Trockenheit im Frühjahr verstärkt Dürre im Sommer
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Autor:
Aileen Seebauer
Carola Mensch
Dr. Martin Heidelberger
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Quelle:
Presse-Service
- Datum: 25.06.2020
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Waldbrände, Ernteausfälle, Hitzeschäden – in Nord- Mitteleuropa haben Pflanzen stark unter dem Dürrejahr 2018 gelitten. Doch nicht allein der trockene Sommer machte der Vegetation zu schaffen. „Das üppige Pflanzenwachstum im warmen und sonnigen Frühjahr entzog dem Boden früh viel Wasser“, sagt Almut Arneth, Professorin am Institut für Meteorologie und Klimatologie, Atmosphärische Umweltforschung des KIT. Bei einer internationalen Kooperation unter Leitung der Ludwig-Maximilians-Universität München führten sie und die beteiligten Forscherinnen und Forscher Simulationen mit elf unterschiedlichen Vegetationsmodellen durch. Die Ergebnisse zeigten, dass die Böden der in Mitteleuropa dominierenden Acker- und Grasflächen bereits nach dem Frühjahr stark ausgetrocknet waren. Den Pflanzen stand dadurch im Sommer kaum noch Wasser zur Verfügung. In Skandinavien war der Effekt schwächer. Dort machen Wälder einen großen Flächenanteil aus. Bäume regulieren über die Spaltöffnungen ihrer Blätter die Wasserverdunstung und gelangen mit ihren Wurzeln an tiefere Wasservorräte. So können sie besser mit der Ressource haushalten. Die im Fachmagazin Science Advances veröffentlichte Studie soll unter anderem dazu beitragen, zukünftigen Hitzewellen durch besseres Landmanagement begegnen zu können. (cme)
„Wissenschaft für alle“ – Hochschulperle im Juni geht an das KIT
Fishbowl-Diskussionen, Science-Slams oder Hackathons – die Formate der Wissenschaftskommunikation sind mittlerweile vielfältig. Trotzdem gibt es Menschen, die sich davon nicht angesprochen fühlen oder sich nach wie vor nicht für Themen aus der Wissenschaft interessieren. Woran das liegt, untersuchen Forscherinnen und Forscher vom Institut für Technikzukünfte des KIT gemeinsam mit der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ und der „Robert Bosch Stiftung“ im Projekt „Wissenschaft für alle: Wie kann Wissenschaftskommunikation mit bisher nicht erreichten Zielgruppen gelingen?“. Dazu hat das Projektteam neben der theoretischen Grundlagenarbeit für einen praktischen Ansatz drei beispielhafte Zielgruppen ausgewählt: Bewohner des sozial benachteiligten Stadtteils im Falkenhagener Feld in Berlin-Spandau, Berufsschüler in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Meidinger-Schule Karlsruhe und muslimische Jugendliche mit Migrationsgeschichte in Berlin-Neukölln. „Um sie gezielt einzubinden, haben wir gemeinsam mit jeder dieser Gruppen ein neues Format zur Wissenschaftskommunikation und -vermittlung entwickelt und jeweils als Pilotprojekt getestet – eine Forschungsrallye, ein Science- und Poetry Slam sowie ein Science-Pub-Quiz“, sagt Philipp Schrögel vom Institut für Technikzukünfte des KIT. „So wollen wir Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen für eine Auseinandersetzung mit Wissenschaft begeistern“. Der Stifterverband hat das Projekt nun als beispielhaftes, innovatives Projekt mit der Hochschulperle „Offene Wissenschaft“ des Monats Juni ausgezeichnet. (ase)
100 Semester Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik am KIT
Ob Energie- und Ressourceneffizienz, Umwelttechnologien, Bioverfahrenstechnik oder nachhaltige Mobilität: Sie alle sind Bausteine einer nachhaltigen Gesellschaft. An neuen Verfahren und Prozessen arbeiten die Forscherinnen und Forscher der KIT-Fakultät für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik. Die aktuellen Forschungsthemen – die auch wesentlicher Bestandteil der Lehre sind – fügen sich in eine lange Tradition ein: Das laufende Sommersemester ist das 100. seit Gründung der Fakultät. Etwa 1600 Studentinnen und Studenten in den Studiengängen Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik und Bioingenieurwesen erwerben hier umfassende wissenschaftliche Kenntnisse – von den Grundlagen bis zu hochmodernen Anwendungen. „Im Zentrum der Forschung, die dieser Lehre zugrunde liegt, steht die Entwicklung von Prozessen, die Stoff- und Energiekreisläufe schließen, als Basis einer nachhaltig wirtschaftenden Gesellschaft“, sagt Thomas Kolb, Dekan der KIT-Fakultät. „Die Studierenden sind hier auf jeder Stufe eingebunden, von Laborversuchen über die Entwicklung digitaler Werkzeuge bis hin zum Betrieb von Pilotanlagen, die schon fast Industriemaßstab erreichen.“ Weitere Informationen: https://www.ciw.kit.edu/ (ase)
Klimaschutz für die Ohren
Was ergibt mehr Sinn, Brennstoffzellenfahrzeuge oder pure Elektromobilität? Mit ihrem Podcast „KlimaKanal“ gehen die beiden Studenten Julian Ulrich vom KIT und Felix Zechiel von der Universität Hohenheim auf die Suche nach den besten Lösungsansätzen in Sachen Klimaschutz. „Uns ist aufgefallen, dass beim Ringen, um die besten Antworten oft wenig differenziert wird. Meistens treffen hier einseitige Positionen aufeinander“, sagen die beiden Podcaster. Mit dem „KlimaKanal“ – mal mit und mal ohne einen wissenschaftlichen Gast – wollen die beiden Podcaster dagegen halten. „Wir berücksichtigen technologische, gesellschaftliche, wirtschaftliche als auch politische Perspektiven. Und wer unsere Folgen anhört, der bekommt es garantiert auch mit Argumenten der Gegenseite zu tun.“ In der neusten Folge diskutieren sie mit dem Wissenschaftler Martin Doppelbauer vom Elektrotechnischen Institut des KIT über den Antrieb der Zukunft. Zum KlimaKanal: Auf allen gängigen Podcast Plattformen und auf www.anchor.fm/klimakanal (mhe).
Virtuelle Veranstaltung am KIT: Der Mensch und seine Mobilität
Ob im Beruf oder in der Freizeit: Mobilität ist stark verwoben mit allen unseren Lebensbereichen. Sie steht für Fortschritt und wird von den Wertvorstellungen und Entwicklungen der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik bestimmt. Doch welche Rolle spielen unsere Wünsche, Emotionen und Bedürfnisse bei Mobilitätsentscheidungen? Wie werden sich die Automobilhersteller zukünftig verändern müssen? Antworten auf diese und weitere Frage bietet die virtuelle Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Fokus: Zukunft. Unser Leben 2050“, zu der Gastgeberin Marion A. Weissenberger-Eibl vom Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement des KIT einlädt. Nach der Einführung folgen Impulsvorträge von Referenten aus der Mobilitätsbranche, um im Anschluss in der Expertenrunde mit dem Publikum zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 2. Juli 2020 um 18:00 Uhr virtuell statt, die Einwahl ist ab 17:45 Uhr möglich. Eine Anmeldung ist unter http://itm.entechnon.kit.edu/Vortragsreihe_Fokus-Zukunft.php erforderlich. (ase)