EU-Projekt SUPEERA unterstützt Umbau der europäischen Energiesysteme
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Autor:
Aileen Seebauer
Justus Hartlieb
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Quelle:
Presse-Service
- Datum: 13.02.2020
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Passend zum „Green Deal“ der neuen EU-Kommission, mit dem Europa bis 2050 klimaneutral werden soll, hat die europäische Allianz für Energieforschung (EERA) im Januar das Projekt SUPEERA gestartet. Den Projektpartnern aus fünf Ländern geht es in den nächsten drei Jahren darum, die Umsetzung des zentralen SET-Plans (EU-Strategieplan für Energietechnologie) zu begleiten. Das KIT mit seinem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) hat hierbei die Aufgabe übernommen, europaweit Indikatoren zur Bewertung von Politikmaßnahmen zu identifizieren und zu vereinheitlichen. „Indikatoren wie Strommix, installierte Leistung oder Landnutzung helfen, die erwünschten und die nicht erwünschten Wirkungen energiepolitischer Maßnahmen zu verfolgen, erläutert Witold-Roger Poganietz, Leiter der ITAS-Forschungsgruppe Soziotechnische Energiezukünfte. „In SUPEERA“, so Poganietz, „entwickeln wir ein Set von Indikatoren, das durchgängig mit den Modellen der europäischen Energiesystem-Plattform Open ENTRANCE verknüpft ist. Damit wollen wir Maßstäbe für eine indikatorenbasierte Politikberatung setzen.“ (jha)
Frühlingstage der Nachhaltigkeit am KIT
Eine nachhaltige Entwicklung und der Kampf gegen den Klimawandel sind zentrale gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit. Sie stehen im Mittelpunkt der vierten Frühlingstage der Nachhaltigkeit am KIT: Den Auftakt bildet eine öffentliche Abendveranstaltung mit einem Vortrag von Tilman Santarius, Professor der Technischen Universität Berlin, zum Thema Klimawandel 4.0 im Kontext der Digitalisierung und sozial-ökologischer Transformationen. Im Anschluss können sich alle Nachhaltigkeit Interessierten beim Markt der Möglichkeiten mit Initiativen und Unternehmen aus der Karlsruher Nachhaltigkeitsszene austauschen. Die öffentliche Veranstaltung findet am Montag, den 23. März um 18 Uhr im Audimax am Campus Süd des KIT statt (Straße am Forum 1, 76131 Karlsruhe) und kann ohne Anmeldung besucht werden. Der Eintritt ist frei. Veranstalter sind das ZAK │ Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT in Kooperation mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT sowie der Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit. Weitere Informationen: https://www.zak.kit.edu/fruehlingstage.php (ase)
Quartier Zukunft startet Podcast im Campusradio Karlsruhe
Von einer bunten, kreativen bis hin zu einer autofreien, grünen Stadt reichen die Ideen und Vorstellungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Doch worum geht es bei nachhaltiger Entwicklung genau und wieso ist dieses Konzept für unsere Städte so wichtig? Von Einblicken aus Forschung und Praxis, Experimenten und Denkanstößen, die eigene Stadt oder das unmittelbare Quartier zukunftsfähig zu machen, berichtet der Podcast „Labor Zukunft – Forschung ohne Kittel“ des Campusradio Karlsruhe. Der Podcast bietet Einblicke in die Grundlagen und den Alltag transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung im Quartier Zukunft in der Karlsruher Oststadt. Dort forscht seit 2012 ein Team des Instituts für Technikfolgenabschätzung (ITAS) am KIT mit Bürgerinnen und Bürgern an einer nachhaltigen Stadtentwicklung. In der ersten Folge berichtet Oliver Parodi, der Initiator und Erfinder des Quartiers Zukunft, von der Idee, im Reallabor neue Konzepte und Entwicklungen zu erproben und aktiv zu erforschen, wie Nachhaltigkeit umgesetzt werden kann. Die nächste Podcastfolge am Dienstag, den 31. März 2020 beschäftigt sich mit Ansätzen, Schnittmengen und Unterschieden verschiedener Nachhaltigkeitskonzepte. Alle acht Wochen, jeweils am letzten Dienstag des Monats um 20 Uhr, geht es dann künftig um Stadtforschung und -entwicklung zum Mitanpacken. Weitere Informationen: http://www.itas.kit.edu/2020_003.php (ase)
Presseinformation der Technischen Universität Braunschweig
12. Februar 2020Mit Vollgas: Dr. Drift aus Karlsruhe auf der Erfolgsspur
Selbstfahrende Fahrzeuge zeigten ihre Fahrkünste beim Carolo-Cup19 Teams aus Deutschland, der Schweiz, Polen und Bulgarien fuhren beim 13. Carolo-Cup der Technischen Universität Braunschweig mit ihren autonomen Modellfahrzeugen um 11.000 Euro Preisgeld. Die Entscheidung beim studentischen Wettbewerb fiel in der Königsklasse, dem Master-Cup, erst in der letzten Runde auf dem Parcours: Mit hoher Geschwindigkeit und einer konstanten Leistung punktete Team KITcar aus Karlsruhe.
Am meisten überrascht vom Sieg war Team KITcar selbst: „Wir haben eine Stunde vor Start nicht gewusst, ob unser Fahrzeug überhaupt losfahren kann“, so Teammitglied Dominic Zanker. Knapp 500 Zuschauende verfolgten in der Stadthalle Braunschweig die autonom fahrenden Modellfahrzeuge des Carolo-Cups. In den Wettbewerbsklassen Basic- und Master-Cup maßen sich die studentischen Teams in zwei anspruchsvollen Parcours. Nicht nur Geschwindigkeit und Spur halten führen zum Sieg, nur wer auch korrekt einparkte sowie Straßenschilder, Fußgänger, Tempolimits und Überholverbote beachtete erhielt am Ende die notwendigen Siegpunkte.
Das Braunschweiger Team CDLC ging mit ihrem Fahrzeug „Carolinchen X“ nach der ersten Disziplin, dem Rundkurs mit Einparken, zunächst in Führung. „Die freie Fahrt war schon immer unsere Stärke. In unserem Team ist der Anteil der Studierenden der Elektrotechnik sehr hoch, was uns gerade bei der Fahrspurerkennung und der Motorenregelung auszeichnet und schnell um die Kurven kommen lässt“, so Laurenz Borchers. Nach einem harten Crash brach jedoch ein Spurhebel und die Lenkstange verbog sich, sodass für den Hindernisparcours die Fahrtüchtigkeit nicht wiederhergestellt werden konnte. Am Ende reichte es noch für Platz zwei.
Stellvertretend für die Widrigkeiten des intensiven Wettbewerbs stand der Ausfall des Vorjahressiegers Team Spatzenhirn aus Ulm. Beim ersten Startversuch deinstallierte sich der Kameratreiber – das Auto war praktisch blind. Trotz hochtouriger Reparaturversuche während des laufenden Wettkampfs konnte keine Strecke absolviert werden. „Gerade auf den Trainingsvideos erkennt man, wie gut unsere Fahrzeuge funktionierten. Umso überraschender kommt jetzt für uns der Ausfall nach einem Jahr Teamarbeit“, so Mona Strohm.
Im Basic-Cup gewann mit dem „Flatmobil“ von TeamWorstCase der HAW Hamburg das technisch auffälligste Modellauto. Die vier Teammitglieder forderten sich selbst heraus und integrierten die obligatorische Kamera nicht in einem externen Turm, sondern hinter der Windschutzscheibe. Zusammen mit einem leistungsstarken Frontscheinwerfer fuhr das flache Fahrzeug der Konkurrenz davon. Den zweiten Platz erkämpfte sich mit Team Selfie aus Warschau einer der drei internationalen Teilnehmenden. Teammitglied Paweł Kotiuk betonte dabei die herausragende Bedeutung des Wettbewerbs für die Entwicklung und Leistungssteigerung des polnischen Teams. Das Team Deep Mint (Basel/Lörrach) belegte Platz fünf, während die erste Teilnahme von Team BABA aus Sofia vor allem zum Sondieren von Konkurrenz und Wettbewerb genutzt wurde.
Insgesamt zeigte sich neben den steigenden Anforderungen des Wettbewerbs die stetige Verbesserung der Teams. „Die Zahl der Teams, die schneller fahren, ist größer geworden. Im Basic-Cup schaffen die meisten Teams die Aufgaben schon sehr gut, auch die Teams die das erste Mal am Start sind“, so Professor Thomas Form vom Institut für Regelungstechnik (IFR) der TU Braunschweig. Professor Markus Maurer, ebenfalls IFR, betonte zudem, wie die höhere Leistungssicherheit durch technischen Fortschritt vorangetrieben werde: „Mit gelernten Algorithmen und maschinellem Lernen haben Teilgebiete der Künstlichen Intelligenz Einzug in die Fahrzeuge gehalten. Die Fahrzeuge können sehr komplexe Situationen meistern. Vor fünf Jahren war dies beim Carolo-Cup noch nicht möglich.“
Die Veranstaltung wird organisiert vom Institut für Regelungstechnik der TU Braunschweig. Förderer waren die Unternehmen Automotive Safety Technologies GmbH, Continental Teves AG & Co. oHG, Elektrobit Automotive GmbH, IAV GmbH, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V., VIRES Simulationstechnologie GmbH, Volkswagen AG, WABCO GmbH und ZF Friedrichshafen.
Ergebnisse des Master-Cups:
1. KITcar, Karlsruher Institut für Technologie
2. Team CDLC, Technische Universität Braunschweig
3. e.Wolf, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
4. ISF Löwen, Technische Universität Braunschweig
5. OSCAR, Hochschule OsnabrückDie weiteren Plätze belegten das Team Spatzenhirn (Universität Ulm) und Ostfalia-Cup (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften).
Ergebnisse des Basic-Cups:
1. TeamWorstCase, HAW Hamburg
2. Selfie, Warsaw University of Technology
3. it:movES, Hochschule Esslingen
4. Das LEMMA, HAW Hamburg
5. Deep Mint, Universität Basel/DHBW LörrachAuf den weiteren Plätzen landeten die Teams cITIcar (Technische Hochschule Mittelhessen), oTToCar (Otto-von-Guericke Universität Magdeburg), HS Kempten (Hochschule Kempten), C.A.F.Ka (Hochschule Karlsruhe), DHBW Smart Rollers (Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart), Team GalaXIs (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen) und BABA (Technische Universität Sofia).
Den VDI-Preis für das leichteste Fahrzeug teilen sich dieses Jahr die Teams OSCAR (Hochschule Osnabrück) und Ostfalia-Cup (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften). Beide Gruppen hatten über das letzte Jahr ein Fahrzeug entwickelt, das mit 1,8 Kilogramm noch 200 Gramm leichter war als der Vorjahressieger.
Angehängtes Zitat unsererseits: „Es war eine sehr anstrengende und nervenaufreibende letzte Trainingsphase in Braunschweig mit vielen Problemen, die wir zum Glück bis kurz vor dem Start noch reparieren konnten.“ Anne Künzel, anne-kuenzel@web.de