Feinstaub beeinträchtigt auch die Technik
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Autor:
Margarete Lehné, Sandra Wiebe, Justus Hartlieb
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Quelle:
Pressestelle des KIT
- Datum: 29.03.2017
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Elektronische Bauteile rosten stärker, wenn die Umgebungsluft mit Feinstaub angereichert ist. Zu diesem Ergebnis kommen Experten, die technische Bauteile unter verschiedenen Umweltbedingungen untersuchen. Auch andere Umwelteinflüsse stellen für empfindliche Produkte wie Sonnenkollektoren, E-Bikes, Enteisungsanlagen für Flugzeuge, Bauteile von Automobilen, aber auch für Luft- und Raumfahrt eine Gefahr dar und können deren Funktionsfähigkeit und Lebensdauer beeinträchtigen, sie schädigen oder gar zerstören. Das gilt besonders auch für Anwendungen, bei denen hochkomplexe und empfindliche Systeme unter extremen Umgebungsbedingungen im Einsatz sind.
Ergebnisse wie diese haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland aktuell bei der Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Umweltsimulation (GUS) in Stutensee vorgestellt. Um solchen Schädigungen vorzubeugen, messen die Mitglieder der GUS die Umweltbelastungen gemessen und bilden sie in Simulationsanlagen nach. „Damit ist die Umweltsimulation ist ein entscheidendes Werkzeug, um nachhaltige, also dauerhafte und ressourcenschonende Produkte zu entwickeln“, sagt Karl-Friedrich Ziegahn, Leiter des Bereichs „Natürliche und gebaute Umwelt“ des KIT sowie Tagungsleiter und Präsident der GUS. Dabei gehe es aber nicht nur um die Lebensdauer von Materialien, so beschäftigten sich Kollegen aus München etwa auch mit der Frage, welche Auswirkungen sich ändernde Klima- und Ozoneinflüsse beispielsweise auf Gesundheit, Robustheit und Wachstum von Bäumen haben können. Weitere Informationen zur GUS: http://www.gus-ev.de/
30 Jahre Erasmus – Spanien bei Studierenden besonders beliebtMit der Komödie „L’Auberge Espagnole“, in deren Mittelpunkt eine international bunt gemischte WG in Barcelona steht, hat Regisseur Cédric Klapisch den europäischen Austauschstudentinnen und -studenten Anfang der 2000er ein filmisches Denkmal gesetzt – genauso wie dem dazugehörigen Programm Erasmus, das in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert.
Fünfzehn Jahre nach der „Auberge“ steht Spanien europaweit noch immer ganz oben auf der Liste der beliebtesten Ziele für ein Auslandssemester. Auch bei den Studentinnen und Studenten des KIT – 73 von ihnen zog es im vergangenen Jahr unter anderem nach Barcelona, Madrid, Bilbao oder Valencia. Ebenfalls gefragt sind die skandinavischen Länder und Frankreich. Insgesamt waren 2016 rund 390 Studentinnen und Studenten des KIT mit Erasmus unterwegs – Tendenz steigend. Am reisefreudigsten sind dabei die angehenden Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie die Maschinenbauerinnen und -bauer. Mit mehr als 220 europäischen Partneruniversitäten tauscht das KIT Studierende aus. 2016 kamen 255 junge Frauen und Männer aus dem Ausland ans KIT; die meisten von ihnen, um Maschinenbau zu studieren.
Erasmus ist ein Förderprogramm der Europäischen Union. Im akademischen Jahr 1987/88 mit 660 Austauschstudierenden gestartet, nutzen heute jährlich rund 30.000 Europäer diese Möglichkeit, Auslandserfahrung zu sammeln. Namenspatron des beliebten Programms – das inzwischen auch Beschäftigten von Hochschulen Austauschmöglichkeiten bietet – ist übrigens Erasmus von Rotterdam: Den niederländischen Gelehrten zog es bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf Studienreisen durch halb Europa.
Erdbebenexperte bei FameLab erfolgreich
Südostasien, Japan, Kalifornien, Mexiko und der Mittelmeerraum sind nicht nur beliebte Reiseziele, sondern zählen zu den Regionen der Welt, die vergleichsweise häufig von starken Erdbeben betroffen sind. „Diese Regionen liegen entlang der Kontinentalplattengrenzen, hier bewegen sich Erdplatten so gegeneinander, dass es zu Rissen und plötzlichem Spannungsabbau in der Erdkruste kommt“, erklärt Andreas Schäfer, Doktorand am Geophysikalischen Institut des KIT. Dass die Stärke der Beben von Randbedingungen wie Alter, Geschwindigkeit und Neigung der Erdplatten abhängt, erläuterte der Geophysiker im baden-württembergischen Regionalentscheid des Wettbewerbs für Wissenschaftskommunikation „FameLab“ im Karlsruher Tollhaus. In dem nur dreiminütigen Vortrag zog er außerdem Parallelen zwischen Art und Stärke von Erdbeben und der menschlichen Verdauung. Damit belegte er den zweiten Platz und nimmt neben der Erstplatzierten Kerstin Göpfrich von der University of Cambridge am Deutschlandfinale teil. Hier wird Schäfer am 27. April in Bielefeld wieder über Spannendes aus der Geophysik berichten. Wer dann gewinnt, wird Deutschland beim internationalen Science Festival im englischen Cheltenham vertreten. Weitere Informationen im Internet unter: www.stadtmarketing-karlsruhe.de und unter www.cheltenhamfestivals.com/about/famelab/.
Nationalismus in Europa – neue Gefahr oder altes Gepäck?
Die niederländische Parlamentswahl hat es jüngst unterstrichen: In vielen Ländern Europas haben nationalistisch gesinnte Parteien Zulauf. Ist das ein neues Phänomen oder das Aufleben einer latent stets vorhandenen Ideologie? Sind neonationalistische Strömungen eine Reaktion auf die Globalisierung? Welche Rolle spielt das Internet? Für die vierte Folge von KIT.audio geht Almut Ochsmann Fragen wie diesen im Gespräch mit einem Historiker, einem Philosophen und einem Politologen nach. Dabei erweist sich der Blick auf die Geschichte des Konzepts „Nationalismus“ als wichtig, um einzuordnen, was heute geschieht. Nachzuhören auf www.kit.edu/audio.