Upcycling in der Obst- und Gemüseproduktion

  • Autor:

    Aileen Seebauer

  • Quelle:

    Presse-Service

  • Datum: 12.03.2020
  • Beim Verarbeiten von Nahrungsmitteln entstehen große Mengen von Reststoffen, auch Nebenströme genannt, wie Apfel- oder Karottentrester. Insbesondere in der Obst- und Gemüseproduktion enthalten diese unter anderem wertvolle Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Bislang werden sie hauptsächlich als Tierfutter genutzt oder teuer entsorgt.  Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT forschen nun an Möglichkeiten, um daraus hochwertige Nahrungsmittel herzustellen. „Für die Weitverarbeitung eignen sich die Nebenströme der Obst- und Gemüseverarbeitung in unbehandelter Form bisher nicht“, sagt Azad Emin, Projektleiter vom Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik (BLT) des KIT. Um diese nun optimal verwerten zu können, nutzt das Forscherteam die Extrusion, ein Verfahren, bei dem das Produkt thermomechanisch – also durch Wärme und Verformen – behandelt und durch eine Düse gepresst wird. Im Fokus stehen regional bedeutsame Nebenprodukte von Äpfeln, Karotten und Kartoffeln als natürliche ballaststoff- und bioaktivstoffreiche und zugleich kalorienarme Lebensmittelbestandteile. Im Projekt analysiert das Team die Wechselwirkungen zwischen Prozessbedingungen, Materialstruktur und -eigenschaften bei der Herstellung. „Beim Upcycling anfallender Nebenströme geht es darum, Ressourcen effizient zu nutzen, aber ebenso bedeutend ist die steigende Nachfrage von Verbraucherinnen und Verbrauchern nach ballaststoffreichen Lebensmitteln ohne künstliche Zusatz- oder Hilfsstoffe“, so Emin. Das BLT arbeitet in diesem Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung des Forschungskreises der Ernährungsindustrie e. V. (FEI) mit Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Angewandte Biowissenschaften von der Abteilung für Lebensmittelchemie und Phytochemie des KIT zusammen. Weitere Informationen: https://www.fei-bonn.de/gefoerderte-projekte/projekte-des-monats/pdm-2020-02