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KIT-Kompakt - Newsletter für Journalisten (Ausgabe 04/2013)
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Biologie: Anwendung von wasserliebenden und wasserabstoßenden Mikroschichten
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Gläser, die sich selbst reinigen, Spiegel, die nicht beschlagen, oder Lebensmittel, die nicht schimmeln, – wasserliebende und wasserabstoßende Oberflächen haben sich im Alltag bereits vielseitig bewährt. Die verantwortlichen Mikroschichten lassen sich aber auch geschickt miteinander kombinieren: Im Fachmagazin „Advanced Materials“ geben Dr. Pavel A. Levkin und Doktorandin Erica Ueda vom Institut für Toxikologie und Genetik (ITG) des KIT einen Überblick über Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten von großflächigen Strukturen, die beide Eigenschaften vereinen. Wie bei einem karierten Gewebe befinden sich Mirkofasern, auf denen sich Tröpfchen ausbilden, dicht neben wasserabstoßenden Mikrofasern, die eine Barriere zwischen den Tröpfchen darstellen. „Auf die Weise können wir auf engem Raum viele isolierte Tröpfchen aneinanderreihen, ihre Größe und Form genau festlegen und sogar kleine Miniaturkanäle anlegen,“ sagt Levkin. „Jedes Tröpfchen dient als winziges dreidimensionales Reagenzglas, in dem wir Zellen gezielt untersuchen und bio-chemischen Einflüssen aussetzen können.“
Foto: Alexander Efremov ITG, KIT
www.levkingroup.com
Volltext online
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Informatik: International Conference on Robotics and Automation in Karlsruhe
Erstmals findet vom 6.-10. Mai 2013 die weltweit größte Fachkonferenz für Robotik und Automation, die IEEE International Conference on Robotics and Automation (ICRA) 2013, in Karlsruhe statt. Das Thema der Konferenz „Anthropomatics – Technologies for Humans“ unterstreicht die bedeutende Rolle von Robotern und intelligenten automatischen Systemen für die Verbesserung der Lebensqualität des Menschen und für die Erfüllung industrieller und gesellschaftlicher Anforderungen. Renommierte Experten aus aller Welt zeigen in einer einzigartigen Kombination von wissenschaftlichem Kongress und fachlichen Demonstrationen die neuesten Ergebnisse der Robotik- und Anthropomatikforschung. Organisator vor Ort ist das Institut für Anthropomatik des KIT. Für die interessierte Öffentlichkeit und Schulklassen öffnet die ICRA 2013 ihre Tore am Freitag, den 10.05.2013, von 09.00-13.00 Uhr, im Karlsruher Kongresszentrum. Neben ausgewählten Exponaten werden in kurzen Vorträgen wissenschaftliche Sachverhalte anschaulich erläutert. Eine Anmeldung ist erforderlich.
www.icra2013.org
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Informationsverarbeitung: Humboldt-Forschungspreis für El-Ghazawi
Tarek El-Ghazawi von der George Washington Universität in Washington, D.C., erhält einen mit bis zu 80.000 Euro dotierten Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. International ist er als Vordenker auf dem Gebiet des Hochleistungsrechnens anerkannt. Seinen mit dem Preis verbundenen Forschungsaufenthalt wird er am Institut für Technik und Informationsverarbeitung (ITIV) des KIT verbringen. Institutsleiter Jürgen Becker hatte El-Ghazawi für den Preis vorgeschlagen. Gemeinsam wollen die beiden Wissenschaftler an hochleistungsfähigen eingebetteten Systemen forschen. „Diese elektronischen Rechensysteme werden beispielsweise in zukünftigen Autos, mobilen Kommunikationsgeräten und intelligenten Häusern eingebunden sein und müssen immer komplexere Anforderungen bewältigen,“ sagt Becker. „Sie benötigen daher eine sehr hohe Rechenleistung und beruhen zunehmend auf mehreren parallel arbeitenden Prozessorkernen auf einem Chip (Multicore-Systeme).“ Dadurch sparten sie zugleich Platz und Energie. Die Verbindung des Fachwissens über eingebettete Systeme und deren Hardware am ITIV mit der Expertise El-Ghazawis im Hochleistungsrechnen sei somit ideal. Die Zusammenarbeit legt den Grundstein für eine langfristige Wissenschaftskooperation und Austauschmöglichkeiten mit der George Washington Universität.
Presseinformation der Georg Washington Universität
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Botanik: Enzyme reparieren UV-Schäden am Erbgut
Natürliche UV-Strahlen schädigen das Erbgut und können so zu Zelltod oder Krebsmutationen führen. Deshalb hat die Evolution Mechanismen entwickelt, die unter UV-Strahlung Reparaturen ausführen. Forscher des KIT, der Charité Berlin und der Queen Mary Universität in London haben nun ein Enzym in Bodenbakterien entdeckt, das die Schäden am Erbgut repariert und bislang nur bei bestimmten Tierarten und Pflanzen bekannt war. Dieses Enzym, die (6-4)-Photolyase, nutzt seinerseits Lichtenergie, um die ursprüngliche Erbinformation wieder herzustellen und dadurch den Mutationsprozess zu stoppen. Mit den pflanzlichen und tierischen (6-4)-Photolyasen stimmt es nur in einer Aminosäure spezifisch überein. Diese ist demnach für die Reparatur ausschlaggebend. Dank der neuen Erkenntnis kann der evolutionäre Entwicklungsprozess der Photolyasen besser nachvollzogen werden und damit möglicherweise die Grundlage geschaffen werden, um Sonnenschutz und Krebstherapie zu verbessern.
www.pnas.org/content/early/2013/04/10/1302377110.abstract
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Energietechnik: Mehr Reichweite für Elektrofahrzeuge durch bessere Batterien
Fünfmal mehr Energiedichte als die momentan verfügbaren Lithium-Ionen-Batterien wollen Forscher durch neue Batteriezellkomponenten erreichen. Der Forschungsverbund „Meet Hi-EnD“ widmet sich dazu der Weiterentwicklung der Technik, unter anderem in Form der Lithium-Luft-Zelle. Den Verbund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 8,1 Millionen Euro. „Wir werden am KIT neue Materialkombinationen für Lithium-Luft-Batterien detailliert vermessen und modellgestützte Simulationen der chemischen Prozesse im Innern erstellen“, erklärt Ellen Ivers-Tiffée vom KIT. „Dazu können wir auf unserer langjährigen Zusammenarbeit mit den Partnern aus Japan aufbauen.“ Die Ergebnisse der dreijährigen Projektlaufzeit sollen die Basis für eine Prototyp-Zellfertigung bilden. Projektpartner sind neben dem KIT das Forschungszentrum Jülich, die RWTH Aachen, die Universität Münster, die japanische Mie University, sowie die Firmen ECC Reppening, Robert Bosch GmbH und BMW AG.
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Serviceangebot: Vortragsreihe zum Thema „Sehen und Sehschädigung“
Mit drei Vorträgen im Sommersemester 2013 informiert die Veranstaltungsreihe „MoDe Montagsdemonstration“ des Studienzentrums für Sehgegeschädigte (SZS) am KIT über aktuelle Entwicklungen bei Barrierefreiheit und Inklusion. Der erste Vortrag „Guide4Blind - Blinde Menschen setzen Maßstäbe für die autarke Fußgängernavigation mit neuesten Techniken“ am 22. April stellt die Smartphone-App „Cityguide“ vor. Ähnlich eines Navigationsgerätes im Auto erkennt die App per satellitengestützter Ortung, wo sich der Nutzer befindet, informiert mit akustischer Sprachausgabe über die Wegführung und leitet ihn so innerhalb eines sicheren Korridors zum Ziel. Neben touristischen Themenrouten können auch freie Zielpunkte, wie Restaurants oder Kaufhäuser, angesteuert werden. Am 3. Juni geht es um „Barrierefreiheit im Karlsruher Öffentlichen Personennahverkehr“; der Vortrag am 8. Juli steht unter dem Motto „Inklusion selbst in die Hand nehmen in Studium und Beruf“. Die kostenfreien Veranstaltungen richten sich an die interessierte Öffentlichkeit. Beginn ist jeweils um 16 Uhr auf dem KIT-Campus Süd, Am Fasanengarten 5, Seminarraum 131.
www.szs.kit.edu
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Brennstofftechnologie: Abschluss des Sonderforschungsbereichs „Instationäre Verbrennung“
Mit einem internationalen Symposium endete Mitte April der Sonderforschungsbereich 606 „Instationäre Verbrennung: Transportphänomene, Chemische Reaktion, Technische Systeme“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Koordiniert hatte ihn als wissenschaftlicher Sprecher in den vergangenen elf Jahren Henning Bockhorn vom Engler-Bunte-Institut (EBI) des KIT. „Instationäre Phänomene treten unter anderem bei der Verbrennung in Automobilantrieben oder bei der Stromerzeugung auf: etwa wenn kurzfristig nicht genügend Strom aus Wind- oder Sonnenenergie zur Verfügung steht und durch Strom aus Verbrennung ergänzt werden muss“, erläutert Bockhorn. Die extrem hohen Temperaturen und Drücke in Verbrennungssystemen stellen auch hohe Anforderungen an die Untersuchungsmethoden. So sind zum Beispiel bei der Beobachtung von Flammen Zeitskalen unterhalb einer tausendstel Sekunde üblich. Für Vorhersagen zum Verbrennungsverhalten setzen die Wissenschaftler daher modernste lasergestützte Methoden gemeinsam mit der Simulation in Höchstleistungscomputern ein. Bei dem Symposium mit internationalen Gästen aus Forschung und Industrie ging es noch einmal um Fragen zur nachhaltigen Nutzung chemischer Energieträger durch Verbrennung. Zu den zentralen Ergebnissen des Sonderforschungsbereichs zählen Erkenntnisse über die Flammenstruktur, Interaktion und Zündcharakteristik hochturbulenter Flammen, neu entwickelte Messmethoden der Flammendiagnostik und kinetische Daten zu wichtigen Teilschritten der Verbrennungsreaktion.
www.sfb606.kit.edu
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Tipps und Termine
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Workshop zur Technikfolgenabschätzung: Glaubwürdige und ethisch vertretbare Interpretationen wissenschaftlicher Daten sind wesentliche Grundlage für die Risiko- und Technikfolgenabschätzung. Am Beispiel elektromagnetischer Felder (EMF) bei Stromversorgung und Mobilfunk diskutieren 25 internationale Experten beim Workshop „Evaluating Evidence in Research: Ethics & Credibility“ am 18. und 19. April über aktuelle Prüfverfahren, um die Folgerichtigkeit wissenschaftlicher Schlussfolgerungen abzusichern. Organisator ist das Wissenschaftsforum EMF des Instituts für Systemanalyse und Technikfolgenabschätzung des KIT. Am 18. April findet eine Pressekonferenz zum Thema statt. Beginn ist im 17 Uhr im Spreepalais, Anna-Louisa-Karsch-Straße 2, Berlin. Formlose Anmeldung bitte an frederik.freudenstein@wf-emf.org.
Kongress „Energie + Informatik“: Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) tragen zur Umsetzung der Energiewende bei, indem sie zukünftige Energietechnologien und -infrastrukturen intelligent unterstützen. Zu den Vortragenden zählen auch Wissenschaftler des KIT: Professor Hartmut Schmeck spricht über „Zukunftsfähige Energiesysteme – Herausforderungen und Potenziale für die Informatik“, Professor Orestis Terzidis über „Marktgestaltung für das Internet der Energie“ und Dr. Oliver Raabe über „Informatikaspekte des neuen Datenschutzrechts für das SmartGrid“. Die ganztägige Veranstaltung beginnt am 22. April um 9.30 Uhr im IHK Haus der Wirtschaft in Karlsruhe, Lammstraße 13-17. Die Teilnehmergebühr beträgt 40 Euro. Anmeldung und Programm unter www.karlsruhe.ihk.de.
Fachmesse „SightCity“: Auf der deutschlandweit größten Messe für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel am 24.bis 26. April ist auch das Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS) des KIT mit einem Stand vertreten (E 16). Studieninteressierte erhalten hier Informationen zum barrierefreien Studium am KIT und können taktile Lehrmaterialien erproben. Die kostenfreie Veranstaltung findet im Sheraton Airport Hotel am Frankfurter Flughafen, Hugo-Eckener-Ring 15, statt. Näheres unter www.sightcity.net.
Ausstellung auf der „MS Wissenschaft“: Unter dem Motto „Alle Generationen in einem Boot“ startet das Frachtschiff MS Wissenschaft am 30. April in Berlin seine Reise rheinaufwärts. Die Ausstellung im Schiffsbauch widmet sich dem demografischen Wandel. Das KIT ist mit zwei Exponaten aus dem Institut für Geographie und Geoökologie zu dem Thema „Alt werden und jung bleiben – Wohnwünsche und Lebensstile der Generation 50plus“ vertreten. Die MS Wissenschaft macht in 40 Städten Station, in Karlsruhe wird sie am 28. Juni erwartet. Nähere Informationen unter www.ms-wissenschaft.de.
Kinderturn-Kongress: Unter dem Motto „Kinder bewegen – Energien nutzen“ stehen am 21. bis 23. Juni Bewegung, Spiel, Sport, Kinderturnen und Ernährung im Mittelpunkt der Veranstaltung am KIT. In den Hauptvorträgen geht es um bewegtes Lernen und Inklusion im Kindesalter. Außerdem schildert der ehemalige Olympiasieger im Skispringen Anton Innauer, wie lehrreich Niederlagen sein können. Daneben gibt es 160 Praxis- und Theorie-Kurse, eine Fachausstellung und einen Kongress-Benefizlauf mit Karlsruher Grundschülern. Anmeldeschluss ist der 27. Mai. Bis zum 21. April gibt es 20 Euro Frühbucherrabatt. Weitere Einzelheiten unter www.kinderturnkongress.de.
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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung - Lehre - Innovation in einem Wissensdreieck.
Kontakt:
Monika Landgraf
Pressesprecherin
Lilith Paul
Volontärin
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-48120
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: l.c.paul@kit.edu
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