Mehr OP-Sicherheit dank Künstlicher Intelligenz
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Autor:
Justus Hartlieb
Joachim Hoffmann
Regina Link
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Quelle:
Presse-Service
- Datum: 20.11.2019
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Medizinische Notfälle wie ein Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma erfordern häufig Punktionen des Gehirns. Dabei führt der Arzt einen Katheter in das Gehirn der Patientin oder des Patienten ein, um Flüssigkeit abzuleiten und den gefährlichen Überdruck zu verringern. Ein solcher Eingriff kann Leben retten – wenn er mit höchster Präzision ausgeführt wird. Wie Künstliche Intelligenz, kurz KI, hier helfen kann, zeigen Forscher des KIT im Projekt HoloMed: Gemeinsam mit Medizinern haben sie eine Datenbrille mit selbstlernenden Algorithmen versehen. Gefüttert mit den verdichteten CT-Daten des Patienten, ermöglichen sie dem Neurochirurgen einen neuartigen Echtzeit-Blick in das Innere des Gehirns. Im Ergebnis sieht er, wie der Katheter bestmöglich zu führen ist. Auch die Situation im OP ist ein Teil dieser „erweiterten Realität“. „Den Arzt durch einen Roboter zu ersetzen, ist nicht das Ziel“, betont Franziska Mathis-Ullrich vom Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT. Die Juniorprofessorin, die sich in der robotischen Assistenz bei Eingriffen am Auge einen Namen gemacht hat, leitet das HoloMed-Projekt. Im vergangenen Monat wurden sie und ihre Mitstreiter dafür mit dem Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe ausgezeichnet. Mathis-Ullrichs Prognose: „Für die Erfahrung und die Intuition eines Arztes wird die Verarbeitung und die zweckgerechte Aufbereitung großer Datenmengen durch maschinelles Lernen in Anamnese, Diagnostik und Therapie mehr und mehr zu einer wichtigen Ergänzung werden“. (jha)
Forscherinnen und Forscher aus dem KIT viel zitiert
Für Forschende aller Fachrichtungen ist die Nennung des eigenen Werkes in anderen Publikationen sehr bedeutsam. Die Zitierhäufigkeit ist ein wichtiges Indiz für den Einfluss und das Renommee innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT sind unter den „Highly Cited Researchers 2019“: Almuth Arneth, Leiterin des Bereichs „Wechselwirkungen zwischen Ökosystem und Atmosphäre“ und Klaus Butterbach-Bahl, Leiter des Bereichs „Bio-Geo-Chemische Prozesse“, beide am Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung, Alexandros Stamatakis vom Institut für Theoretische Informatik und Forschungsgruppenleiter am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) sowie Wolfgang Wernsdorfer vom Physikalischen Institut und dem Institut für Nanotechnologie. Die von der „Web of Science Group“ geführten Rangliste nennt aktuell die Forschenden, deren Veröffentlichungen der Jahre 2008 bis 2018 am häufigsten zitiert wurden. Dabei gilt eine eine Publikation gilt erst dann als „Highly Cited“, wenn sie in ihrem Fachgebiet und ihrem Erscheinungsjahr zu obersten Prozent der Gesamtzitationen zählt. (jh)
Neue Hebel-Gesamtausgabe
Goethe schätzte seine Alemannischen Gedichte so, dass er sich eine Übersetzung ins Hochdeutsche verbat. Hermann Hesse sah in seinen Kalendergeschichten Höhepunkte deutscher Erzählkunst. Ein erstrangiger Autor ist auch Johann Peter Hebel (1760-1826). Gelegenheit, die Breite seines Werkes zu entdecken, bietet die im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe entstandene, soeben erschienene Gesamtausgabe. In der sechsbändigen Lese- und Studienedition bieten die Karlsruher Literaturwissenschaftler Jan Knopf, Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Franz Littmann neben den bekannten Texten Hebels zahlreiche unveröffentlichte und unbekannte Schriften und machen den immensen Umfang des Gesamtwerkes erstmals zugänglich. „Als badischer Pädagoge, Theologe und Abgeordneter war Hebel ein Aufklärer, der seine Dichtungen dazu nutzte, die gesellschaftlichen Realitäten seiner Zeit offenzulegen und durchschaubar zu machen“, urteilt Jan Knopf, Leiter der international bekannten Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB) am KIT. Das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit mit historischen Texten ist im Göttinger Wallstein Verlag erschienen. (jha)
Kammer- und Sinfonieorchester des KIT beim Bundeswettbewerb 2020
Sowohl das Sinfonierochester als auch das Kammerorchester des KIT haben sich beim Landesorchesterwettbewerb des Deutschen Musikrats für den 10. Deutschen Orchesterwettbewerb im Mai kommenden Jahres qualifiziert. Der Bundeswettbewerb wird anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven in Bonn ausgerichtet. Ein letztes Mal hatte der scheidende Orchesterleiter Dieter Köhnlein das Kammerorchester zur Qualifikation geführt und damit einen glanzvollen Schlusspunkt seiner über vierzigjährigen Tätigkeit als Leiter beider Orchester gesetzt. Bereits im März hatte Tobias Drewelius die Leitung des Sinfonieorchesters übernommen. Mit der Qualifikation für den Bundeswettbewerb setzte er die Erfolgsserie des Sinfonierochesters fort. Beide Orchester waren bereits mehrfach erste Preisträger des Bundeswettbewerbes. Neben der Vorbereitung auf den Bundeswettbewerb probt das Sinfonieorchester bereits für seine nächste Aufführung in Karlsruhe. Zu hören ist es mit der grandiosen 6. Sinfonie von Gustav Mahler am 8. März 2020 im Konzerthaus. (rl)