Bessere Sicht bei der Schlüsselloch-Medizin

  • Autor:

    Regina Link

    Sarah Werner

  • Quelle:

    Presse-Service

  • Datum: 18.07.2019
  • Linsen bestehen üblicherweise aus Glas. Im Material liegt aber zugleich auch die Begrenzung, denn Strukturen unter einem Millimeter lassen sich Strukturen mit Glas nicht mehr wirtschaftlich herstellen. Einen ganz anderen Weg ging das Karlsruher Startup nps (nano polymer solutions): Mikrooptiken aus Kunststoff, gefertigt aus einem Guss, unter anderem geeignet für Objektive in Endoskop-Kameras. Bei der Produktion der Linsen kombiniert nps 3-D-Druck mit klassischem Prägedruck. Einerseits kann das Unternehmen damit im kleinsten Maßstab fertigen, andererseits geschieht dies schnell genug, um profitabel zu sein. „Mit unserer patentierten Technik können wir ein ganzes Objektiv aus einem Guss herstellen“ so Nobert Schneider von nps. „Wir zielen darauf ab, Objektive mit dem Durchmesser eines menschlichen Haares herzustellen, erste Labortests dazu haben bereits wunderbar funktioniert.“ Und das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht. Der Physiker und ehemalige Forscher am Institut für Photonik und Quantenelektronik des KIT tat sich mit Bankkaufmann Manuel Hermann, zusammen, der die kaufmännische Expertise einbrachte. Während sich Schneider mit der technologischen Seite befasst, ist Hermann jetzt damit beschäftigt, die Marktchancen zu eruieren: „Wir konzentrieren uns auf die Medizintechnik und hier auf die Hidden Champions der Endoskop-Hersteller, weil sie dynamischer als größere Unternehmen sind“, so Hermann. (rli)

     

    Zehn Jahre Schroff-Hochbegabten-Stipendium

    Elf Studierende des KIT aus Maschinenbau und Elektrotechnik können sich über ein Hochbegabten-Stipendium der Gunther-Schroff-Stiftung für Wissenschaftliche Zwecke freuen. Sie erhalten für zwei Jahre bis zum Bachelor-Abschluss jeweils 4.400 Euro. Ingrid Schroff, Vorsitzende des Stiftungsvorstandes und Ehrensenatorin des KIT, übergab zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden Susanne Schroff die Urkunden in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal. Ausschlaggebend bei der Auswahl ist neben den Studienleistungen ein hohes gesellschaftliches Engagement. Alexander Wanner, Vizepräsident des KIT für Lehre und Akademische Angelegenheiten, bedankte sich für die Unterstützung der Gunther-Schroff-Stiftung bei wichtigen Projekten am KIT und betonte den materiellen und besonders den ideellen Wert der Stipendien für Studierende. Die Gunther-Schroff-Stiftung für wissenschaftliche Zwecke unterstützt besonders innovative Lehrgebiete durch Stiftungsprofessuren und den wissenschaftlichen Nachwuchs. In den vergangenen zehn Jahren hat sie Studierende des KIT mit Stipendien im Wert von mehr als 400 000 Euro gefördert. Das Unternehmerehepaar Ingrid und Gunther Schroff gründete die Stiftung Mitte der 1980er-Jahre. (swe)

     

    Humboldt-Forschungspreis zur Erforschung intelligenter Energiesysteme

    Wie kann man die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls in einem intelligenten Stromnetz senken? Wie lassen sich solche Netze so optimieren, dass sie zu jeder Zeit genügend und günstig Strom bereitstellen? Antworten auf Fragen wie diese sucht am KIT das Institut für Operations Research (IOR): Mit statistischen Methoden aus Mathematik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften analysieren die Mathematiker große Datensätze, um optimale Lösungen für aktuelle Probleme vor allem in den Bereichen Logistik, Supply-Chain-Management und Gesundheitsmanagement zu finden. Seit Anfang 2019 wird das Institut bei seiner Forschung von Panos Pardalos von der University of Florida unterstützt: Der Informatiker hat unter anderem Algorithmen für die Auswertung großer Datenmengen etwa für die Planung von Netzwerken, für die Biomedizintechnik oder für die Telekommunikation entwickelt. Die Humboldt-Stiftung verlieh ihm für seine wissenschaftlichen Leistungen ihren Forschungspreis. Dieser ermöglicht es Pardalos, für ein Jahr am KIT mit den Wissenschaftlern des IOR an der Modellierung und Optimierung intelligenter Energiesysteme zu forschen. „Panos Pardalos hat maßgeblich dazu beigetragen, das Gebiet der mathematischen Optimierung voranzutreiben und in den Vordergrund zu rücken“, sagt Steffen Rebennack, Inhaber des Lehrstuhls „Stochastische Optimierung“ am IOR, der Pardalos für den Preis nominierte. „Dabei kann vor allem seine interdisziplinärere Erfahrung neue Impulse in unserer Forschung setzen.“ Panos Pardalos stellt den mathematischen Ansatz der Optimierung beim Kolloquium des IOR vor und zeigt, unter anderem, wo die Grenzen dessen sind, was Mensch und Maschinen berechnen können. Der Vortrag findet am Montag, 22. Juli 2019 um 14 Uhr in der Blücherstr. 17, Karlsruhe statt (Raum 320, Gebäude 09.21). (swe)