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KIT-Kompakt - Newsletter für Journalisten (Ausgabe 13/2012)
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Kongress: IWRM Karlsruhe 2012
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Bei sieben Milliarden Menschen weltweit ist sauberes Trinkwasser schon heute knapp, zumindest in vielen, gerade ärmeren Regionen. Der Kongress „IWRM Karlsruhe 2012“ führt das international vorhandene Wissen und Erfahrungen rund um das Integrierte Wasserressourcenmanagement (IWRM) zusammen und schafft damit eine Grundlage für neue Vorgehensweisen und Technologien. Veranstalter sind die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, das Fraunhofer IOSB, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie weitere Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft. „Das Konzept der IWRM fügt sich hervorragend in die ganzheitliche Betrachtungsweise der Wasserforschung am KIT ein. An einer ausreichenden, zuverlässigen Wasserversorgung arbeiten KIT-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Projekten in aller Welt“, sagt der Vizepräsident für Forschung und Innovation des KIT, Dr. Peter Fritz. Eins davon ist „IWRM Indonesien“: Das Team um Professor Franz Nestmann vom Institut für Wasser und Gewässerentwicklung hat hier eine unterirdische Wasserförderanlage errichtet, die selbst in der Trockenzeit 75.000 Menschen mit bis zu 60 Litern Wasser am Tag versorgt. Das nachhaltige Konzept umfasst auch Wasserverteilung, -aufbereitung und Abwasserentsorgung.
Bildquelle: IWG, KIT
Weitere Informationen zur Forschung von Franz Nestmann im Journalisten-Portal „KIT-Experten“: www.pkm.kit.edu/kit_experten_
nestmann.php
Weitere Informationen und vollständiges Programm der IWRM Karlsruhe 2012:
www.iwrm-karlsruhe.de
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Informatik: Software zur Plagiatserkennung belegt Spitzenplatz
Der Schutz des geistigen Eigentums ist ein zentraler Punkt in einer modernen Wissensgesellschaft. Eine Hilfe bei der Aufklärung von Diebstahl oder Plagiat bietet Software, die automatisiert Texte oder Programm-Codes vergleicht und auffällige Übereinstimmungen markiert. Die am KIT entwickelte Software zur Plagiatserkennung JPlag belegte nun den ersten Platz des Gesamtklassements in einem durch die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft unter Leitung von Debora Weber-Wulff durchgeführten internationalen Vergleich. Die Studie attestiert JPlag, das beste System zu sein, „um Plagiate in Programm-Codes zu finden, und es gehört zu den zwei geeignetsten Systemen für die Erkennung von abgeschriebenen Passagen [in Texten]“. Untersucht wurden insgesamt 18 Plagiatserkenner. JPlag wird an zahlreichen Universitäten benutzt, kann aber auch in der Industrie eingesetzt werden um Verdachtsfälle von gestohlener Software zu klären. „JPlag hilft die Standards in der Lehre hochzuhalten und die schwarzen Schafe schnell auszusortieren“, erklären Gregor Snelting und Walter Tichy vom KIT, Leiter des JPlag-Entwickler-Teams.
Mehr über JPlag: www.ipd.kit.edu/jplag
Mehr über die Studie: http://plagiat.htw-berlin.de/collusion-test-2012
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KIT-Vizepräsident in Wissenschaftlicher Kommission der Einstein Stiftung
Die Wissenschaftliche Kommission der Einstein Stiftung Berlin hat Professor Detlef Löhe, Vizepräsident für Forschung und Information am KIT, zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zweck der Stiftung ist es, Wissenschaft und Forschung in Berlin auf internationalem Spitzenniveau zu fördern. Die wissenschaftliche Kommission setzt sich aus unabhängigen Experten aus ganz Deutschland zusammen. Sie hat zur Aufgabe, Forschungsfelder zu evaluieren, künftige Schwerpunkte zu identifizieren und auf dieser Grundlage Förderempfehlungen auszusprechen. Als Beratungsgremium des Vorstands der Stiftung nimmt sie entscheidend Einfluss auf die Verteilung der Fördergelder. „Die Einstein Stiftung hat bereits vielfältige Förderinstrumente entwickelt, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu stärken“, so Professor Löhe.
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Informatik: "Software Campus" startet mit 11 jungen KIT-Wissenschaftlern
Sechs Nachwuchswissenschaftler der Fakultät für Informatik sowie drei des Instituts für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften des KIT nehmen ab sofort am Software Campus teil: Ziel des von Universitäten, Partnern in Forschung und Industrie sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Qualifizierungsprogramms für IT-Nachwuchsführungskräfte ist es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und langfristig den Technologiestandort Deutschland zu stärken. Zwei KIT-Doktoranden sind bereits seit der Pilotphase des Software Campus Ende 2011 dabei. Insgesamt starten 80 Masterstudierende und Promovierende ab sofort in den Regelbetrieb des Programms. Projektorientierte Forschungsarbeit und Mentoring durch Partner in der Industrie bereiten die jungen IT-Spezialisten auf zukünftige Führungsaufgaben vor.
www.softwarecampus.de
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Lebenswissenschaften: Wie entstehen Biofilme?
Geraten E.coli Bakterien unter starken Stress, etwa durch UV-Strahlung oder Antibiotika, sterben nicht zwingend alle ab. Einzelne Individuen können als „Persister“ überleben und sich mitsamt ihrer Nachkommen in robuste Biofilme umwandeln. Die zugrundeliegenden molekularen Ereignisse hat ein KIT-Forscherteam unter Leitung von Anne S. Ulrich untersucht und in der Zeitschrift Frontiers of Immunology sowie im Biophysical Journal veröffentlicht. Unter Stress stellt E.coli ein kleines Eiweißmolekül, das Peptid TisB, her, welches sich in die Zellmembran einlagert. Zwei TisB-Moleküle schmiegen sich über geladene Seitenketten aneinander und bilden eine Art polare „Strickleiter“, die die unpolare Lipidmembran durchspannt. Auf den „Sprossen“ können nun geladene Wasserstoff- und Hydroxid-Ionen durch die Membran wandern. Dadurch sinkt das natürliche Membranpotenzial, das sämtliche Stoffwechselprozesse antreibt, und die Zelle fällt in eine Art Koma. Ist der Stress vorüber, wachen die überlebenden Persister-Bakterien auf und breiten sich als Biofilme aus. Einen ähnlichen Effekt wie TisB können auch einige antibiotische Peptidwirkstoffe hervorrufen, indem sie kleine Löcher in die Membran bohren. Dies erklärt die Gefahr einer unvollständigen Antibiotika-Behandlung, nicht nur bezüglich einer Resistenz, sondern auch bezüglich der hier erstmals beobachteten Biofilmbildung. Die molekularen Einblicke in TisB können als Grundlage für eine zukünftige Bekämpfung von Krankheitserregern dienen.
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Mobilität: Zukunft der Ingenieurausbildung
Technologische Trends und ihre Auswirkungen auf die Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren stehen im Mittelpunkt der vierten Carl-Benz-Gedenkvorlesung des KIT-Zentrums Mobilitätssysteme am Donnerstag, 22. November 2012, um 16 Uhr im Tulla-Hörsaal auf dem KIT-Campus Süd (Geb. 11.40). Über Designvisionen zukünftiger Mobilität spricht Professor Gorden Wagener, Leiter Design bei Mercedes-Benz Cars, Vans & Daimler Trucks. Um E-Mobility und Markenidentität geht es im Vortrag von Dr. Joachim Fetzer, Bereichsvorstand Elektrofahrzeug- und Hybridsysteme der Robert Bosch GmbH. Aktuelles aus Forschung, Lehre und Innovation im KIT-Zentrum Mobilitätssysteme wird der wissenschaftliche Sprecher des Zentrums Professor Frank Gauterin vorstellen. Teil der Veranstaltung ist auch die Verleihung der Ernst-Schoemperlen-Preise 2012 an drei Absolventen des KIT für herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Kraftfahrzeugtechnik und -wirtschaft.
www.mobilitaetssysteme.kit.edu
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Klimaforschung: Messkampagne HyMeX erfolgreich abgeschlossen
Sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Italien – die Meldungen in den Medien sind erst wenige Tage alt. Die Auslösung von Starkniederschlägen und Hochwasser in Südfrankreich, Italien, Spanien und den westlichen Mittelmeerinseln besser zu verstehen, war Ziel der jüngsten Messphase des internationalen Forschungsprojekts HyMeX (Hydrological Cycle of the Mediterranean Experiment), an dem das KIT mit 24 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als größte Arbeitsgruppe teilnimmt. Mit drei Forschungsflugzeugen, einem Schiff und zahlreichen Messstationen haben die Teams Daten erhoben, die langfristig dazu beitragen sollen, Klimamodelle und damit die Vorhersage von Unwettern zu verbessern. Das KIT setzte unter anderem die Atmosphärenmessanlage KITcube des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) auf Korsika ein. Die Lidar-, Radar- und Radiosondenmessungen lieferten einen Datensatz, der nun unter anderem in Doktorarbeiten am IMK umfassend analysiert werden muss. Zudem untersuchten Wissenschaftler des IMK, der Universität Braunschweig und der ETH Zürich mit dem Messflugzeug Dornier 128 unter anderem Herkunft, Verteilung und Alter des Wassers in Tiefdrucksystemen, die in Italien, Südfrankreich und auf Korsika teilweise extreme Niederschläge verursachten.
www.imk-tro.kit.edu/2571_4553.php
www.imk-tro.kit.edu/5471.php
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Maschinenbau: Das größte Waffeleisen der Welt?
88 Zentimeter lang und 74 Zentimeter breit sind die Waffeln des Instituts für Produktionstechnik (wbk) am KIT. Die 20 Tonnen schwere Hydraulikpresse des Instituts backt nicht nur faserverstärkte Kunststoffe für die Automobilindustrie sondern auch Waffelteig aus. Unter der Federführung von Jörg Bauer, Moritz Beyer und Alexander Ochs haben die akademischen Mitarbeiter des wbk in ihrer Freizeit zwei Aluminiumplatten passgenau auf die Hydraulikpresse zugeschnitten, die Waffelformen ausgefräst und mit einer speziellen Beschichtung für Süßspeisen überziehen lassen. Auf dem diesjährigen 60. Jubiläum des wbk bestand das überdimensionierte Waffeleisen erfolgreich den ersten Praxistest: Fünf Minuten zwischen den 170 Grad heißen Platten und schon verwandeln sich fünf Liter Teig in eine gut fünf Kilogramm schwere Waffel.
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Pädagogik: Gemeinschaftsschule und Waldorfschule
Anfang letzter Woche veranstaltete das KIT die erste Fachkonferenz zur ästhetischen Bildung an der Freien Waldorfschule Mannheim. Inhaltlich ging es um die Förderung von Empfindsamkeit und Vorstellungskraft, von Wahrnehmen und eigenschöpferischem Gestalten, um ganzheitliche Persönlichkeitsentfaltung. Kunstnahe Praxis eröffnet demnach sinnlich erfahrbare, handlungsorientierte Zugänge zum Unterrichtsstoff: Grammatik auf der Bühne, Malen in der Geographie und Rollenspiele auf Englisch sind nur einige Beispiele. „Als Ganztagesschule mit drei möglichen Abschlüssen greift die Waldorfschule das Konzept der Gemeinschaftsschule in mancherlei Hinsicht vorweg“, so Johann Beichel, Pädagogikprofessor am KIT. Beide Schulformen bauten zudem auf Teamarbeit im Lehrerkollegium sowie auf Kooperation mit den Eltern.
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Tipps und Termine
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Erster Helmholtz-Tag: Deutschlandweit bieten 25 Schülerlabore der Helmholtz-Gemeinschaft Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Forschungsbereiche des Universalgelehrten Hermann von Helmholtz. Das KIT ist mit zwei Laboren beteiligt. Am 21. November um 9 Uhr findet das Schülerpraktikum „Wasserstoff und Brennstoffzelle“ im Naturwissenschaft-und-Technik-Labor (NWT) im Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt statt. Bereits am 20. November experimentieren dort im „Haus der kleinen Forscher“-Workshop Erzieherinnen und Erzieher ab 9 Uhr zum Thema Wasser. Interessierte können sich an lilith.paul@kit.edu wenden.
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Konzert des KIT-Kammerorchesters: Tschaikowski, Beethoven und Richard Strauss erklingen beim Konzert des KIT-Kammerorchesters unter der Leitung von Dieter Köhnlein. Solist des Abends ist der Cellist Romain Garioud. Veranstaltungsbeginn ist am 24. November, um 20 Uhr im Gerthsen-Hörsaal, Engesserstraße 9, KIT Campus-Süd. Karten gibt es im Vorverkauf bei Musikhaus Schlaile und der Buchhandlung am Kronenplatz oder an der Abendkasse.
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Innovationsspiele: Wie ernsthafte Spiele bei Entscheidungsfindung und Budgetverteilung in Unternehmen helfen können, berichtet Luke Hohmann, Inhaber der „Innovation Games® Company”, in seinem Vortrag „The Seriously Fun Way to do Work – Seriously!” Die Veranstaltung wird vom Karlsruhe Service Research Institute (KSRI) organisiert und findet am 30. November, von 10.30-12 Uhr in der Englerstr. 11 (Geb. 11.40, Raum 253), KIT Campus-Süd statt.
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Junge Talente – Wissenschaft und Musik: Auf den wissenschaftlichen Vortrag „Fließgewässer im stetigen Wandel - Einsatz computergestützter Modelle als Prognoseinstrument" folgt klassische Musik. Die Veranstaltung beginnt am 5. Dezember um 16.30 Uhr im Festsaal des Studentischen Kulturzentrums, Adenauerring 7, KIT-Campus Süd.
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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung - Lehre - Innovation in einem Wissensdreieck.
Kontakt:
Monika Landgraf
Pressesprecherin
Lilith Paul
Volontärin
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-48120
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: lilith.paul@kit.edu
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