Präsident des KIT ist Mitglied des Hightech-Forums der Bundesregierung

  • Autor:

    Sarah Werner

    Monika Landgraf

    Joachim Hoffmann

    Sandra Wiebe

  • Quelle:

    Presseservice

  • Datum: 07.02.2019
  • Das Hightech-Forum ist das zentrale Beratungsgremium der Bundesregierung für Forschung und Innovation. Der Präsident KIT, Holger Hanselka, wurde nun in den Kreis der 20 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft berufen. Gemeinsam mit der Politik soll das Gremium die Umsetzung und Weiterentwicklung der Hightech-Strategie 2025 vorantreiben. „Um Deutschlands herausgehobene Stellung als Innovationsstandort auszubauen, brauchen wir zukunftsweisende Ideen und die Fähigkeit, neue Technologien rasch aufzugreifen und umzusetzen“, sagt Hanselka. „Unsere Alltags- und Arbeitswelten werden in rasantem Tempo von digitalen Anwendungen geprägt sein. Dabei wollen wir die Chancen, die beispielsweise Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen bringen, zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger gestalten und für Deutschland gewinnbringend einsetzen.“ Politikberatung hat am KIT eine lange Tradition: So beraten im Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT seit fast 30 Jahren die Politik in Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels. Im Fokus des Hightech-Forums stehen wichtige Zukunftsfragen: Wie kann unser Innovationssystem neue technologische Chancen schneller aufgreifen? Wie können wir dabei nachhaltig sein? Wie positionieren wir uns im internationalen Wettbewerb? Bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode wollen die Experten hierauf Antworten finden. Mehr über die Hightech-Strategie 2025 im Internet unter www.hightech-strategie.de. (swe, lg)

     

    Tiefenlabor: Geowissenschaft trifft Teilchenphysik

    Im Zentrum der südamerikanischen Anden entsteht derzeit – im Zuge des Baus eines Autotunnels, der Argentinien und Chile verbinden soll – das erste Tiefenlaboratorium auf der Südhalbkugel: Das „ANDESLAB“ wird mit rund 1700 Metern Felsüberdeckung das dritttiefste Labor auf der Erde sein. Die mächtige Gesteinsschicht darüber schirmt die kosmische Teilchenstrahlung ab. Erstmals wird ein solches Tiefenlabor für Experimente der Teilchenphysik, Materialforschung, Biologie und Geoforschung gemeinsam von einem internationalen wissenschaftlichen Konsortium geplant. Für die Geowissenschaften eröffnen schon der Tunnelbau selbst und der Zugang zum Gestein in mehr als 1,5 Kilometer Tiefe ein neues Fenster in die Anden. „Hier schieben sich Kontinentalplatten flach übereinander. Das führt zum Ausbleiben von Vulkanismus, der ursprünglich zum Aufbau des Gebirges beigetragen hat. Warum und wie sich diese Struktur entwickelt hat, ist noch weitgehend unverstanden und Gegenstand aktueller Forschung“, erklärt Andreas Rietbrock, Professor am Geophysikalischen Institut des KIT. Das KIT forscht hier gemeinsam mit der Universität Heidelberg, dem Geoforschungszentrums Potsdam und der Universität Potsdam. (jh)

     

    Zweiter Platz für KIT-Team beim Carolo-Cup 2019

    Nur neun Punkte fehlten dem KITcar-Team mit ihrem autonomen Flitzer „Dr. Drift“ zum Titelerhalt: Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen musste sich das Team des KIT jedoch beim Carolo-Cup – einem Wettbewerb für selbstfahrende Modellautos – dem Ulmer Team und dessen Auto „SpatzX“ geschlagen geben. Das Finale, so das KITcar-Team, sei knapp gewesen wie selten, daher sei man mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden und freue sich schon auf die nächste Herausforderung. Der Carolo-Cup wurde zum 12. Mal von der Technischen Universität Braunschweig organisiert, es traten insgesamt 17 Teams aus Deutschland, der Schweiz, Polen und China in zwei Leistungsklassen gegeneinander an. Rund 500 Zuschauer verfolgten in der Stadthalle Braunschweig die Parcoursfahrten im Basic-Cup und im Master-Cup. Schnelligkeit, Einparken in die richtige Parklücke, Straßenschilder erkennen, Tempolimits einhalten, Überholverbote beachten und Steigungen meistern sind die Herausforderungen, die sich die Teams bei der Entwicklung ihrer Fahrzeuge stellen mussten. So war diesmal der Fußgängerüberweg fordernder und es kamen eine Verkehrsinsel sowie ein neuer Steigungshügel hinzu. „Wir versuchen immer die Teams vor eine neue Herausforderung zu stellen. Aber grundsätzlich ist der Weg das Ziel. Die Teams sollen mit einem Erfolgserlebnis nach Hause gehen“, so Thomas Form von der TU Braunschweig und Initiator des Carolo-Cups.

     

    Experten des KIT im Wissenschaftsrat

    Ein Forscher und eine Forscherin des KIT übernehmen den Vorsitz in der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats: Peter Gumbsch vom Institut für Angewandte Materialien (IAM) wurde als Vorsitzender bestätigt, Dorothea Wagner vom Institut für Theoretische Informatik (ITI) wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Beide sind seit 2015 Mitglied im Wissenschaftsrat. Gumbsch ist Leiter des Lehrstuhls Werkstoffmechanik am IAM. Er erforscht die innere Struktur sowie das Verhalten von Werkstoffen und Bauteilen, damit diese sicherer, zuverlässiger und langlebiger gestaltet werden können. Wagner leitet den Lehrstuhl für Algorithmik am ITI. Hier entwickelt sie praktisch einsetzbare Algorithmen für vernetzte Infrastrukturen: Diese beziehen zum Beispiel für die schnelle Routenplanung in großräumigen Verkehrsnetzen den Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrssystemen oder Verspätungen und Staus ein. Der Wissenschaftsrat ist eines der wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremien in Deutschland: Er berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder zur inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs. Unter anderem führt der Rat gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Exzellenzinitiative durch. Im Mittelpunkt der letzten Sitzung des Wissenschaftsrates standen aktuelle wissenschaftspolitische Themen sowie ein Gedankenaustausch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. (swi)

     

    Künstliche Intelligenz unterstützt bei der Produktentwicklung

    Wie sicher ist mein Auto? Wie heiß wird mein Computer? Wie gut ist die Aerodynamik des Flugzeugs? – Diese und andere Fragen stellen sich Ingenieure bei der Produktentwicklung. Um das physikalische Verhalten von Produkten zu verstehen und zu optimieren, nutzen sie numerische Simulationen. Allerdings ist das Erstellen und Auswerten dieser Simulationen sehr aufwändig. „Deshalb haben wir maschinelle Lernverfahren entwickelt, mit denen wir solche Prozesse automatisieren können“, sagt Stefan Suwelack. Zusammen mit Markus Stoll und Steffen Slavetinsky gründete er „Renumics“, ein Spin-off des KIT. „Mit unserer Technologie lassen sich viele ingenieurtechnische Fragen viel schneller beantworten.“ Ingenieure können dadurch nicht nur bessere Produkte schneller entwickeln, sondern auch neue Geschäftsmodelle innerhalb digitalisierter Dienstleistungen erschließen. Die Renumics-Plattform ermöglicht es außerdem erfahrenen Ingenieuren, KI-basierte Ingenieursapplikationen und -dienstleistungen zu kreieren und ihren Kollegen und Kunden zur Verfügung zu stellen. Renumics ist eine von acht Ausgründungen des KIT, die momentan Angebote wie Co-Working-Spaces, Mentoren oder finanzielle Fördermöglichkeiten des CyberLab in Karlsruhe nutzen. (swi)