Mikroskop für die Hosentasche

  • Autor:

    Aileen Seebauer

  • Quelle:

    Presse-Service

  • Datum: 19.03.2020
  • Pflanzenzellen, Bakterien oder Flüssigproben: Mikroskopieren fasziniert seit jeher Schülerinnen und Schüler im Biologieunterricht. Ein neuartiges Mikroskop ermöglicht nun auch das Erforschen kleiner Lebenswelten in den eigenen vier Wänden. Faltmikroskope (engl. Foldscopes) sind nicht nur günstig und robust, sondern passen auch in jede Hosentasche. Aufgedruckt auf einem speziellen Papier lassen sich einzelne Teile herauslösen und zusammenbauen. „So hat man in wenigen Minuten ein voll funktionsfähiges Mikroskop“, sagt Jonas Otten, Alumnus des KIT, der  mit seinem im Juli 2019 gegründeten Start-up „jot:entdecken“ die Mikroskope in Europa vertreibt: Das Foldscope wurde ursprünglich in den USA entwickelt und wird dort, sowie in Indien und Vietnam bereits erfolgreich eingesetzt. Es wurde so konzipiert, dass es mit einer 140-fachen Vergrößerung und einer Auflösung von zwei Mikrometern mit einem herkömmlichen Lichtmikroskop mithalten kann. „In der Mitte befindet sich eine Glasperle, die durch ihre Größe und Krümmung einer verbesserten Lupe gleicht“, erläutert der studierte Elektro- und Informationstechniker. Das Papiermikroskop ist nur einen Zentimeter dick und passt so in jeden Standard-Briefumschlag oder in jede Hosentasche. Mit einem Preis von fünf Euro pro Stück ist es auch für das kleine Budget erschwinglich. „Der Hauptvorteil ist, dass Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Mikroskop bauen, das sie mit nach Hause nehmen können“, sagt Otten. Zum Einsatz könnten die Faltmikroskope vor allem im Schulunterricht und in Krankenhäusern kommen: im Kampf gegen Langeweile von Kindern und Jugendlichen. Ziel sei, das Interesse für die Naturwissenschaften bereits im frühen Alter zu wecken. „Die Neugier auf die Wissenschaften hat mich bisher immer begleitet. Das würde ich gerne weitergeben“, betont der Alumnus des KIT.