|
KIT.kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 01/2024)
|
|
|
|
|
Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und freuen uns, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen für weitere Informationen auch passende Ansprechpersonen. Über einen Beleg Ihrer Berichterstattung freuen wir uns.
Freundliche Grüße
Ihr Presseservice des KIT
|
|
|
|
|
|
|
|
Klimageschichte: Tropfsteinhöhle als Klimaarchiv
|
|
|
|
|
|
Höhlentropfsteine können ein einzigartiges Archiv zum Erforschen historischer Klimaschwankungen sein – das hat ein Team des KIT und der Universität Heidelberg mit weiteren Partnern gezeigt. Die Forschenden analysierten die Isotopenzusammensetzung des Sauerstoffs im Tropfsteinkalk der kleinen Teufelshöhle in Bayern. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der Fachzeitschrift Earth and Planetary Science Letters.
„Tropfsteine entstehen über Jahrtausende aus dem Kalk des Regenwassers“, sagt Dr. Tobias Kluge vom Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT. „Da sich die Isotopenzusammensetzung im Sauerstoff des Kalziumkarbonats durch das Tropfwasser während der Winter- und Sommerzeit unterscheidet, können wir aus den Ablagerungen Schlussfolgerungen über den Niederschlag treffen und zeitlich zuordnen.“ Nur wenige Zentimeter des Höhlengesteins könnten so Aufschluss über die klimatischen Bedingungen Tausender Jahre geben. Die Zusammensetzung der Sauerstoffisotope im Tropfstein der kleinen Teufelshöhle wurde mit einer Ionensonde am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg gemessen. Ergänzt und verifiziert mit Daten aus Baumringen, aus denen sich etwa die Temperatur ablesen lässt, rekonstruierten die Forschenden nun für Bayern kurzfristige Klimaschwankungen vergangener Jahrhunderte. Dabei stellten sie einen Zusammenhang mit bekannten historischen Umweltereignissen wie der „Kleinen Eiszeit“ vom Ende des 16. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts her. (mhe)
Weitere Informationen:
doi.org/10.1016/j.epsl.2023.118458
Bildunterschrift: Aktive Tropfsteinbildung in einem Seitenbereich der kleinen Teufelshöhle in Bayern. (Foto: KIT)
|
|
|
|
|
|
|
Pflanzenforschung: Vergiftungsfällen bei Tieren auf der Spur
Vergiften sich Tiere an Pflanzen, lässt sich oft nur schwer feststellen, welche Pflanze verantwortlich ist. Denn die zur Bestimmung notwendigen Pflanzenteile sind im Magen der Tiere meist schon zersetzt. Forschende des KIT arbeiten seit einigen Jahren an einem Verfahren, um Fälschungen oder Verwechslungen pflanzlicher Lebensmittel mithilfe von DNA-Barcodes aufzudecken. Mit ihrer Technik haben sie nun gemeinsam mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg ungeklärte Fälle tödlicher Vergiftungen bei Tieren gelöst. Das Team berichtet in der Fachzeitschrift PLOS ONE.
„Die DNA eines Organismus ändert sich nicht, egal welches Gewebe untersucht wird, in welchem Entwicklungsstadium es sich befindet oder welche Umweltbedingungen herrschten, bevor die Pflanze gefressen wurde“, sagt Professor Peter Nick vom Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften des KIT. Um die Pflanzen zu identifizieren, isolieren die Forschenden die DNA aus dem Mageninhalt und vervielfältigen daraus mittels PCR das entsprechende Markergen, bis sie eine Sequenz ablesen können. Als Marker dienen vor allem Gene aus den Chloroplasten, die in allen Pflanzen vorkommen, sich aber in manchen Bereichen unterscheiden. „Die arttypischen Sequenzmotive vergleichen wir mit den DNA-Barcodes aus unserer über Jahre aufgebauten Datenbank“, so Nick. „Durch die Analyse dieser genetischen Fingerabdrücke ist es möglich, die Giftpflanze im Magen eines toten Tieres zu identifizieren, selbst wenn herkömmliche Methoden keine eindeutigen Ergebnisse liefern.“ Die Forschung hat darüber hinaus das Potenzial, Muster zu erkennen, die dabei helfen können, Vergiftungsfälle besser zu verstehen und möglicherweise auch zu verhindern. (swi)
Weitere Informationen:
journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0292275
>> zurück zur Übersicht
|
|
|
|
|
|
Sport und Gesundheit: Homeoffice fördert Bewegungsmangel
Für viele Büroangestellte sowie Unternehmen ist das Arbeiten im eigenen Zuhause zu einer dauerhaften Option geworden. Welchen Einfluss das Homeoffice auf das Bewegungsverhalten – und damit langfristig auf die Gesundheit – hat, ist noch wenig erschlossen. Empirische Aufschlüsse liefert nun eine Studie von Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftlern des KIT gemeinsam mit Einrichtungen in Mannheim und Rotterdam. Die Ergebnisse sind im Scandinavian Journal of Medicine in Science & Sports veröffentlicht.
Über 276 Tage erfassten die Forschenden Daten von 55 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der häuslichen Erledigung ihrer Dienstgeschäfte. Mithilfe eines dualen Beschleunigungsmesser-Systems wurden Körperposition und -beschleunigung registriert. Hinzu kamen demografisch-psychologische Abfragen. „Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Arbeiten von zu Hause aus dem Bewegungsmangel Vorschub leistet“, fasst Svenja Sers vom Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT zusammen. „So verringert sich die mit moderaten bis intensiven körperlichen Aktivitäten verbrachte Zeit um durchschnittlich 18 Minuten pro Tag – möglicherweise auch, weil das Pendeln zur Arbeit entfällt.“ Auf lange Sicht schade dies der eigenen und der öffentlichen Gesundheit. „Deshalb halten wir die Entwicklung von innovativen Lösungen zur Bewegungsförderung im Homeoffice für äußerst wichtig“, so Sers. Als positiv vermerken die Forschenden hingegen die in der Remote-Arbeit häufigeren kurzen Bewegungspausen – sei es, um sich einmal unbeobachtet zu strecken oder zur Erledigung häuslicher Tätigkeiten wie Abwaschen oder Wäscheaufhängen. (jha)
Weitere Informationen:
onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/sms.14447
>> zurück zur Übersicht
|
|
|
|
|
|
Geowissenschaften: Erkenntnisse zur Landsenkung im Mekong-Delta
Das südliche Mekong-Delta in Vietnam liegt im Durchschnitt nur knapp 80 Zentimeter über dem Meeresspiegel. Landsenkungen von bis zu drei Zentimetern pro Jahr führen dort zum Verlust von Land und Frischwasservorkommen. Diese Entwicklung stellt die 20 Millionen Menschen der Region vor enorme Herausforderungen. Im Forschungsprojekt ViWaT-Engineering haben Forschende des KIT und Partner ein innovatives Messsystem zur Erfassung von Landsenkungen aufgebaut. In Zusammenarbeit mit den vietnamesischen Behörden wird die Forschung auch seit dem Projektende 2022 fortgesetzt. Nun lieferte der Pilotstandort mit drei Grundwassermessstellen, einer Wetterstation, verschiedenen Bodenfeuchtesensoren, einem Radarreflektor und dem Landsenkungsobservatorium einzigartige Einblicke in die Prozessdynamik der Landsenkung.
„Als eine der Hauptursachen für die Landsenkung gilt die starke Grundwasserentnahme“, sagt Felix Dörr vom Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT. „Diese Vermutung konnten wir nun mithilfe des im Mekong-Delta installierten Messsystems eindeutig belegen.“ Die Messdaten würden eine Korrelation zwischen Landsenkung und sinkenden Grundwasserspiegeln zeigen sowie eine zeitweilige Stagnation der Landsenkung während der Regenzeit, wenn die Grundwasserdruckspiegel vorübergehend anstiegen. (mhe)
Weitere Informationen:
bmbf-client.de/neuigkeiten/viwat-engineering-observatorium-zur-messung-der-landsenkung-im-mekong-delta-auch-nach
>> zurück zur Übersicht
|
|
|
|
|
|
Astroteilchenphysik: Die Zukunft der Forschung in Europa
Die Halbzeitaktualisierung der europäischen Strategie für Astroteilchenphysik 2017-2026 wurde seitens des Europäischen Konsortiums für Astroteilchenphysik (APPEC) erfolgreich abgeschlossen und von der Generalversammlung genehmigt. Das KIT ist an vielen der laufenden und geplanten Experimente beteiligt, etwa bei der Suche nach Dunkler Materie mit dem XENON-Experiment unter dem italienischen Gran-Sasso-Massiv oder bei der Suche nach Neutrinos höchster Energien mit dem IceCube-Observatorium am Südpol.
„In der Astroteilchenphysik werden zum Nachweis der Quellen und Eigenschaften von Boten aus dem Universum Großforschungsanlagen eingesetzt, die sich oft an entlegenen Orten wie am Südpol, tief im Mittelmeer, auf hohen Bergen, in der argentinischen Pampa oder in großen unterirdischen Labors befinden“, sagt Dr. Andreas Haungs vom KIT, Chairman der APPEC-Generalversammlung. „Diese großen Infrastrukturen müssen unbedingt erhalten und weiterentwickelt werden.“ Das APPEC widmet sich der Förderung und Koordinierung von Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Astroteilchenphysik in Europa. (jho)
Weitere Informationen:
appec.org/news/the-future-of-astroparticle-physics-in-europe-presentation-of-the-mid-term-update-of-the-european-astroparticle-physics-strategy
>> zurück zur Übersicht
|
|
|
|
|
|
|
Medizintechnik: Rund 1,8 Millionen Deutsche leiden an Vorhofflimmern, der am häufigsten auftretenden Herzrhythmusstörung. Die Erkrankung ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich, geht jedoch mit einem erhöhten Risiko für einen Schlaganfall einher. Therapiert wird mit Medikamenten oder das krankheitsauslösende Herzgewebe wird mit einem Katheter funktionsuntüchtig gemacht. Dr. Axel Loewe, Leiter der Forschungsgruppe Computermodelle des Herzens am Institut für Biomedizinische Technik des KIT will das menschliche Herz im Computer nachbilden, um die Behandlung sinnvoll zu ergänzen. „Wir nutzen unsere Modelle für Simulationsstudien und bringen sie in die klinische Anwendung, um einen Mehrwert für Patientinnen und Patienten sowie die Gesellschaft zu generieren“, so der Forscher. Die Simulationen können die Grundlagenforschung, etwa bei der Zulassung neuer Medikamente, ebenso unterstützen wie die klinische Forschung zu Diagnostik und Therapie. (ljo)
Weitere Informationen:
sts.kit.edu/expertinnen-und-experten-des-kit_loewe.php
>> zurück zur Übersicht
|
|
|
|
|
|
|
Emissionen im Bootssektor verringern: Klimaneutrale Mobilität auf dem Wasser zu ermöglichen, ist das Ziel von Revyve Technologies, einer Ausgründung aus dem KIT. Dafür entwickelt das Team Wasserstoffmotoren, sogenannte Hydrogen Internal Combustion Engines (H2ICE), für Boote und kleine Schiffe bis zu 35 Meter Länge. Im Vergleich zu bisherigen emissionsarmen Antriebsarten sind diese kostengünstiger und robuster – und dadurch eine Alternative für Betreiberinnen und Betreiber maritimer Anwendungen, die bis 2030 neue klimaschonende Antriebe integrieren müssen. Aktuell arbeitet das Team an seinem nächsten großen Meilenstein: Das Fertigstellen des eigenen Wasserstoffmotor-Prototypen, der als Basis für die Serienentwicklung dient. (sas)
Weitere Informationen:
revyve.tech/
Revyve Technologies im Gespräch mit der KIT-Gründerschmiede:
kit-gruenderschmiede.de/gruendung-des-monats-revyve
>> zurück zur Übersicht
|
|
|
|
|
|
Aktuelle Presseinformationen
|
|
|
|
|
|
|
|
Donnerstag, 8. Februar 2024, 17:00 Uhr, Karlsruhe
FOKUS: ZUKUNFT. UNSER LEBEN 2050. | 10-jährige Jubiläumsveranstaltung
Zum Dialog über die Ernährung der Zukunft laden die Professur für Innovations- und TechnologieManagement des KIT und das Fraunhofer ISI ein. Nahrungsmittelsicherheit vor dem Hintergrund von Klimawandel und Bevölkerungswachstum sowie die Auswirkungen technologischer Innovationen auf die Zukunft der Ernährung sind Themen der Impulsvorträge und Diskussionen. Ort: TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum, Kaiserstraße 93, 76133 Karlsruhe.
triangel.space/event/fokus-zukunft-unser-leben-2050/
Save the Date: Montag, 18. März bis Donnerstag, 21. März 2024, Karlsruhe
Frühlingsakademie der Nachhaltigkeit 2024
Die Frage „Was ist nachhaltige Mobilität?“ steht im Fokus der Veranstaltung des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT und des KIT-Zentrums Mobilitätssysteme. Die Keynote hält Professorin Barbara Lenz von der Humboldt-Universität zu Berlin. Beim Forum Nachhaltigkeit stellen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Initiativen aus Karlsruhe und Umgebung ihre Arbeit vor. Den Abschluss bildet die öffentliche Podiumsdiskussion „Mehr Mobilität, weniger Verkehr?“. Ort: Campus Süd des KIT, 76131 Karlsruhe.
zak.kit.edu/fruehlingsakademie/
Save the Date: Montag, 22. April bis Freitag, 26. April 2024, Hannover
Hannover Messe 2024
Auf der Hannover Messe wird das KIT wieder an zwei Hauptständen ausgewählte Highlights aus der Technologieentwicklung vorstellen: im Future Hub (Halle 2) und bei den Energy Solutions (Halle 13). Ort: Messegelände, Hermes Allee, 30521 Hannover.
hannovermesse.de/de/
>> zurück zur Übersicht
|
|
|
|
|
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen.
Seine etwa 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Kontakt:
Monika Landgraf
Chief Communication Officer
Leiterin Gesamtkommunikation
Pressesprecherin
Margarete Lehné
Stellvertretende Pressesprecherin
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41157
E-Mail: margarete.lehne@kit.edu
Datenschutz
|
|
|
|
|
|
Damit in Zukunft keine Ausgabe von KIT.kompakt im Spam-Ordner landet,
tragen Sie unsere Absenderadresse bitte in das Adressbuch Ihres E-Mailprogramms ein.
|
|
|
|
|
|
|
|
|