NaMaRes – Ressourcenmanagement im Quartier für die nachhaltige Stadtentwicklung

  • Autor:

    Sarah Werner

  • Quelle:

    Presse-Service

  • Datum: 29.05.2019
  • Weltweit bedecken Kommunen zwar nur zwei Prozent der Erdoberfläche, verbrauchen aber mehr als 80 Prozent aller Ressourcen. Zu diesem Ergebnis kommt das Worldwatch Institute in einem seiner Berichte zur Lage der Welt. „Dementsprechend wichtig ist es, dass städtische Lebensräume und Quartiere nachhaltig und effizient gestaltet sind“, sagt Dr. Rebekka Volk vom Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) des KIT. Im Projekt „NaMaRes“ will die Wirtschaftsingenieurin deshalb kommunalen Akteuren und Bürgern helfen, den Einsatz von Wasser, Fläche (Verkehrs-, Frei- oder Grünflächen) und Stoffströmen/Abfällen entsprechend zu planen und nachhaltiger zu nutzen.

    „Hierfür entwickeln wir eine Software, die vorhandene Ressourcen in Quartieren abbilden kann und gleichzeitig die Ökologie, Wirtschaftlichkeit und sozialen Effekte von Maßnahmen bewertet, die den effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen steigern“, so Volk. Als Ergebnis können Verantwortliche und Bürger in dem webfähigen Tool sehen, wie nachhaltig städtische Lebensräume bereits sind, und durch welche Maßnahmen sie noch nachhaltiger werden und das Wohlbefinden der Bewohner verbessern könnten. „Die Software soll mit Sensoren und laufend erhobenen Daten koppelbar sein, um einen Echtzeit-Stand zu ermöglichen, ganz im Sinne einer Smart-City-Plattform“, sagt Volk. Darüber hinaus soll das Programm verschiedene Entwicklungsszenarien eines Quartiers simulieren, um die Auswirkungen unterschiedlicher Rahmenbedingungen sowie die Handlungsmöglichkeiten und mögliche Zielkonflikte aller relevanten Akteure zu untersuchen.

    Um eine entsprechende Software zu programmieren, müsse zuerst die Ausgangssituation erfasst, bewertet und darauf aufbauend konkrete Entwicklungsziele formuliert werden. „Ein solcher Prozess ist komplex, mit Zielkonflikten behaftet und muss fachkundig begleitet und gesteuert werden“, erklärt Volk. „Nur so können wir kommunalen Entscheidern und Bewohnern ein webfähiges Werkzeug an die Hand geben und sie in ihren Entscheidungen, und dem Management hin zur nachhaltigen Stadtentwicklung unterstützen.“ Dazu sind zwei Ämter der Stadt Karlsruhe eingebunden sowie zwei lokale Praxispartner, welche die Umsetzung unterstützen. Über einen Leitfaden sollen die Ergebnisse bundesweit übertragbar sein.

    Im Projekt „NaMaRes – Bewertung der Ökologie, Wirtschaftlichkeit und sozialen Effekte von ressourceneffizienzsteigernden Maßnahmen auf Quartiersebene“ arbeitet das IIP mit dem Fachgebiet Immobilienwirtschaft, dem Institut für Angewandte Geowissenschaften und dem Kompetenzzentrum für Materialfeuchte des KIT und der Stadt Karlsruhe zusammen, sowie mit dem Stuttgarter Planungsbüro Sippel | Buff und dem Karlsruher IT-Unternehmen Smart Geomatics Informationssysteme GmbH. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 1,2 Millionen Euro. (swe)

     

    Lange Nacht der Studienberatung
    Am 15. Juli endet die Bewerbungsfrist für viele Studiengänge in Deutschland. Un- und Kurzentschlossene sowie generell Studieninteressierte können sich vorher bei der „Langen Nacht der Studienberatung“ über das Studium am KIT informieren. Dann öffnet das Zentrum für Information und Beratung (zib) seine Pforten und bietet Informationsvorträge zu Studienrichtungen, Bewerbung oder Entscheidungsfindung an. Zudem haben Interessierte die Möglichkeit, sich in einem vorab vereinbarten Termin beraten zu lassen. Ab 21 Uhr findet eine offene Beratung statt. Die „Lange Nacht der Studienberatung“ findet am 7. Juni von 18 bis 22 Uhr am Campus Süd des KIT statt (in Gebäude 11.30, Engelbert-Arnold-Straße 2). Informationen zum Programm und Anmeldung zur Beratung unter: www.sle.kit.edu/vorstudium/langenachtberatung.php. (swe)