Was tun gegen die Hitze in der Stadt?
-
Autor:
Martin Heidelberger
Sophia Nietzschmann
Regina Link
-
Quelle:
Presse-Service
- Datum: 05.07.2019
-
Für Stadtbewohner ist die Sommerhitze besonders schwierig zu ertragen: Zwischen den Häusern staut sich warme Luft und auch nachts gibt es fast keine Abkühlung. „Kaum eine Stadt in Europa erreichte während dieser Hitzewelle ähnliche Rekordwerte wie Karlsruhe und aufgrund der globalen Klimaerwärmung werden solche Wetterextreme in Mitteleuropa nun wahrscheinlich häufiger auftreten“, sagt der Klimaforscher Stefan Emeis vom Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. Hinzu kämen dann Abgase aus Fahrzeugen, Gebäuden oder Industrieanlagen. „Urbane Gebiete kann man sich im Sommer als eine Art Reagenzglas vorstellen, in dem alle menschengemachten und natürlichen Emissionen durch die Hitzezirkulation gut durchmischt werden, aber kaum entweichen können“, so Emeis. Betroffene Städte können und sollten sich aber an den Klimawandel anpassen, empfiehlt Emeis und verweist in diesem Zusammenhang auf eine Reihe von Maßnahmen, die in südlichen Städten teilweise seit Jahrtausenden zum Einsatz kommen: „Beispielsweise können Fassaden und Dächer weiß gestaltet werden, damit sie möglichst wenig Sonnenlicht absorbieren“, so Emeis. Eine weitere bauliche Maßnahme mit erstaunlicher Wirkung seien sogenannte Windtürme, die traditionell in der persischen Architektur auftreten, aber auch bereits im alten Ägypten belegt sind. „Das sind Türme, die über die Bebauung einer Stadt hinausragen. Wenn nachts über der Stadt Wind weht, dann können Windtürme kühle Luft nach unten in die Stadt leiten“, erklärt Emeis. „Ein warmer Wind am Tag kann dagegen genutzt werden, um kühle Luft über unterirdische Ansaugkanäle ohne zusätzlichen Energieaufwand nach oben zu führen.“ Bei der Stadtplanung sollte außerdem auf Frischluftschneisen geachtet werden, damit kühle Luft von außen in die Städte hineinfließen kann. Auch mehr Parks mit Bäumen, Grünflächen und begrünte Fassaden könnten die klimatischen Bedingungen in den Städten nachhaltig verbessern. (mhe)
Bessere Prognosen über die Entwicklung von Wäldern
Der Kohlenstoffkreislauf beeinflusst das Klima und wird durch die Vegetation und insbesondere Wälder maßgeblich gesteuert. Vegetationsmodelle geben Auskunft über die Wechselwirkungen zwischen Vegetation, Böden und Erdatmosphäre. Dabei ist die Menge an Blättern ein wichtiger Faktor für die Kohlenstoffaufnahmen. Bisherige Vegetationsmodelle rechnen mit einer festen, von der Umwelt unabhängigen Verteilung von Kohlenstoff für das Baumwachstum. Dies sei jedoch problematisch, so Nadine Rühr vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT: „Bäume können sich nachweislich an Umweltveränderungen anpassen, indem sie ihren Kohlenstoffhaushalt und ihr Wachstum verändern. Von einer starren Kohlenstoffverteilung auszugehen, macht bisherige Vegetationsmodelle fehleranfällig und Prognosen über die Entwicklung von Wäldern ungenau.“ Gemeinsam mit einem internationalen Forschungsteam, unterstützte Rühr die Entwicklung eines optimierten Modells, das die Pflanzenhydraulik mit dem photosynthetischen Kohlenstoffgewinn und dem Wachstum von Bäumen koppelt. „Dadurch können wir dynamische Umwelteinflüsse wie Trockenheit, Bodenwassergehalt und die atmosphärische CO2-Konzentration berücksichtigen und reale Klimaszenarien simulieren.“ Das Forschungsteam erhofft sich, mit dem Modell künftig genauere Prognosen über die Auswirkung des Klimawandels auf Wälder weltweit stellen zu können. (sni)
Collegium Musicum des KIT gibt Sommerkonzert
Am Samstag, den 6. Juli, ab 20 Uhr, konzertiert das Collegium Musicum des KIT unter Leitung von Hubert Heitz im Gerthsen-Hörsaal am Campus Süd des KIT (Gebäude 30.21, Engesserstraße 9, 76131 Karlsruhe). Auf dem Programm stehen die Ouvertüre zur „Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart (mit Schluss von Ferucio Busoni), die „Valses romantiques“ und der „Marsch Es-dur“ von Clara Schumann sowie die "Frühlings-Sinfonie" (Sinfonie Nr.1 B-Dur op.38) von Robert Schumann. Der Eintritt ist frei. Das Collegium Musicum des KIT ist ein studentisches Sinfonieorchester, das sich der Klassik, der Romantik und der klassischen Moderne widmet. In jedem Semester präsentiert sich das Orchester mit einem Konzertprogramm und ist inzwischen auch durch Uraufführungen hervorgetreten. Seit 1989 leitet der langjährige Konzertmeister Hubert Heitz das Collegium Musicum. (rli)
Erstes Konzert des KIT-Sinfonieorchesters unter neuer Leitung
Am Sonntag, den 14. Juli, um 18 Uhr, findet im Gerthsen-Hörsaal am Campus Süd des KIT (Gebäude 30.21, Engesserstraße 9, 76131 Karlsruhe) das erste Konzert des KIT-Sinfonieorchesters unter neuer Leitung statt. Den Taktstock seines Vorgängers Dieter Köhnlein übernimmt Tobias Drewelius. Während seiner Ausbildung in Orchesterdirigieren, Musiktheorie und Komposition in Düsseldorf, Karlsruhe und Basel arbeitete er bereits mit vielen professionellen Orchestern; Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Japan, Brasilien und Südafrika. Auf dem dieses Mal englisch-angloamerikanisch inspirierten Programm ENIGMA stehen die spritzige Fugal Overture von Gustav Holst, Paul Hindemiths Symphonic Metamorphosis of Themes by Carl Maria von Weber und Edward Elgars berühmte Enigma Variations. Tickets für 15 € (Studierende 5 €) gibt es im Musikhaus Schlaile, in der Buchhandlung am Kronenplatz, unter sinfonieorchester.kit@gmail.com oder an der Abendkasse. Weitere Informationen: www.sinfonie-und-kammerorchester.kit.edu; facebook.com/kitsinf; twitter.com/kitsinf (rli)