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KIT.kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 05/2024)
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Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und freuen uns, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen für weitere Informationen auch passende Ansprechpersonen. Über einen Beleg Ihrer Berichterstattung freuen wir uns.
Freundliche Grüße
Ihr Presseservice des KIT
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Pflanzenforschung: Wer ist die „wahre“ Moringa?
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Die Blätter der Pflanze Moringa oleifera, auch Meerrettichbaum genannt, gehören zu den Superfoods: Ihnen werden zahlreiche heilende und gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Ursprünglich in Indien und Südasien beheimatet, wird die Pflanze heute vor allem in Afrika angebaut. Dort kann es jedoch zu Verwechslungen mit einheimischen Verwandten kommen, was wiederum zu unbewussten oder bewussten Verfälschungen führen kann. Mithilfe von genetischen Barcodes können Forschende des KIT nun die „wahre“ Moringa erkennen.
„Die Wirkung der aus dem indischen Ayurveda stammenden Heilpflanze beruht auf speziellen Wirkstoffen, den Glucosinolaten. Diese unterscheiden sich von Art zu Art sehr stark und können je nachdem heilende, aber auch schädigende Auswirkungen haben“, sagt Sascha Wetters vom Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften des KIT. „Mit einer PCR-basierten Methode können wir nun schnell und sicher die ‚wahre‘ Moringa von Nachahmungsprodukten unterscheiden.“ Die Forschenden haben sechs Moringa-Arten charakterisiert, um eine einfache und robuste Authentifizierungsmethode für kommerzielle Produkte zu entwickeln. „Da bei diesen die Pflanze verarbeitet und somit nicht mehr an ihren äußerlichen Merkmalen zu erkennen ist, haben wir DNA-Marker identifiziert, die sich eindeutig den verschiedenen Moringa-Arten zuordnen lassen“, so Wetters. Diese Methode biete einen zuverlässigen Test, um Verfälschungen aufzudecken und könne so zur Sicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher beitragen. (swi)
Weitere Informationen:
jkip.kit.edu/botzell/downloads/Pub_Wetters_2024_Moringa.pdf
Bildunterschrift: Blüte einer Moringa oleifera (Foto: Sascha Wetters, KIT)
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Effizientes Bauen: Holz trifft Stahl
Der Bausektor ist einer der größten CO₂-Emittenten in Deutschland. Holz als nachwachsender Baustoff kann dabei helfen, herkömmliche CO₂-intensive Rohstoffe zu ersetzen. Um große Gebäude in Holzbauweise zu realisieren, sind jedoch meist sehr große Bauteilquerschnitte erforderlich. Im Projekt HoStaBau haben Forschende des KIT nun Holz mit Stahl kombiniert. So könnten die erforderlichen Querschnitte deutlich reduziert und die Werkstoffe Holz und Stahl entsprechend ihrer jeweils vorteilhaften Eigenschaften synergetisch und effizient eingesetzt werden.
Die Forschenden haben einen klebtechnischen Verbund zwischen den Materialien hergestellt und über 30 solcher hybriden Biegeträger mit einer Spannweite von 2,4 Metern experimentell untersucht. „Indem wir die Werkstoffe so kombiniert haben, konnten wir die Biegetragfähigkeit um bis zu 120 Prozent und die Biegesteifigkeit um bis zu 250 Prozent gegenüber einem reinen Holzträger steigern“, sagt Peter Haase von der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine des KIT. Bisher gelte Holz als unendlich verfügbare Ressource. In der Realität ist die vorhandene Holzmenge jedoch begrenzt. Um künftig mehr Gebäude aus diesem Material zu realisieren, müsse der Holzverbrauch pro Gebäude reduziert werden. „Verbinden wir Holz und Stahl, sparen wir Material und können gleichzeitig die positiven Eigenschaften beider Baustoffe gezielt nutzen und die Schwächen des jeweils anderen ausgleichen“, so Haase. Als energieintensiver Rohstoff müsse Stahl optimal genutzt werden. In Hybridbauteilen könne er dort zum Einsatz kommen, wo er am stärksten beansprucht werde. Das Projekt „Holz-Stahl-Hybridbauweisen am Beispiel biegebeanspruchter Tragelemente“ (HoStaBau) wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. (swi)
Weitere Informationen:
mdpi.com/1996-1944/17/5/1164
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Biodiversität: Klimawandel bedroht die Artenvielfalt
Die Zerstörung von Lebensräumen gilt als wichtiger Faktor für den Rückgang der biologischen Vielfalt. Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des KIT hat dies in der Fachzeitschrift Science nun auch mit Zahlen belegt: Demnach hat die globale Artenvielfalt im 20. Jahrhundert durch veränderte Landnutzung um bis zu 11 Prozent abgenommen. Damit ist sie die wichtigste Ursache für den Artenschwund. Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts wird sich das allerdings voraussichtlich ändern.
„Nach unseren Prognosen wird der vom Menschen verursachte Klimawandel künftig zumindest in manchen Regionen eine größere Rolle beim Rückgang der Artenvielfalt spielen als die Landnutzung“, sagt Professorin Almut Arneth vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen, die an der neuen Studie mitgearbeitet hat. „Dieser insgesamt negative Ausblick gilt für alle drei Szenarien, die wir für die zukünftige Entwicklung zugrunde gelegt haben. Von einem Szenario, das davon ausgeht, dass wir den Klimawandel recht gut begrenzen können, bis hin zu einem Szenario hoher Treibhausgasemissionen.“ Allerdings habe es die Menschheit in der Hand, gegenzusteuern und die Entwicklung zu verlangsamen. Die Forschenden kombinierten dreizehn unterschiedliche Modelle der Biodiversitätsentwicklung, um die Auswirkungen von Landnutzung und Klimawandel auf vier verschiedene Messgrößen der biologischen Vielfalt sowie auf neun verschiedene Ökosystemleistungen zu berechnen. Damit legen sie die bislang umfassendste Attributionsstudie zum Biodiversitätswandel vor. (mhe)
Weitere Informationen:
science.org/doi/10.1126/science.adn3441
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Künstliche Intelligenz: Forschung zu Grundlagenmodellen
In vielen Forschungsdisziplinen fallen riesige Datenmengen an. Eine neue Generation von auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Grundlagenmodellen, sogenannte Foundation Models, soll nun mit diesen Daten eine ganze Reihe von großen Herausforderungen in der Wissenschaft angehen. Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert vier Pilotprojekte mit rund 23 Millionen Euro. An zwei dieser Projekte ist das KIT beteiligt.
Vorhersagen über das zukünftige Klima noch genauer, schneller und effizienter zu treffen und dadurch die Auswirkungen des Klimawandels besser bekämpfen zu können, ist Ziel des Projekts HClimRep. „Wir machen den Sprung von der Wettervorhersage zur Klimamodellierung in KI-Applikationen möglich“, erklärt Professor Peter Braesicke vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung Atmosphärische Spurengase und Fernerkundung des KIT. „Das heißt, wir implementieren ‚langsame‘ atmosphärische Phänomene in das Foundation Model, um auch mehrjährige Vorhersagen zu ermöglichen.“ Im Projekt SOL-AI kombinieren das KIT und Partner die Entwicklung neuer Generationen von Solarzellen mit neusten Ansätzen in der Forschung zu KI und Machine Learning. Das KIT ist dabei auf allen relevanten Ebenen mit den drei Tenure-Track-Professoren Pascal Friederich, Sebastian Krumscheid und Ulrich W. Paetzold vertreten: von der Datenbeschaffung aus Experimenten und Simulationen über die Unsicherheitsquantifizierung bis hin zum Einsatz von KI für das Design neuer Materialien für die Photovoltaik. „Gemeinsam mit den anderen SOL-AI Partnern schaffen wir ein KI-Modell, das sich den speziellen Herausforderungen der Materialwissenschaft anpasst. Damit könnte nicht nur die Photovoltaik selbst entscheidend beeinflusst werden, sondern auch weitere relevante Technologien“, so Friederich. (jho)
Weitere Informationen:
helmholtz.de/newsroom/artikel/helmholtz-investiert-23-millionen-euro-in-forschung-zu-ki-grundlagenmodellen/
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Neues Themenhighlight: Aus alt mach neu – Wie Beton recycelt werden kann
Die Herstellung von Beton ist eine der Hauptquellen industrieller Treibhausgasemissionen. An einer wegweisenden Lösung, um diese zu begrenzen, arbeiten Forschende am KIT im Projekt „Zero Emission Circular Concrete“. Ihr Ansatz: Bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen Zementklinker aus Altbeton herstellen. Das innovative Verfahren soll nun zur Marktreife weiterentwickelt werden. (tsc)
Weitere Informationen:
kit.edu/kit/aus-alt-mach-neu-wie-beton-recycelt-werden-kann.php
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Energieeffizienz in Gebäuden: Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO₂-Emissionen entfallen in den Industrieländern auf den Betrieb von Gebäuden. „Schon beim Entwurf und der Konstruktion von Gebäuden lassen sich Energieeffizienz und Nutzungskomfort einbeziehen“, sagt Professor Andreas Wagner, Inhaber der Professur Building Science and Technology an der KIT-Fakultät für Architektur. „Für ein klimagerechtes Bauen kommt es nicht nur auf die Gebäudeform und Grundrisszonierung, die Größe der Fensterflächen oder auf die Eigenschaften von Baumaterialien und -teilen an“, so der Ingenieur. „Ganz wesentlich ist auch, das Klima am Standort und die jeweiligen Nutzungsanforderungen zu berücksichtigen.“ In seiner Forschung geht es ihm insbesondere um das Zusammenspiel von Gebäudetechnik und dem Verhalten der Menschen, die in einem Haus arbeiten oder wohnen. Dazu kommen unter anderem integrale Gebäudeenergiesysteme, die eine gute Passung zwischen Gebäudeeigenschaften und technischen Anlagen aufweisen und einen hohen Anteil an erneuerbarer Energie, zum Beispiel aus Solarstrahlung, mit entsprechend angepassten Regelungen einbeziehen. (ljo)
Weitere Informationen:
sts.kit.edu/expertinnen-und-experten-des-kit_wagner.php
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Gerechte Wasserversorgung im globalen Süden: Wasserknappheit ist weltweit eine Herausforderung, am härtesten trifft sie aber Menschen im globalen Süden: Dort laufen Wasserversorgungssysteme oft leer und Wasser wird ungerecht verteilt, beispielsweise zwischen einzelnen Dörfern. Die Folge sind Konflikte in der Bevölkerung, die zu Manipulationen an der Versorgungsinfrastruktur führen. Wasser nachhaltig, sicher und gerecht zu verteilen, ist das Ziel von Vitru Water, einer Ausgründung aus dem KIT. Aufbauend auf seiner Doktorarbeit am KIT hat Mitgründer David Walter eine Lösung für eine gerechte Wasserverteilung entwickelt. Der Wasserverteiler VITRUVIO ermöglicht ein kontrolliertes Aufteilen an jedem Knotenpunkt eines Versorgungsystems. Jedes Dorf erhält somit einen definierten Anteil der vorhandenen Wasserressourcen. Nicht benötigtes Wasser wird im System automatisch umverteilt. Die Auf- und Umverteilung basiert auf rein mechanischen und hydraulischen Prozessen. Als klassische frugale Innovation ist VITRUVIO auf sein Einsatzgebiet angepasst und kann mit einfachen Mitteln betrieben, gewartet und repariert werden. (sas)
Weitere Informationen:
vitruwater.com/
Vitru Water im Gespräch mit der KIT-Gründerschmiede:
kit-gruenderschmiede.de/gruendung-des-monats-vitru-water/
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Aktuelle Presseinformationen
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Mittwoch, 5. Juni 2024, 18:30 Uhr, Karlsruhe
KIT im Rathaus: Das KIT-Zentrum Energie stellt sich vor
Das KIT-Zentrum Energie gehört zu Europas Spitze in der Energieforschung. Mit Schwerpunkten auf Energieeffizienz, erneuerbaren Energien, Speicher- und Netztechnologien, klimaneutralen Kraftstoffen, Kreislaufwirtschaft sowie System- und Nachhaltigkeitsforschung trägt es zur Transformation des Energiesystems bei. Bei „KIT im Rathaus“ geben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler allen Interessierten Einblicke in die Forschung und Arbeit des KIT-Zentrums Energie. Ort: Rathaus am Marktplatz, Bürgersaal, Karl-Friedrich-Straße 10, 76133 Karlsruhe.
zak.kit.edu/kit_im_rathaus.php
Mittwoch, 12. Juni 2024, 11:00 Uhr, Karlsruhe
NEULAND Innovationstag 2024
Der Innovationstag bietet eine Plattform für alle, die sich für neue Entwicklungen, Start-ups oder den Technologietransfer am KIT interessieren. In diesem Jahr steht die Veranstaltung im Zeichen von Innovationen, die zu einer grüneren, digitaleren und gesünderen Zukunft beitragen und schlägt zudem erstmals eine Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst. Neben Vorträgen und einer Keynote stehen der Gründerpitch und die Preisverleihung des Innovationswettbewerbs auf dem Programm. Ort: Audimax Foyer und Vorplatz am Campus Süd des KIT, Gebäude 30.95, Straße am Forum, 76131 Karlsruhe.
innovationstag.kit-neuland.de/de/uebersicht
Dienstag, 18. Juni 2024, 19:30 Uhr, Karlsruhe
EFFEKTE im Juni: Künstlich und intelligent – wie KI funktioniert und was sie kann
Am Wissenschaftsdienstag der EFFEKTE-Reihe im Juni spricht unter anderem Professor Jan Niehues vom Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT über die „Herzkammer der KI“: Versteht sie einen Text wirklich oder wird schon Gesagtes nur wie von einem Papagei wiedergegeben? Zudem informiert Professor Jörn Müller-Quade vom KASTEL — Institut für Informationssicherheit und Verlässlichkeit des KIT über Datenschutz und wie gute technische Lösungen aussehen. Weitere Themen des Abends sind KI-gestützte Videoüberwachung und die Frage, wie vertrauenswürdig KI ist. Ort: TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum, Kaiserstraße 93, 76133 Karlsruhe.
kit.edu/kit/veranstaltungskalender.php/event/53025
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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Kontakt:
Margarete Lehné
Pressesprecherin (kommissarisch)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41157
E-Mail: margarete.lehne@kit.edu
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