Schwimmen für die Wissenschaft

  • Autor:

    Margarete Lehné, Sandra Wiebe, Sibylle Orgeldinger

  • Quelle:

    Pressestelle des KIT

  • Datum: 14.06.2017
  • Noch vor 15 Jahren war das Schwimmen in der Elbe undenkbar – heute hat sie an vielen Stellen wieder Badewasserqualität. Sicherstellen lässt sich diese nur durch dauerhafte Überwachung und Maßnahmen, dank derer weniger Schadstoffe ins Wasser gelangen. Die hohe Bedeutung der Wasserqualität des Flusses steht nun im Fokus der 575 Kilometer langen Schwimmstaffel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die auch Experten des KIT wissenschaftlich begleiten. Das Sport- und Forschungsereignis im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane findet zwischen dem 24. Juni und 12. Juli statt. Es geht von Bad Schandau nach Geesthacht, dabei legen die Schwimmerinnen und Schwimmer jeweils eine Etappe von zwei Kilometern zurück. Das Forschungsteam nimmt von einem Begleitboot aus durchgehend Messungen der Wasserqualität vor, die sie durch punktuelle Wasserproben ergänzen. Die Wissenschaftler des KIT entwickeln in dem Projekt WAQUAVID neue Messmethoden zur Überwachung der Wasserqualität, die sie nun auch in der Elbe einsetzen. „Mit dem Multisensorsystem BIOFISH zum Beispiel, das wir unter Wasser hinter dem Forschungsboot herziehen, können wir Parameter wie Temperatur, pH-Wert, Sauerstoffkonzentration und Trübung messen“, sagt Stefan Norra, der WAQUAVID zusammen mit Andreas Holbach koordiniert. „Aus den gesammelten Daten erstellen wir dann zweidimensionale Karten, die den Gewässerzustand umfassend beschreiben. Daraus können wir neue Erkenntnisse über den Zustand der Wasserqualität in einem großen Streckenabschnitt der Elbe gewinnen“, so Andreas Holbach. Die Forscher wollen außerdem herausfinden, welche lokalen Einflüsse – zum Beispiel die großen Städte Dresden und Magdeburg, sowie ausgeprägte landwirtschaftliche Flächen – sich auf die Wasserqualität des Flusses auswirken, um daraus ein Konzept zur Verbesserung des Zustandes und für die Entwicklung eines Frühwarnsystems für akute Belastungen der Elbe und anderer Gewässersysteme zu entwickeln.

    Welcome2Work

    Sich in einem anderen Land zurechtzufinden, ist nicht einfach. Oft gibt es Sprachbarrieren, Kultur und Gesetze sind noch fremd. Das macht auch die Jobsuche schwierig. Geflüchteten den Einstieg in den Beruf zu erleichtern, ist Ziel des Projekts „Welcome2Work“ des Vereins „Enactus KIT“, das gleichzeitig Jobbörse und Patenprogramm ist. Die Idee: Ehrenamtliche unterstützen Jobsuchende unter anderem bei Behördengängen, dem Anerkennenlassen von Zeugnissen, und dem Ausfüllen von Formularen. Den Paten bietet das Programm in Themenfeldern wie „Kennenlernen und Zielsetzung“, „Berufsfindung und Qualifizierung“ oder „Berufsvorbereitung und Arbeitserlaubnis“ eine klare Anleitung, wie sie Flüchtlingen bei der Integration in den Arbeitsmarkt helfen können. Die Projektseite im Internet stellt dafür zum Beispiel Vorlagen und Checklisten bereit. Anhand von Kriterien wie Wohnort, Alter und Sprachkenntnisse bringt Welcome2Work Geflüchtete und passende Paten zusammen. Jobsuchende Flüchtlinge unterstützt die Webseite bei der Berufsorientierung und bietet geeignete Qualifizierungsmaßnahmen und Stellenanzeigen an. Dabei arbeitet Welcome2Work mit Unternehmen, Kammern und Innungen zusammen. Seit Anfang des Jahres läuft Welcome2Work als Pilotprojekt. Daraus entstanden bereits zehn Patenschaften, die ersten Bewerber wurden bereits in einen Beruf vermittelt. Um das Angebot ausweiten zu können, werden weitere Paten gesucht. Mehr Informationen erhalten Interessierte bei einer Veranstaltung am 19. Juni 2017 um 18:30 Uhr im Vortragsraum der KIT-Bibliothek (3. OG)auf dem Campus Süd des KIT. Treffpunkt um 18:30 Uhr am Haupteingang. Weitere Informationen: www.welcome2work.de

    Modellieren ohne Programmieren

    Vernetzte Maschinen, schnellere Prozesse und flexiblere Fertigung dank moderner Informations- und Kommunikationstechnologien – dafür steht der Begriff „Industrie 4.0“. Das KIT erleichtert kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) die Digitalisierung mit dem Labor „Industrie 4.0 Collaboration Lab“, einer gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft eingerichteten, am Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI) des KIT angesiedelten Testumgebung. Darin können Unternehmer verschiedene Szenarien in Simulationen mit ihren realen Daten durchspielen. Nun macht das „Industrie 4.0 Collaboration Lab“ den KMU auch die neue Simulationssoftware „GD.findi“ des japanischen Unternehmens Lexer Research zugänglich. Das Besondere: „GD.findi“ ermöglicht das Modellieren ohne Programmierung; der Einsatz der Software erfordert daher keine speziellen Programmierkenntnisse. Mit dieser Innovation wird die Simulation der Produktion auch für KMU wirtschaftlich attraktiv. Nun wurde das „Lexer Experience Corner“ am „Industrie 4.0 Collaboration Lab“ von Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, Thomas Hirth, Vizepräsident des KIT für Innovation und Internationales, Jivka Ovtcharova, Leiterin des IMI, und Masahiro Nakamura, CEO Lexer Research, feierlich eröffnet.

    Ozeanwerkstatt Karlsruhe

    Was hat eigentlich der Ozean mit Hungersnöten in Afrika zu tun? Und kann man diese vorhersagen? Sich ändernde Strömungen und die schwankende Wassertemperatur der Ozeane wirken sich auf Regen in Afrika aus und damit auch auf die Landwirtschaft. Dort betreiben die Einwohner überwiegend Regenfeldbau, das heißt allein mit Wasser aus Niederschlägen, ohne künstliche Bewässerung. „Da die Ozeantemperaturen mehrere Monate in die Zukunft vorhergesagt werden können, ist es möglich, Langzeitvorhersagen für die Regenzeiten zu erstellen und ein Frühwarnsystem für Trockenzeiten zu entwickeln“, sagt Andreas Schlüter vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT. Über dieses Thema und ein konkreten Anwendungsbeispiel spricht er in einem Impulsvortrag, der Teil der Ozeanwerkstatt Karlsruhe auf der MS Wissenschaft ist. Das Schiff legt für vier Tage in Karlsruhe an, an zwei davon können alle Interessierten an neuen Ideen für Meere und Ozeane tüfteln. Die Ozeanwerkstatt findet vom 23. bis 24. Juni im Hafenkontor Karlsruhe, Werftstraße 12, 76189 Karlsruhe statt. Treffpunkt ist um 16 Uhr an Bord der MS Wissenschaft (Rheinhafen Karlsruhe, Becken 2). Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten: http://bit.ly/2s4iUMu