Medikamente schneller entwickeln
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Autor:
Sandra Wiebe
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Quelle:
Presseservice
- Datum: 17.01.2019
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Ein neues Medikament zuzulassen, dauert derzeit durchschnittlich zehn Jahre. Und nur jeder zehnte Wirkstoff übersteht die klinischen Phasen und kommt tatsächlich auf den Markt. Als Wirkstoffe kommen Peptide immer mehr in Mode. Das sind organisch-chemische Verbindungen, die im menschlichen Körper in fast allen Zellen vorkommen. In der Forschung ist man mit den heutigen Methoden allerdings auf einige hundert oder tausend dieser Verbindungen beschränkt – zu wenig, um ein komplexes, biologisches System abzubilden. „Die Forscherinnen und Forscher erhalten so in den frühen Testphasen nur unsichere und unvollständige Ergebnisse. Erst in der klinischen Testphase können sie unbrauchbare Wirkstoffe ausschließen. Das ist langwierig und teuer“, sagt Clemens von Bojničić-Kninski vom Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT und Mitgründer des Start-ups axxelera. „Deshalb haben wir einen Chip mit 200.000 individuell wählbaren Peptiden entwickelt. Durch die deutlich größere Bandbreite können Forscherinnen und Forscher die Blindgänger früher identifizieren und die Medikamentenentwicklung beschleunigen.“ Die Ausgründung des KIT erhält nun für ein Jahr eine Finanzierung des Förderprogramms „Helmholtz Enterprise“. Um neue Technologien und Erkenntnisse schneller zum gesellschaftlichen Nutzen auf den Markt zu bringen, fördert Helmholtz seit 2005 Existenzgründungen aus der Wissenschaft. (swi)