. Das vom ZAK angebotene „Studium Generale“ bietet Studierenden, aber auch Gasthörenden die Möglichkeit, einen Einblick in die Forschung und Lehre am KIT zu bekommen. Von Grundfragen der Pädagogik über Ringvorlesungen zum Klimawandel bis hin zu Veranstaltungen über Politik und Globalisierung: Insgesamt stehen Gasthörerinnen und Gasthörer ein offenes Angebot von etwa 180 Veranstaltungen, eingeteilt in fünf interdisziplinäre Themenfelder, zur Auswahl. Hinzu kommen Einblicksveranstaltungen, Kreativitätswerkstätten, Möglichkeiten zur Teilnahme im Orchester und Chor sowie Lehrveranstaltungen der Fakultäten. Aufgrund der Corona-Pandemie finden die meisten Seminare virtuell statt. Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen im Wintersemester ist bis Ende Oktober möglich. Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.zak.kit.edu/studium_generale.php. (ase)