Schutz vor Schadstoffen

  • Autor:

    Sibylle Orgeldinger, Tatjana Rauch

  • Quelle:

    Pressestelle des KIT

  • Datum: 24.05.2017
  • Chemikalien am Arbeitsplatz, wie Weichmacher oder Kältemittel, können die Gesundheit schädigen. Um Menschen vor krebserzeugenden, keimzellverändernden, fruchtschädigenden und sensibilisierenden Stoffen zu schützen, stellt die Ständige Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entsprechende Grenzwerte auf. Den Vorsitz der Kommission hat Andrea Hartwig inne, Professorin für Lebensmittelchemie und Toxikologie am KIT. Nun hat die DFG das Mandat der Kommission um weitere drei Jahre verlängert. Das Gremium, kurz MAK-Kommission genannt, gibt jedes Jahr Listen von MAK (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration)- und BAT (Biologische Arbeitsstoff-Toleranzwerte)-Werten heraus. Dabei handelt es sich um Vorschläge für die höchstzulässige Konzentration von Stoffen in Form von Gas, Dampf oder Aerosol in der Luft am Arbeitsplatz oder in biologischem Material, die nach gegenwärtigem Kenntnisstand die Gesundheit von Menschen nicht beeinträchtigt, auch dann nicht, wenn sie dem Stoff langfristig täglich acht Stunden ausgesetzt sind. „Diese Listen bilden die Grundlage für Verordnungen und Gesetze in Deutschland“, berichtet Andrea Hartwig. Inzwischen nutzen auch internationale Gremien, wie die Europäische Kommission, die auf rein wissenschaftlichen Prozessen basierenden Ergebnisse.

    Dreifacher Erfolg bei TROPHELIA

    „Mixcuit“ – das ist ein leckerer Keks, Rührstäbchen und Zuckertütchen in einem, der auch noch dabei hilft, Müll zu vermeiden. Der hohle, rollenförmige Keks enthält eine Portion Zucker, die sich nach Abbeißen des mit Schokolade verschlossenen Endes in Kaffee oder Tee schütten und mit dem Keks einrühren lässt. Ein Team von Studierenden des KIT hat mit seiner Produktidee „Mixcuit“ beim Ideenwettbewerb TROPHELIA Deutschland 2017 sowohl den ersten Preis als auch den Sonderpreis für die innovativste Produktidee gewonnen. Mit dem Wettbewerb wendet sich der Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V. (FEI) an Studierende von Fächern mit Bezug zu Lebensmitteln. Das interdisziplinäre Team mit David Grijalva, Sarah Stoltz, Martin Maertens, Svenja Strauß, Lisa Kagerbauer und Nevena Nikolajevic vom KIT entwickelte mit „Mixcuit“ ein raffiniertes, ökologisch sinnvolles Produkt. Bei der Entwicklung wurde das Team von Heike P. Schuchmann, Leiterin der Lebensmittelverfahrenstechnik am Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik des KIT, sowie ihren Mitarbeiterinnen Maria Quevedo und Ulrike S. van der Schaaf unterstützt. Das „Mixcuit“-Team wird nun Deutschland beim europäischen ECOTROPHELIA-Wettbewerb im November in London vertreten. Den zweiten Platz bei TROPHELIA Deutschland, dessen Finale in Bonn stattfand, belegte ebenfalls ein interdisziplinäres Team vom KIT: Mit „BROST!“ entwickelten Studierende ein alkoholhaltiges Getränk, das aus Altbrot hergestellt wird und damit eine Möglichkeit bietet, dieses sinnvoll weiterzuverwerten.

    Mathe zum Anhören

    Ob Mobiltelefone, OP-Techniken, Wettervorhersagen oder politische Wahlen: Mathematik findet sich überall im Leben. Wie mathematische Modelle die Welt beschreiben und mathematische Methoden Dinge analysieren, simulieren oder optimieren, vermittelt anschaulich der Podcast „Modellansatz“: Forscher des KIT schildern in den online abrufbaren Hörbeiträgen, wie sie ihre Wissenschaft selbst erleben. Sie erklären, woran sie arbeiten, was sie begeistert und was sie überrascht hat. Die Gespräche sind zum Anhören unterwegs gedacht, am besten mit einem Smartphone. Hinter „Modellansatz“ stehen Gudrun Thäter vom Institut für Angewandte und Numerische Mathematik (IANM) des KIT und ihr ehemaliger Kollege Sebastian Ritterbusch, der nun in der Industrie tätig ist. Sie gehen mit dem Podcast einen neuen Weg zur Vermittlung mathematischer Themen – ohne Grafiken und Formeln, aber mit vielen anschaulichen Erläuterungen. Von „Modellansatz“ gibt es inzwischen über 130 Folgen. Das Interesse der Nutzer ist enorm; Folgen des Podcasts wurden über eine viertel Million Mal abgerufen. Vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft erhielt „Modellansatz“ schon 2015 die Auszeichnung „Hochschulperle digital“. Infos unter www.modellansatz.de

    Science Camps – Schulferien voller Energie

    Alternative Energiegewinnung, Nachhaltigkeit und Ökologie – das sind Themen, die viele Jugendliche, gerade im Hinblick auf ihre eigene Zukunft, interessieren. In den Sommerferien können nun wissenschafts- und technikinteressierte Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 16 Jahren in zwei Science Camps des Zentrums für Mediales Lernen am KIT das Thema Energie durch kleine experimentelle Projekte und Besuche bei Wissenschaftlern und verschiedenen Einrichtungen selbst erforschen. Das Camp „Energie“ findet vom 30. Juli bis 04. August, das Camp „Geothermie“ vom 03. bis 08. September statt. Beide Camps kosten je 150 Euro – Unterkunft, Verpflegung und Eintritte für ergänzende Freizeitaktivitäten inklusive. Ein drittes kostenfreies Camp, das „Science Camp Informatik“, richtet sich speziell an Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren, die in der Fakultät für Informatik vom 07. bis 11. August nicht nur selbst eine App programmieren, sondern durch das fünftägige Programm auch im Beruf stehende Informatikerinnen kennenlernen. Anmeldung und weitere Informationen unter http://www.zml.kit.edu/angebote-fuer-schueler.php.