Erste Ergebnisse der Mars-Mission InSight veröffentlicht
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Autor:
Margarete Lehné
Aileen Seebauer
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Quelle:
Presse-Service
- Datum: 26.02.2020
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Der Mars bebt – allerdings nicht so stark wie angenommen: Neue Erkenntnisse vom roten Planeten liefert die seit einem Jahr laufende Mission „InSight“ der NASA und europäischer Partner. Nun sind die ersten Daten ausgewertet, über die bisherigen Ergebnisse berichten die Forscherinnen und Forscher aktuell in der Fachzeitschrift Nature Geoscience. Zur Untersuchung der Marsbeben ist ein besonderes Instrumentenpaket im Einsatz: Das „Schwestergerät“ eines der Seismometer zur Untersuchung der Beben – der europäische Beitrag zu dieser Mission – wurde am Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsobservatorium Schiltach im Schwarzwald getestet (engl. Black Forest Observatory, kurz BFO), einer gemeinsamen Einrichtung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Stuttgart. Für die Tests solch hochempfindlicher Instrumente herrschen am BFO wegen der besonders geringen Bodenunruhe beste Messbedingungen. Das „Originalseismometer“ auf dem Mars hat in dem Jahr seit Landung mehr als 400 seismische Signale gemessen, von denen die überwiegende Mehrheit wahrscheinlich Beben sind. „Die Beben sind schwächer, als wir Seismologen insgeheim gehofft haben. Verglichen mit Seismogrammen von der Erde und vom Mond kann man sagen, dass die vom Mars denen vom Mond ähneln – und sie auf der Erde höchstens mit Bodenerschütterungen verglichen werden können, die wir an Vulkanen messen“, sagt Rudolf Widmer-Schnidrig vom BFO, der an der Auswertung der Daten beteiligt ist. Die Bebensignale deuteten darauf hin, dass die Kruste des Mars sehr heterogen ist. Das sei unerwartet – und eine Herausforderung bei der Interpretation der Signale. Denn nun seien neue Verfahren zur Analyse erforderlich. Die Auswertung aller Ergebnisse – neben Beben untersucht Insight auch die Atmosphäre und das Magnetfeld unseres Nachbarplaneten – werde aber noch einige Zeit benötigen. „Alle Messgeräte funktionieren nach wie vor einwandfrei“, so Widmer-Schnidrig. „Wir hoffen jetzt, dass die ursprünglich auf ein volles Marsjahr angesetzte Mission – das entspricht etwa zwei Erdenjahren – noch darüber hinaus verlängert wird.“ (le)
Wasserernte: Jeder Tropfen zählt
Der Zugang zu Wasser und die Kontrolle über Wasserressourcen gewinnt weltweit an Bedeutung – auch vor dem Hintergrund des Klimawandels: Insbesondere in Entwicklungsländern in tropischen oder subtropischen Klimazonen nimmt die Sorge um eine ausreichende Wasserversorgung zu. In den Ländern Afrikas südlich der Sahara verfügt im Schnitt nur jeder zweite Mensch über ausreichend Trinkwasser. Wasserverschmutzung, übermäßige Wassernutzung sowie Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum gehören zu den Hauptursachen. Ein Lösungsansatz ist die „Wasserernte“ (englisch Rainwater Harvesting): das Sammeln und Speichern von Regenwasser zur weiteren Verwendung. „Das senkt den Trinkwasserverbrauch und schont die Wasserressourcen“, erläutert Stephan Fuchs vom Institut für Wasser und Gewässerentwicklung des KIT. In privaten Haushalten seien Systeme für die Regenwassernutzung bereits im Einsatz: Üblicherweise werde dabei das Dach als Auffangfläche genutzt. Das Wasser fließe dann zuerst über ein Filtersystem, anschließend wird es in einem unterirdischen Wasserbehälter gesammelt. Die Wasserernte in Deutschland ist derzeit noch kein relevantes Thema, da die Wasserversorgung aus anderen Quellen bisher kein Problem darstellt. „Das liegt daran, dass gerade in Süddeutschland das Wasser ausreichend vorhanden und daher günstig ist. Der Bau von großen unterirdischen Wasserspeichersystemen ist heute noch nicht wirtschaftlich“, sagt Fuchs. Trotzdem müsse man sich weiter mit Technologien zur Regenwasserspeicherung und -aufbereitung auseinandersetzen. Denn mit Blick auf den Klimawandel könnten Dürreperioden im Sommer künftig auch in Deutschland keine Ausnahme mehr sein. „Daher sollten sich neben den privaten Haushalten auch die Städte überlegen, wie die Überbrückung von Dürreperioden funktionieren kann“, betont der Experte. (ase)