Fakten, Forschung, Expertise: Helmholtz-Klima-Initiative startet neue Website
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Autor:
Aileen Seebauer
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Quelle:
Presse-Service
- Datum: 09.07.2020
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Die Helmholtz-Klima-Initiative hat ihre Website grundlegend überarbeitet. Ab sofort bietet sie unter www.helmholtz-klima.de Artikel, Hintergrundwissen, Factsheets und vieles mehr rund um den aktuellen Stand der Klimaforschung. Eine Expert*innenvermittlung ermöglicht den schnellen Kontakt zu Helmholtz-Klima-Wissenschaftler*innen.
Berlin, 9. Juli 2020 - Die Helmholtz-Klima-Initiative zeigt sich ab heute von einer neuen Seite. Der Webauftritt www.helmholtz-klima.de wurde grundlegend überarbeitet und um zahlreiche neue Features erweitert. So gibt es jetzt beispielsweise eine Expert*innenvermittlung, über die Klima-Wissenschaftler*innen der Helmholtz-Gemeinschaft angefragt werden können. Ein Klimakalender zeigt anstehende Termine mit Klimabezug. Eine Mediathek bietet ein umfangreiches Angebot an Materialien wie Factsheets, Grafiken, Fotos, Videos. Das bietet der interessierten Öffentlichkeit oder Medienschaffenden ebenso wie Entscheider*innen aus Politik und Wirtschaft wissenschaftlich fundiertes und aktuelles Klimawissen. Ein klares Design macht die Seite noch nutzerfreundlicher.
Aktuelle Artikel zeigen auf der neuen Website den Stand der Wissenschaft zu klimarelevanten Themen wie Dürre, Waldsterben oder sich verändernden Krankheitsbildern. Zum Start schildern die Münchner Medizinerin Claudia Traidl-Hoffmann und die Geografin Daniela Bayr wie sie gemeinsam die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit erforschen, wie sich etwa Allergien bei einer zunehmenden Erwärmung der Erde verändern und wie Betroffene darauf reagieren können.In der Helmholtz-Klima-Initiative forschen Wissenschaftler*innen aus 15 Helmholtz-Zentren seit Juli 2019 interdisziplinär an systemischen Lösungen für eines der größten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit: den Klimawandel. Die Initiative besteht aus 13 Pilotprojekten, die zwei wissenschaftlichen Schwerpunktbereichen zugeordnet sind: Das Cluster I „Netto-Null-2050” (Mitigation) erarbeitet eine Pilot-Roadmap, in der die vielversprechendsten Beiträge aus der Wissenschaft für ein CO2-neutrales Deutschland bis 2050 zusammengefasst werden. Das Cluster II „Anpassung an Extremereignisse“ (Adaptation) untersucht Anpassungsmöglichkeiten an klimabedingte Veränderungen in Lebensbereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft, Energieversorgung oder Verkehr.
In einem eigens geschaffenen Kommunikations-Cluster sollen nicht nur die Projektergebnisse präsentiert werden. Es geht auch darum, den aktuellen Forschungsstand zu Klimathemen zusammenzustellen und dazu in einen aktiven Dialog mit Interessierten zu treten. Dazu vernetzt sich die Helmholtz-Klima-Initiative mit weiteren Projekten der Klimaforschung innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft sowie mit zahlreichen weiteren Partnern. Factsheets, Artikel oder Hintergrundpapiere entstehen beispielsweise gemeinsam mit der Deutschen IPCC-Koordinierungsstelle, dem Deutschen Klima-Konsortium oder www.klimafakten.de.
Die Helmholtz-Gemeinschaft investiert zwölf Millionen Euro aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds in die Helmholtz-Klima-Initiative. Ein Lenkungsausschuss ist für die allgemeine Ausrichtung der Initiative verantwortlich und kontrolliert deren Fortschritt. Er besteht aus dem Helmholtz-Präsidenten Otmar D. Wiestler sowie Vorstandsmitgliedern aller sechs Forschungsbereiche der Helmholtz-Gemeinschaft. Gesamtkoordinator der Initiative ist Georg Teutsch, der wissenschaftliche Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Er leitet auch das Cluster Adaptation. Wissenschaftliche Leiterin des Clusters Mitigation ist Daniela Jacob, die Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS) in Hamburg.
Weitere Details zu den einzelnen Pilotprojekten und Schwerpunkten der Helmholtz-Klima-Initiative sind zu finden unter: www.helmholtz-klima.de
Helmholtz-Klima-Initiative auf Social Media:
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Helmholtz-Klima-Initiative
Roland Koch
Leitung Kommunikation
roland.koch@helmholtz-klima.deCorona: Selbsttests zu teuer für die breite Bevölkerung
Forscherinnen und Forscher untersuchen die individuelle Nachfrage nach COVID-19-Antikörpertests in Abhängigkeit vom PreisSeit Beginn der Corona-Pandemie sind aufwändige Labortests eine Maßnahme, um Infektionen rasch nachzuweisen und das Virus einzudämmen: Allein in Deutschland wurden bis Mitte Juni rund 5,41 Millionen Proben getestet. Einen anderen Ansatz verfolgen die seit Juli verfügbaren Antikörper-Selbsttests, die sich auch für den privaten Gebrauch eignen. In Deutschland kostet ein Antikörpertest derzeit rund 68 Euro. Wie hoch bei Nutzerinnen und Nutzern die Bereitschaft ist, für solche Tests selbst zu zahlen, haben Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der University of California nun untersucht.
An der freiwilligen Studie im Mai 2020 nahmen 1.984 Amerikanerinnen und Amerikaner teil. In acht unterschiedlichen Szenarien fragten die Forscherinnen und Forscher, wie viel die Probanden für einen Corona-Selbsttest zahlen würden: Der Preis variierte dabei zwischen 0,50 und 30 Dollar. Die Entscheidungen waren real. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass sich vier von fünf Personen einen Test kaufen, wenn der Preis Richtung Null tendiert“, sagt Nora Szech, Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Ökonomie des KIT. Das ändere sich mit dem Preis allerdings drastisch. „Die Nachfrage halbiert sich bereits, wenn der Test 20 Dollar kostet“, so Szech. Die Arbeitsgruppe hat außerdem herausgefunden, dass persönliche Faktoren wie Einkommen, Alter und Ethnizität eine wesentliche Rolle für die Zahlungsbereitschaft spielen. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass ärmere Menschen mit Blick auf ihr Einkommen bereit sind, vergleichsweise viel für einen Test zu bezahlen“, erläutert Szech. Das macht auch Sinn, denn ihr Risiko, Corona zu bekommen, ist meist höher. Sobald der Preis jedoch steige, sinke auch die Nachfrage. „Dann kaufen vor allem Menschen mit höherem Einkommen den Test“. Zusätzlich hat die Arbeitsgruppe festgestellt, dass ältere Menschen und diejenigen, die mehr Todesfälle in der Familie aufgrund von COVID-19 erlitten haben, den Test häufiger verlangen und mehr bezahlen. „Zudem spielt auch die politische Orientierung eine Rolle: Trump-Anhänger zeigen weniger Interesse am Testen“, so Szech.
„Wir können also sagen, dass der Preis eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielt, sich testen zu lassen“, sagt Szech. „Bei einem Preis von etwa 68 Euro landet der Test vermutlich nicht bei den Risikogruppen, sondern eher bei den Wohlhabenden. Dadurch können sich Menschen mit niedrigem Einkommen schlechter informieren. Gerade für Menschen, die beispielsweise Pakete ausliefern, im Supermarkt verkaufen oder am Fließband stehen und sich Sorgen machen, sind diese Tests aber besonders wichtig“, meint Szech. Eine breite Teilnahme an Antikörpertests sei außerdem wichtig, um einen repräsentativen Überblick über die Verbreitung des Virus und mögliche Immunitäten zu bekommen. Die Ökonomin betont, dass die Gesellschaft nun genauer hinsehen und sich einen anderen Ansatz überlegen sollte, um Menschen mit niedrigem Einkommen oder auch Risikogruppen nicht zu vernachlässigen. „Im besten Fall sollte der Test für solche Menschen regelmäßig und kostenlos möglich sein – das sollte es uns an dieser Stelle wert sein“, so Szech. Link zum Paper: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3607484 (ase)
Mund-Nasen-Schutz: Wie Masken und Lüften vor infektiösen Aerosolen schützen
Forschende des KIT untersuchen Filter und ihre Wirkungsweise sowie die Ausbreitung von Partikeln in der LuftAuch wenn erste Bundesländer über die Abschaffung der Maskenpflicht in Geschäften diskutieren – derzeit gehört der Mund-Nasen-Schutz in Deutschland zum Alltag. Die Forschung weiß inzwischen, dass Aerosole bei der Übertragung des COVID-19-Erregers eine wichtige Rolle spielen. Forscherinnen und Forscher des KIT untersuchen die die Entstehung, Erfassung, Verbreitung und Abscheidung von gasgetragenen Partikeln und Tropfen sowie die Wirkung von Filtern. Mit Simulationen analysieren sie zudem Aerosole, deren Verteilung und Abscheidung in Räumen, Filtern und auch in den menschlichen Atemwegen.
„Masken schützen“, sagt Professor Achim Dittler vom Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik (MVM) des KIT. Der Experte für Gas-Partikel-Systeme beschäftigt sich mit Filtern und ihrer Wirkungsweise. Eine an seinem Institut angefertigte Projektarbeit untersuchte schon vor Jahren verschiedene wiederverwendbare und nicht wiederverwendbare Atemschutzmasken der Klasse FFP2 auf Abscheidewirkung und Atemwiderstand. „Solche Masken schützen den Träger und – sofern sie kein Ausatemventil aufweisen – auch das Gegenüber vor Partikeln und Tröpfchen“, erklärt Dittler. Die Projektarbeit ergab, dass die Filterleistung der geprüften Masken die gültige Norm mehr als erfüllt. In der Corona-Pandemie dienen neben partikelfiltrierenden Masken der Klassen FFP2 und FFP3 auch OP-Masken sowie Community- oder Alltagsmasken aus handelsüblichen Stoffen zum Bedecken von Mund und Nase. „Jede Alltagsmaske ist besser als keine Maske“, betont Mathias J. Krause, der am KIT die Lattice Boltzmann Research Group leitet und mit Simulationen unter anderem die Ausbreitung von Aerosolen untersucht.
Obwohl OP-Masken und Alltagsmasken eher dem Fremdschutz dienen, bieten sie auch einen gewissen Eigenschutz, wenn auch in erheblich geringerem Maß als FFP2- und FFP3-Masken. Die Schutzwirkung aller Masken basiert auf der Abscheidung: Partikel treffen auf den Fasern des Filtermaterials auf und bleiben an diesem haften. Die Abscheidewirkung ist komplex und für das neuartige Coronavirus noch nicht bei allen Filtermaterialien erforscht. Sie hängt unter anderem von der Größe der Tropfen im Aerosol, in denen sich das Virus SARS-CoV-2 befindet, der Struktur des Filtermaterials sowie der Strömungsgeschwindigkeit der Luft ab. Den in der Corona-Pandemie ebenfalls verwendeten Gesichtsschilden aus Plastik stehen Dittler und Krause skeptisch gegenüber. „Solche Visiere halten nur die großen Aerosoltropfen zurück und verringern die Auswurfweite von Aerosolen aus der Ausatemluft – sie dienen sozusagen primär als Spuckschutz“, erläutert Dittler. „Aber aufgrund der Strömungsverhältnisse gelangen feine Tröpfchen durch den teils ziemlich breiten Abstand zwischen Schild und Gesicht ungehindert in die Raumluft.“
Bei Aerosolen aus Atemluft handelt es sich um ein Gemisch von unterschiedlich großen Schwebeteilchen – überwiegend Wassertropfen – und einem Gasgemisch. Diesen Schwebeteilchen kommt nach neueren Erkenntnissen eine wichtige Rolle bei der Übertragung von SARS-CoV-2 zu. Während größere Tropfen, wie Menschen sie etwa beim Husten oder Nießen ausstoßen, bald zu Boden sinken, können die kleineren Teilchen nach dem Ausatmen oder Sprechen lange in der Luft bleiben. „Diese Partikel sedimentieren kaum, sondern zirkulieren sehr lange im Raum“, erklärt Mathias J. Krause. „Vergleichen lässt sich dies mit Zigarettenrauch, der auch dann noch zu riechen ist, wenn der Raucher bei ungünstiger Strömungsrichtung ein Stück entfernt steht oder sogar den Aufenthaltsort schon verlassen hat.“
Mindestabstand ist knapp bemessen
Den zum Schutz vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 gemeinhin empfohlenen Abstand von 1,5 Metern halten die beiden Forscher angesichts der Anreicherung und Verteilung der Aerosole in geschlossenen Räumen unter Umständen für zu knapp bemessen. Wie lange die Viren in Aerosolen infektiös bleiben, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt. Auf jeden Fall spielen auch die Konzentration und die Luftfeuchtigkeit eine Rolle, wie Krause erläutert: „Je höher die Konzentration, desto eher die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Virus.“ Da sich Aerosole mit der Luftströmung bewegen, trägt regelmäßiges und gründliches Lüften wesentlich zum Infektionsschutz in geschlossenen Räumen bei. „Durchlüftung vermischt die Luft und verringert die lokale Virenkonzentration. Zudem gibt das Lüften den Aerosolen die Chance, nach draußen zu entweichen. Die frische Luft wiederum hat eine Verdünnungswirkung und senkt die Konzentration der Viren“, führt Mathias J. Krause weiter aus.
Dennoch bleiben Masken wichtig. Achim Dittler räumt ein, dass das Bedecken von Mund und Nase den Organismus auch belasten kann – wie stark, hängt vom Typ der Maske ab: „Der Träger muss den Strömungswiderstand vor seinem Gesicht überwinden, das heißt, das Atmen wird anstrengender. Zudem verändert sich der Strömungswiderstand mit der Tragedauer – beispielsweise durch ein Durchfeuchten der Maske. Die Masken sollten daher regelmäßig gewechselt werden. Dies ist ganz wichtig für die richtige Anwendung. Zudem müssen Masken korrekt sitzen: Sie müssen Mund und Nase vollständig bedecken und eng anliegen, damit das Filtermedium durch- und nicht umströmt wird.“ Mathias J. Krause ergänzt: „Bei unsachgemäßer Handhabung bieten Masken zudem einen Nährboden für Bakterien und Pilze. Daher gilt: Beim Tragen nicht an der Maske herumfingern, die Maske rechtzeitig wechseln und gründlich waschen.“ (le)
Professor Achim Dittler ist Mitglied der Institutsleitung am Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik (MVM) des KIT und leitet dort die Arbeitsgruppe Gas-Partikel-Systeme. Weitere Informationen zu seiner Forschung: https://www.mvm.kit.edu/Mitarbeiter_GPS_4549.php
Dr. Mathias J. Krause leitet am KIT die Lattice Boltzmann Research Group (LBRG). Weitere Informationen zu den Atmungssimulationen: https://www.humanairways.orgKIT bei den Digital Days
Erstmals organisiert die Hannover Messe dieses Jahr ein digitales Event zum Leitthema industrielle Transformation. Die für April geplante Messe musste coronabedingt zunächst verschoben und schließlich abgesagt werden. Auch bei den Digital Days stehen insbesondere die aktuellen Themen Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, 5G, Smart Energy und Logistics 4.0 im Mittelpunkt. Die Expertinnen und Experten beschäftigen sich auch mit der Frage, wie sich die Industrie schnell von den Folgen des Shutdowns erholen kann. Auch das KIT stellt ein Highlight aus der Technologieentwicklung vor: Jürgen Fleischer, Professor am Institut für Produktionstechnik des KIT, spricht am 15. Juli von 17.30 Uhr bis 18 Uhr im Livestream über „Innovative und wandlungsfähige Produktion“. Die Onlineplattform zu den Digital Days bietet weitere Keynotes aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, Podiumsdiskussionen, Live-Chats sowie Präsentationen. Das zweitägige digitale Event findet am 14. und 15. Juli 2020 statt. Interessierte können sich unter www.hannovermesse.de/de/news/digital-days/hannover-messe-digital-days informieren und kostenlos anmelden. (ase)
Veranstaltungsreihe EFFEKTE startet in neue Saison
Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit: Das sind die Themen des diesjährigen EFFEKTE- Wissenschaftsfestivals digital und auf dem Alten Schlachthof in Karlsruhe. Unterhaltsam und verständlich stellen Expertinnen und Experten jeweils am ersten Dienstag im Monat einen Abend lang ihre Themen vor und diskutieren anschließend mit Zuschauerinnen und Zuschauern darüber. Auch das KIT ist dieses Jahr wieder mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertreten. Den Auftakt macht am 14. Juli, Andreas Gerdes, der am KIT den Innovation Hub „Prävention im Bauwesen“ leitet. In dem Vortrag „Das Leben der Zukunft erforschen“ beschäftigt er sich damit, wie ein nachhaltiges Leben aussieht und wie sich dieses mit der derzeitigen Infrastruktur vereinbaren lässt. Weitere Vorträge halten am 4. August der Klimaforscher Peter Braesicke über die Wechselbeziehung zwischen Ozonloch und Treibhauseffekt sowie am 8. Dezember Peter Knippertz, Michael Kunz und Christian Grams vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT über den Zusammenhang von extremen Wetterereignissen und dem Klimawandel. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Die Termine bis September finden digital statt und sind unter www.effekte-karlsruhe.de abrufbar. (ase)
Digitale Veranstaltung zum 3D-Druck am KIT
Ein 3D-Drucker ist mehr als ein technisches Gerät oder ein Fertigungsprozess. Bereits seit den 2000er-Jahren steht er bei Tüftlern und Ingenieuren für die Vision eines offenen Designs und neue Formen kollektiver Produktion. Inzwischen ist die Technik „erwachsen“ geworden und zum Beispiel in der Fertigung von Prototypen zur Produktentwicklung im Einsatz. Eine Revolution erwarten Expertinnen und Experten insbesondere im Nanobereich: Hier soll es zum Beispiel bald möglich sein, funktionale Materialien, organische Mikrostrukturen oder molekulare Schalter auszudrucken. Zu diesem Thema forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT und der Universität Heidelberg seit 2019 im von Bund und Land geförderten Exzellenzcluster „3D Matter Made to Order“ (3DMM2O). Doch wer wird diese Technologien künftig anwenden können? Welche Herausforderungen lassen sich mit dem 3D-Druck lösen – und welche gesellschaftlichen Visionen gibt es aktuell? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Themenabend „Zukünfte des 3D-Drucks. Drucken wir die Welt, wie sie uns gefällt?“ in der Reihe technik.kontrovers des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT. Alle Interessierten sind eingeladen, gemeinsam über die Gegenwart und Zukunft des 3D-Drucks zu diskutieren. Die digitale Veranstaltung findet am Dienstag, 21. Juli 2020 um 18:00 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen: http://www.itas.kit.edu/technikkontrovers, http://www.3dmattermadetoorder.kit.edu/ (ase)
Frauen in der Wissenschaft: Online-Stream zur Filmpremiere MARIE CURIE
Sie gehörte zu den bekanntesten Frauen in der Wissenschaft: Marie Curie entdeckte die Radioaktivität und ebnete den Weg zur Moderne. Für ihre bannbrechenden Entdeckungen erhielt Curie als erste Frau 1903 den Nobelpreis für Physik. Der Kinofilm „Marie Curie – Elemente des Lebens“ stellt nun ihre faszinierende Geschichte dar. Nach der Filmpremiere findet ein Online-Stream zum Thema „Rolemodel Marie Curie – weibliche Perspektiven in Wissenschaft und Wirtschaft damals und heute“ statt. Expertinnen und Experten sprechen etwa 40 Minuten über Chancengleichheit, Meilensteine und weiblichen Rollenmodells ausgehend von Marie Curie. Kathrin Valerius, Professorin am Institut für Kernphysik des KIT, gibt einen Überblick über die aktuelle Situation von Frauen in der Wissenschaft. Die Filmpremiere mit anschließendem Online-Stream findet am Donnerstag, den 16. Juli 2020 statt. Der Trailer ist unter https://www.youtube.com/watch?v=Tc_xdl9-Nz8 abrufbar. (ase)