Frühdiagnose von Herzkrankheiten
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Autor:
Sandra Wiebe, Margarete Lehné, Justus Hartlieb
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Quelle:
Pressestelle des KIT
- Datum: 19.07.2017
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Herzkrankheiten frühzeitig erkennen und dadurch Leben retten – das hat sich Allen Ali Mohammadi vorgenommen. Ausschlaggebend für diese Idee des Energietechnik-Studenten am KIT war der plötzliche Herztod seiner Großmutter. Mit seinem Bruder Max entwickelte er daraufhin ein Verfahren zur Frühdiagnose von Herzkrankheiten. Der „Complex Disease Detector“ basiert auf künstlicher Intelligenz und kombiniert demografische Daten mit medizinischen Befunden. „Viele Herzkrankheiten werden nicht erkannt, da Patienten wegen fehlender Symptome keinen Arzt aufsuchen“, sagt Mohammadi. „Wir haben ein Gerät in der Größe eines Smartphones entwickelt, das beispielsweise ein EKG oder die Herzfrequenz aufzeichnet, um so krankhafte Veränderungen zu entdecken.“ Vorab müsse man aber in das Gerät weitere Daten, wie Alter, Geschlecht und mögliche Herzkrankheiten in der Familie eingegeben. Nach einem einfachen Farbsystem liefert es dann direkt Ergebnisse auf das Display: Bei Grün ist alles ok, bei Rot wird ein Arztbesuch empfohlen. Das Ziel der Brüder ist jetzt, das Gerät so zu optimieren, dass es leicht anzuwenden und nicht zu teuer ist. „Nur wenn wir das Gerät möglichst vielen Menschen zur Verfügung stellen, können wir viele Menschenleben retten“, so Mohammadi. Bereits Anfang des Jahres nahm das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ den Studenten in ihre Liste der 30 einflussreichsten jungen Europäer im Bereich "Science & Healthcare" auf. Jetzt hat er sich mit seiner Innovation gegen 1.000 Start-up-Unternehmen aus 37 verschiedenen Ländern durchgesetzt, den Innovators Race und den „Serge Kampf entrepreneurship and innovation award“ gewonnen, den das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini verleiht. „Meine Vision ist, jedes Jahr mindestens eine Millionen Leben zu retten“, sagt Mohammadi.
Freie Trauung im Hörsaal
Die Chemie stimmt! Das merkten Maria Pia und Christian schnell, als sie sich während des Studiums am KIT kennenlernten. Dort, auf dem Campus Süd, haben sie sich nun auch das Ja-Wort gegeben: in einer freien Trauung unter dem Motto „The Chemistry of Love“. Gefunkt hat es zwischen der Geoökologin und dem Elektrotechniker bei ihrem ersten Date im Café. Um dieses zu ergattern, musste Christian aber erst einmal die komplette Bibliothek nach Maria Pia absuchen – denn er wusste zwar, dass sie dort ist, aber nicht, an welchem der immerhin knapp 850 Arbeitsplätze. „Wir denken gerne an unsere Studienzeit zurück – vor allem an die Freundschaften, die geschlossen wurden, die Professoren und Mentoren – und an die leckeren Soja-Drinks in der Cafeteria“, erzählt Maria Pia, die ihren Doktor in Ingenieurswissenschaften ebenfalls am KIT gemacht hat. Im universitären Umfeld fühlte sich das Paar – das inzwischen in der Schweiz lebt, wo Christian an der ETH Zürich promoviert – von Anfang an heimisch. „Es mag ein wenig verrückt klingen, im Hörsaal zu heiraten. Wir haben aber nach einem Ort gesucht, der uns beide emotional verbindet“, sagt Christian. Die freie Trauung war eine Veranstaltung der Abteilung KIT-Alumni des Innovations- und Relationsmanagements des KIT, die das Paar auch bei der Organisation unterstützt hat.
Auf dem Weg zum Quantencomputer
Quantencomputer können komplexe Probleme sehr schnell lösen und mit riesigen Datenmengen umgehen: Lange waren sie aber nur ein Thema für Theoretiker und Grundlagenforscher – oder für Science-Fiction-Romane und -Filme. Inzwischen wagen Forscherinnen und Forscher weltweit erste Realisierungen solcher Rechner, die statt mit Bits mit Quantenbits, kurz Qubits, arbeiten. Während Bits nur die Zustände „0“ und „1“, also „aus“ oder „an“, kennen, nutzen Qubits auch unendlich viele Zustände dazwischen – und können Informationen so wesentlich schneller verarbeiten. „Quantencomputer werden die klassischen Computer nicht ersetzen, aber ergänzen für die Lösung spezieller Probleme“, prognostiziert der vielfach ausgezeichnete Experimentalphysiker Wolfgang Wernsdorfer. So könnten Quantencomputer in der Medizin die Suche nach neuen Wirkstoffmolekülen beschleunigen, für die bisher aufwendige Computersimulationen eingesetzt werden. Über Forschung und Anwendungsperspektiven von Quantencomputern spricht Autor Heiko Behr mit Wernsdorfer und drei weiteren Quanten-Pionieren in der aktuellen Ausgabe des Forschungspodcasts KIT.audio – nachzuhören unter www.kit.edu/audio.
„Balu und Du“: Mentorenprogramm für Grundschulkinder
Die Geschichte vom Findelkind Mogli, das unter Tieren aufwächst und mit Hilfe des Bären Balu die verschiedensten Herausforderungen meistert, kennt fast jeder. Das bundesweite Mentorenprogramm „Balu und Du“ greift diese Erzählung auf. Studentinnen und Studenten, „Balus“ genannt, übernehmen ehrenamtlich für mindestens ein Jahr eine Patenschaft für ein Grundschulkind („Mogli“). Sie helfen ihnen bei Problemen und verbringen Freizeit miteinander. Qualifizierte Fachkräfte leiten dabei die Paten an. In Karlsruhe organisiert das ZAK| Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT das Programm und hat bislang ca. 120 Patenschaften vermittelt. Jetzt hat „Balu und Du“ den ersten Preis beim Kinderfreundlichkeitspreis der Stadt Karlsruhe erhalten. Eine Kinderjury wählte aus zwölf Vorschlägen die Preisträgerinnen und Preisträger aus. Zu den Auswahlkriterien zählten unter anderem, dass man freiwillig und aktiv ¬teil¬neh¬men oder dort neue Freunde kennen lernen kann. Weitere Informationen zu „Balu und Du“: https://www.zak.kit.edu/balu_und_du.php
Mehr Bewegung dank Monsterjagd?
Trauben von Menschen, die sich, auf ihr Handy starrend, am Brunnen vor dem Karlsruher Schloss versammeln. Schlaflose, die, auch auf ihr Handy starrend, durch nächtliche Straßen laufen. Ihr gemeinsames Ziel: das stärkste Monster zu fangen. Vor einem Jahr wurde das Internetspiel „Pokémon Go“ – die Monsterjagd per Smartphone und in Echtzeit – in wenigen Tagen zum Massenphänomen. Ob ein solches Handy-Spiel Menschen womöglich dazu bringt, mehr Zeit draußen zu verbringen und sich mehr zu bewegen, hat Claudio R. Nigg von der University of Hawaii mit einer Umfrage untersucht. Das Ergebnis: Die körperliche Aktivität hat sich durch das Spiel tatsächlich stark erhöht, sitzende Beschäftigungen wie Fernsehen oder Surfen im Internet sanken deutlich. Die für Videospiele aufgebrachte Zeit veränderte sich dagegen nicht. Über seine Untersuchung berichtet Nigg in seinem Vortrag „Gotta catch ‘em all: Pokémon Go Players increase physical activity and decrease screen time“ am Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT: am 26. Juli 2017, von 16:30 bis 17:30 Uhr im IfSS-Hörsaal, Geb. 40.40, Engler-Bunte-Ring 15, 76131 Karlsruhe. Der Vortrag ist auf Deutsch. Der Eintritt ist frei.