Defekte und Störungen rechtzeitig erkennen
-
Autor:
Aileen Seebauer
Carina Lübben
Matthias Frank
Melanie Klagmann
-
Quelle:
Presse-Service
- Datum: 01.10.2020
-
Beim Transport kommt es immer wieder vor, dass Produkte unbemerkt beschädigt werden. Die Auswirkungen werden oft viel später erst bemerkbar, wenn diese Produkte in andere Teile verbaut werden – etwa in der Automobilproduktion. Dann auf Ersatzteile zu warten, kostet mitunter viel Zeit und Geld. Das Start-up SenseING Sensor Technology, eine Ausgründung aus dem wbk Institut für Produktionstechnik des KIT, will dieses Problem mit einem eigens entwickelten Sensor-Baukastensystem lösen. Dieser Sensor erkennt bereits beim Transport, dass ein Fehler aufgetreten ist, beispielsweise Ladung umgefallen oder angestoßen und Ware teilweise beschädigt ist. Hierbei erfasst der Sensor, abhängig vom konkreten Bedarf beim jeweiligen Einsatz, verschiedene Parameter wie etwa Temperatur, Luftfeuchtigkeit und -druck, Magnetfelder, Beschleunigung oder Drehrate. Die zugehörige Software liest den Grad der Beschädigung aus, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. „Aktuell definieren wir selbst noch die Parameter, welche die Sensoren jeweils überwachen. Ziel ist es, dass jeder Kunde sich die benötigten Bausteine seiner Sensoren individuell zusammenstellt und die Ergebnisse direkt und in Echtzeit auslesen kann“, erläutert Sven Kruse, Mitbegründer und Geschäftsführer von SenseING. „Schon jetzt sind die Sensoren unabhängig von einer Stromquelle, also plug-and-play-fähig.“ Die Platine, welche die Wissenschaftler selbst entwickelt haben, ist inzwischen auch für die Luftfahrt zertifiziert. Das Team hat herausgefunden, welchen Belastungen eine Kaffeemaschine in einem Flugzeug oder beim Ladevorgang ausgesetzt ist. Dies ist wichtig, um das Abschätzen der Lebensdauer einer Maschine zu verbessern, da diese für eine definierte Lebensdauer zugelassen wird. Der Prototyp des „Sensorbaukastens“ befindet sich in der Proof-of-Concept-Phase, das Team sucht aktuell nach Industriepartnern, die verschiedene Anwendungsfälle testen, etwa in der Logistik oder Produktion. Weitere Informationen: https://www.senseing.de (mkla)
Mit ihrem Sensor wollen die Gründer ein frühes Erkennen von Schäden möglich machen. (Foto: SenseING)
Vibrierende Mikrosysteme
Wie die Form von kleinsten vibrierenden Systemen so verbessert werden kann, dass sie unter gegebenen Bedingungen optimal funktionieren, ist Thema eines gemeinsamen Forschungsprojektes der Jade Hochschule Wilhelmshaven und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
„Die gute Klangqualität einer Stradivari-Geige leitet sich von ihrer Form und den verwendeten Materialen des Klangkörpers ab“, erklärt Jan Gerrit Korvink, Direktor am Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT. „Stellen Sie sich vor, man könnte aus dem Klang einer Geige auf ihre Form und Materialzusammensetzung schließen.“ In dem gemeinsamen Forschungsprojekt untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vibrierende Systeme, insbesondere Mikrosysteme, deren Größe im Bereich von tausendstel Millimetern liegt. Sie kommen beispielsweise als piezoelektrische Energiewandler zum Einsatz, die Vibrationen einer Maschine in elektrischen Strom umwandeln können. Ein verwandtes Forschungsprojekt am KIT versucht, die bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzten Mikrosysteme zu optimieren. (mfr)Freundschaftsbaum zwischen dem KIT und Indien
Ob Australien, China oder Indien: Das KIT unterhält viele internationale Kooperationen. Allein 25 Partnerinstitute des KIT befinden sich in Indien. Das KIT kooperiert dort beispielsweise mit dem Indian Institute of Technology (IIT) in Bombay und ermöglicht Studierenden Auslandaufenthalte an der Hochschule IIT Madras in Chennai. „Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit den indischen Partnern, die wir gern weiter ausbauen möchten“, sagt Oliver Schmidt von International Affairs des KIT. Deswegen besucht nun der Leiter der Kulturabteilung des Indischen Generalkonsulats, S. Vivekananthan, das KIT, um sich über Fragen der kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit auszutauschen. Anlässlich des Geburtstages von Mahatma Gandhi, der sich am 2. Oktober zum 151. Mal jährt, wird bei dem Besuch als besonderes Symbol ein Baum auf dem Gelände des KIT gepflanzt. Dabei handelt es sich um einen Walnussbaum, der in beiden Ländern vorkommt, dem Klimawandel trotzt und für Gandhi ein wichtiger Baum war. Der Baum soll für eine lange und blühende Beziehung zwischen dem KIT und den indischen Partnern stehen. Nach einem Austausch über Forschungsschwerpunkte und Strukturen am KIT, wird der Freundschaftsbaum vor dem Gerthsen-Hörsaal auf dem Campus Süd des KIT gepflanzt. Anschließend besichtigen die Teilnehmenden den Botanischen Garten des KIT. (ase)
Campustage 2020 am KIT
Die Lern- und Studienbedingungen kontinuierlich zu verbessern, ist das Ziel des Projekts „Lehre hoch Forschung Plus am KIT“. Gemäß dem Leitgedanken „Lehre folgt Forschung“ geht es darum, Studentinnen und Studenten zur Forschung anzuregen und bereits ab Studienbeginn ihr Interesse dafür zu wecken. Seit 2011 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt im Qualitätspakt Lehre. Die Campustage des KIT am 15. und 16. Oktober 2020 schließen es nun ab. Dabei präsentieren Expertinnen und Experten des KIT ihre neu entwickelten Lehr- und Lernformate, beispielsweise im Bereich Wissenschaftskommunikation oder der Einsatz Lehrvideos. Alexander Wanner, Vizepräsident des KIT für Lehre und akademische Angelegenheiten, wird die Campustage eröffnen. An der zweitägigen Online-Veranstaltung mit Workshops, Vorträgen und Diskussionen können alle Interessierten teilnehmen. Anmeldungen sind noch bis zum 14. Oktober unter http://www.sek.kit.edu/5256.php möglich. (clü)