Ausgabe 1/2009

  • Autor:

    Jonas Moosmüller

  • Quelle:

    KIT-Abteilung Presse

  • Datum: 16.02.2009

KIT-Kompakt - Ausgabe 01/09

Newsletter für Journalisten

 

UNSERE THEMEN:

  1. KIT-Delegation in Kalifornien
    Besuch fördert Verbindungen mit Wissenschaft, Wirtschaft und ehemaligen Studierenden in Übersee
  2. Arbeitsmaschinen mit Hybridantrieb
    Experten-Tagung diskutiert den Einsatz klimafreundlicher Antriebe bei Land- und Baumaschinen
  3. Bundesverdienstkreuz für Informatik-Professor
    Wissenschaftsminister Frankenberg ehrt ersten Dekan der Karlsruher Informatik-Fakultät Detlef Schmid
  4. Wetterbericht für Motorsportler
    Meteorologe Bernhard Mühr erstellte Prognosen für das Siegerteam der Dakar-Rallye in Südamerika
  5. Informatik trifft Lebenswissenschaft
    Neues "Anthropomatik"-Institut erforscht Einsatz der Informationstechnik im menschlichen Alltag


--------------------------------------------------------------------------------


 

1. KIT-Delegation in Kalifornien

"Die Internationalisierung ist zentraler Bestandteil der KIT-Strategie. Ende Januar besuchte eine 14-köpfige Delegation unter Leitung von Rektor Horst Hippler das US-amerikanische High-Tech-Mekka Kalifornien. Ziel der Erkundungs-Reise: bereits bestehende Partnerschaften mit der dortigen Forschungs- und Wirtschaftselite stärken und neue Möglichkeiten für die Kooperationen in den Bereichen Forschung, Lehre und Innovation identifizieren. Im Zentrum der Reise stand eine Übereinkunft mit dem IT-Unternehmen Hewlett-Packard. Beide Seiten vereinbarten, die Zusammenarbeit im Bereich des Höchstleistungsrechnens und der technischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildung zu intensivieren. Mit der Kooperation soll nicht nur die Grundlagenforschung gefördert werden, sondern auch ein Netzwerk von Top-Wissenschaftlern entstehen. Neben Gesprächen mit Google, Intel, Daimler und der University of California in Berkeley konnte die Delegation auch das Absolventennetzwerk AlumniKaTH ausbauen: Rektor Hippler akkreditierte einen neuen Regionalclub mit rund 50 Absolventen der Universität Karlsruhe, die heute im Silicon Valley arbeiten. „Wir werden bereits heute als international bedeutender Wissenschaftsstandort wahrgenommen. Mit der Reise in die USA haben wir die Initiative für neue strategische Allianzen zu beiderseitigem Vorteil ergriffen“, sagte Hippler im Anschluss an den Kalifornien-Aufenthalt.

 

2. Arbeitsmaschinen mit Hybridantrieb

Um Kraftstoff einzusparen, setzen Automobilbauer immer öfter auf Hybridantriebe. Doch welche Potentiale stecken in der kombinierten Antriebstechnik, wenn sie in Traktoren, Gabelstaplern oder Baggern zum Einsatz kommen? Dieser Frage widmen sich am Mittwoch, 18. Februar, eine Vielzahl renommierter Experten aus Wissenschaft und Industrie auf der Fachtagung „Hybridantriebe für mobile Arbeitsmaschinen“ am Karlsruher Institut für Technologie. Bereits zum zweiten Mal lädt Marcus Geimer, Leiter der im Jahr 2005 eingerichtete Stiftungsprofessur für Mobile Arbeitsmaschinen (MOBIMA) am KIT, gemeinsam mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zu der Veranstaltung ein. Schwerpunkte in diesem Jahr sind unter anderem die Potentiale der Energierückgewinnung und die Möglichkeiten zur Energiespeicherung. Zu der Veranstaltung im Tulla-Hörsaal, Gebäude 11.40., Englerstraße 11, sind Vertreter der Presse herzlich eingeladen. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.mobima.uni-karlsruhe.de/hybridtagung.php

 

3. Bundesverdienstkreuz für Informatikprofessor

Professor Detlef Schmid erhält das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Der baden-württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg überreicht dem 74-Jährigen die Auszeichnung am Freitag, 27. Februar, 14 Uhr, im Besprechungszimmer der Fakultät für Informatik (Am Fasanengarten 5, Geb. 50.35). Schmid war Anfang der 70er Jahre Dekan der neu gegründeten Fakultät für Informatik an der Universität Karlsruhe, die als erste in Deutschland Diplom-Informatiker ausbildete. Später führte er die Fakultät noch einmal fünf Jahre an – und schöpfte Kraft aus der Überzeugung, dass es zur Durchdringung des Lebens mit Informatik keine Alternative gibt: „Nur so können wir es bewältigen.“ Nach dem Fall der Mauer brachte er in Dresden den ersten Sonderforschungsbereich in den Neuen Bundesländern auf den Weg. Schmid, 2002 emeritiert, war viele Jahre Mitglied im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Mitgründer des Instituts für Angewandte Kulturwissenschaft und des Forschungszentrums Informatik. Nähere Informationen unter www.uni-karlsruhe.de/mitarbeiter/10347.php


 

4. Wetterbericht für Motorsportler

Ob Afrika oder Lateinamerika - die im Januar ausgetragene Rallye Dakar ist eine Herausforderung für Menschen und Fahrzeuge, bei der jedes Detail zählt: auch die exakte Wettervorhersage. Mit der versorgte in diesem Jahr Bernhard Mühr vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT den siegreichen VW-Rennstall. Von Karlsruhe aus erstellte Mühr mit Hilfe besonders genauer Wettervorhersagekarten für alle 14 Etappen einen detaillierten Wetterbericht, den er jeweils vor dem Start und im Verlauf des Tages per SMS aktualisierte. Der KIT-Meteorologe hat schon für zahlreiche Motorsportveranstaltungen Wetterprognosen geliefert, doch die erstmals in Argentinien und Chile ausgetragene Dakar-Rallye war eine besondere Herausforderung. Die Kunst sei es gewesen, so Mühr, die verschiedenen regionalen Besonderheiten, wie die enorme Hitze in der argentinischen Pampa, den Küstennebel in Chile oder die heftigen Gewitter mit Überschwemmungspotential richtig einzuschätzen. Rückblickend ist er zufrieden mit seiner Arbeit und sagt mit einem Augenzwinkern: "Ich denke, das habe ich ganz gut hinbekommen und nicht umsonst hat das VW-Team ja auch einen Doppelsieg eingefahren."


 

5. Informatik trifft Lebenswissenschaft

Algorithmen, Automaten und Sensoren spielen eine immer wichtigere Rolle im Alltag der Menschen. Der verstärkte Einsatz von Informatik und Informationstechnik in allen Lebensbereichen beruht auf Ergebnissen des an Bedeutung zunehmenden Forschungsgebiets der "Anthropomatik". Den Begriff hatten vor knapp zehn Jahren Karlsruher Informatikwissenschaftler geprägt, jetzt trägt ein im Januar neu gegründetes Institut für Anthropomatik am KIT den Namen. Das an der Fakultät für Informatik beheimatete Institut beschäftigt sich in erster Linie mit menschzentrierten Forschungsthemen, wie dem Computersehen, dem Verstehen gesprochener Sprache oder der Beobachtung von Bewegungen des Menschen. Vor allem im Hinblick auf den demographischen Wandel soll die Anthropomatik in Zukunft helfen. So zeichnen sich schon jetzt zahlreiche Anwendungsgebiete ab: beispielsweise in der Medizin, Chirurgie, Prothetik und Rehabilitation sowie im Alltag durch den Einsatz humanoider Robotersysteme oder intelligenter Gebäude, so genannter smart houses, die ihre Bewohner aktiv unterstützen.

 

jm