Peru: Solarenergie seit 1930

  • Autor:

    Sandra Wiebe

    Margarete Lehné

  • Quelle:

    Presse-Service

  • Datum: 29.08.2019
  • Um langfristig Kosten zu reduzieren und die Umwelt zu schonen, ist der Umstieg auf erneuerbaren Energien unumgänglich. Dabei ist die Idee dieser Energiesysteme nicht neu: So bauen seit 1930 familiäre Kleinunternehmen in der peruanischen Stadt Arequipa solare Warmwasserbereiter. Heute existieren dort 55000 solcher Thermen, die erneuerbare und erschwingliche Energie liefern, die elektrische Warmwasserbereitung ersetzen und einen wesentlichen Teil des städtischen Energiebedarfs decken. Alena Israel vom Institut für Regionalwissenschaft des KIT hat vor Ort untersucht, wie sich das Modernisieren der Energiesysteme auf etablierte Praktiken und somit auf die Lebensgrundlage vieler Menschen auswirkt. „Die kleinen Unternehmen erhalten keine staatliche Förderung. Es geht sogar so weit, dass die Nationalregierung keine Kenntnis von der Existenz dieser lokalen Energiesysteme hat“, sagt Israel. Inzwischen treten aber immer mehr Organisationen auf, welche die Nutzung von Solarthermen fördern. Allerdings beziehe sich diese Förderung nur auf importierte Technologie. „Viele Entscheidungen werden auf nationaler Ebene getroffen, lokale Prozesse nimmt die Regierung dabei nicht wahr. Außerdem ist die Herstellung der Warmwasserbereiter nicht reguliert – es gibt keine einheitlichen Vorgaben oder Qualitätsstandards. Es kommt bei einzelnen Thermen immer wieder zu Mängeln oder Problemen“, so die Wissenschaftlerin. „Deshalb sieht die Regierung diese nicht als zeitgemäß an und auch die internationale Entwicklungszusammenarbeit fördert nichts, was nicht zertifiziert ist. Werden aber nur importierte Technologien unterstützt, könnten viele Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren.“ Deshalb sprechen Alena Israel und ihre Co-Autoren in einer Studie explizite Handlungsempfehlungen für die Politik in Peru aus, dabei plädieren sie für eine Neuausrichtung der überwiegend technologischen Perspektive auf Energiesysteme und für eine größere Offenheit gegenüber der regionalen Vielfalt von Lösungen. (swi)
     

    Tatort am KIT

    Ein Rollstuhl steht am Ufer des Rheins. Sein Besitzer ist verschwunden, nur eine Brieftasche ist zurückgeblieben. Ein Suizid? Ein Unfall? Oder doch ein Verbrechen? Lena Odenthal und Johanna Stern ermitteln nach dem Tod des Rollstuhlfahrers im Umfeld von Wissenschaftlern, die zu elektrischen Gehirnsimulation forschen. Zwar spielt der vom SWR produzierte „Tatort“ in Ludwigshafen und Brüssel, als Schauplatz suchte sich der Sender aber unter anderem den Campus Süd des KIT aus. Die Dreharbeiten fanden am Institut für Intelligente Prozessautomation und Robotik (IPR) statt und wurden aufseiten des IPR von Christoph Ledermann betreut. Im „echten“ Leben beschäftigt dieser sich mit Sicherheit in Robotik; am Set unterstützte er den Filmarchitekten bei der Suche nach dem geeigneten Drehort, koordinierte die filmgerechte Umgestaltung der Roboterhalle und kümmerte sich darum, dass ein Darsteller auch wirklich nach Drehbuch agierte: Eine Nebenrolle wird nämlich ein Roboter spielen. Ob sich der Tatort im neuen „Tatort“ am KIT befindet und wie Hirnforschung, Roboter und Mord zusammenpassen, erfahren wir in der „Tatort“-Folge „Maleficus“, die am 8. September 2019 um 20:15 in der ARD ausgestrahlt wird. (swi)
     

    Tour: Energiewende in der Oststadt

    Was bedeutet eigentlich Energiewende und wie trägt diese zur nachhaltigen Gestaltung der Oststadt bei? Wo muss in diesem Zusammenhang genauer hingeschaut werden und was können wir aus den letzten 100 Jahren Energieversorgung in der Oststadt lernen? Diese Fragen stehen im Zentrum einer geführten Tour durch die Oststadt, die das Forschungsprojekt „Energietransformation im Dialog“ des KIT und stattreisen Karlsruhe gemeinsam organisieren. Die Tour ist kostenfrei und findet am Dienstag, 3. September 2019, von 17-19 Uhr statt. Touren zu zwei weiteren Themen folgen im September und Oktober. Anmeldung und weitere Informationen unter www.dialog-energie.de/formate/tour-nachhaltige-energie. (le)