Ausgabe 2/2011
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Autor:
Saskia Kutscheidt, Thomas Wagner
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Quelle:
KIT-Abteilung Presse
- Datum: 10.02.2011
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KIT-Kompakt - Ausgabe 02/2011
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UNSERE THEMEN:
1. Mit IPv6 wächst das Internet weiter
2. Förderung für zwei neue KIT-Forschergruppen
3. Gemeinsame Forschergruppe von KIT und BASF eingerichtet
Mit IPv6 wächst das Internet weiter
Wird es eng im Internet? Immer mehr Seiten, Nutzer und Endgeräte brauchen immer mehr IP-Adressen: Anfang Februar hat die zentrale Vergabestelle nun die letzten der Kennziffern des bisherigen Standards (IPv4) verteilt. Für Nachschub ist mit der Einführung eines neuen Standards aber bereits gesorgt: Was das Internetprotokoll „IPv6“ kann und welche neuen Möglichkeiten es eröffnet, erklärt KIT-Experte PD Dr. Roland Bless (www.pkm.kit.edu/kit_experten_aktuell_2881.php) vom Institut für Telematik am KIT im Interview.
Weitere Experten zu aktuellen Themen finden Sie unter online unter www.pkm.kit.edu/kit_experten.php.
DFG fördert zwei neue KIT-Forschergruppen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert zwei neue Forschungsprojekte am KIT. Die erste Gruppe um Professor Martin Breunig vom Geodätischen Institut des KIT befasst sich mit Straßen- und U-Bahn-Trassen. Die Vielzahl an rechtlichen, ökologischen, ökonomischen und baulichen Vorgaben macht deren Planung immer komplexer. Ziel der Forschergruppe ist es, solche Planungsprozesse mit einem rechnergestützten drei- beziehungsweise vierdimensionalen Stadt- und Bauwerksmodell künftig zu erleichtern. Dieses soll die bislang verwendeten zweidimensionalen Planungsmodelle erweitern. Die DFG fördert das Projekt mit rund 364.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren. Eine Brücke zwischen Mathematik und Physik schlägt die zweite Forschergruppe zum Thema „Geometry and Physics of Spatial Random Systems“ unter der Leitung von Professor Günter Last vom Institut für Stochastik. Die Wissenschaftler untersuchen die Geometrie und Physik räumlich zufälliger Strukturen – wie beispielsweise die des Universums oder in Flüssigkeiten. Mit neuartigen Methoden der Stochastik analysieren die Forscher unter anderem die Galaxienverteilung im Universum. Die DFG fördert die Forschungsarbeit über drei Jahre mit rund 2,3 Millionen Euro.
Gemeinsame Forschergruppe von KIT und BASF eingerichtet
Druckbare Elektronik, chemische Katalysatoren und intelligente Pigmente – Wissenschaftler vom KIT und der BASF erforschen in einer gemeinsamen Nachwuchsforschungsgruppe, wie sie Materialien besondere Eigenschaften verleihen können. „Diese besonderen Eigenschaften werden hervorgerufen durch nanoskalige Strukturen auf Partikeln. Solche Strukturen werden von uns aufgebaut, charakterisiert und auf ihre Wirkung hin untersucht“, so Dr. Martin Seipenbusch, Leiter der neu eingerichteten Gruppe. Hierzu verwenden die Wissenschaftler ein spezielles Verfahren: Hersteller von Mikrochips nutzen die Chemical Vapor Deposition (CVD) schon heute zur Herstellung dünnster Schichten auf großen Oberflächen. Die Anwendung der CVD auf Partikeln ist neu, so dass die Forscher zunächst die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeiten und dann gezielt Materialien auf der Nanoskala mit elektronischen oder katalytischen Funktionen versehen. Die Wissenschaftler untersuchen außerdem, wie sich die winzigen Strukturen unter Anwendungsbedingungen, beispielsweise unter hohen Temperaturen in Autoabgaskatalysatoren, verändern. Bei hohen Temperaturen verändern die Strukturen auf den Oberflächen ihre Größe und verlieren so teilweise ihre Eigenschaften. Wesentliche Aufgabe der SRG ist es, diese Vorgänge zu beobachten, zu vermessen und in Modelle einzubauen. Auf diese Weise können die Produkte so weiter entwickelt werden, dass die Vorteile der Nanofunktionalisierung dauerhaft erhalten bleiben. Das Wissen fließt in das 2008 von KIT und BASF gegründete JointLab IP3 ein, um neue Funktionsmaterialien für die oben genannten Anwendungen rohstoffsparend und energieeffizient zu entwickeln.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung – Lehre – Innovation in einem Wissensdreieck.