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KIT.kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 01/2023)
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Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und freuen uns, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen für weitere Informationen auch passende Ansprechpersonen. Über einen Beleg Ihrer Berichterstattung freuen wir uns.
Freundliche Grüße
Ihr Presseservice des KIT
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Biotechnologie: Tumorwirkstoff aus Baumrinde nachbilden
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In der Rinde des immergrünen Nadelbaumes Cephalotaxus hainanensis steckt ein begehrter Wirkstoff gegen Leukämie. Die sogenannten Harringtonine werden in der Chemotherapie eingesetzt. Der Baum kommt jedoch ausschließlich auf der chinesischen Insel Hainan vor, wo nur noch wenige weibliche und männliche Exemplare wachsen. Inzwischen müssen die Bäume bewacht werden, um zu verhindern, dass die wertvolle Rinde, für die der achtfache Goldpreis gezahlt wird, Wilderei zum Opfer fällt. Forschenden des KIT ist es nun gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe von der chinesischen Akademie für tropische Landwirtschaft gelungen, den ersten Teil der Harringtonin-Biosynthese aufzuklären – ein Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Synthese im Labor.
Das entscheidende Enzym zu finden, welches das Grundgerüst der Harringtonine bildet, gelang Huapeng Sung während eines zweijährigen Forschungsaufenthalts am KIT im Helmholtz-Förderprogramm für chinesische Postdocs. „Mithilfe einer neuartigen Strategie identifizierten wir dieses Enzym und konstruierten den gesamten Biosyntheseweg, der zu den Vorläufern des Wirkstoffs führt“, so Professor Peter Nick vom Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften des KIT. „Langfristiges Ziel ist es, diese Harringtonine in pflanzlichen Zellkulturen künstlich zu erzeugen, um so den Konflikt zwischen Wirkstoffgewinnung und Erhaltung der biologischen Vielfalt zu lösen“, erklärt Nick. (rli)
Weitere Informationen: pnas.org/doi/10.1073/pnas.2209339120
Bildunterschrift: Harzgang in der Rinde von Cephalotaxus: Hier sammeln sich die wertvollen Harringtonine (Foto: Hans-Otto Böhm, KIT)
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Elektromobilität: Mit vollelektrischen Bussen emissionsfrei reisen
Dem Einsatz von elektrisch betriebenen Reisebussen stehen bisher etwa mangelnde Reichweite oder Zwischenladungen für Batterien entgegen. Einen ganzheitlichen Ansatz – vom Energieverbrauch bis zur Fertigung – für batterieelektrische Reisebusse zu entwickeln, ist Ziel des Projekts ELCH (steht für: ELectrified CoacH), an dem das KIT beteiligt ist.
„Wir bringen unser ausgeprägtes Fachwissen im Umgang mit großen Datenmengen ein. Das heißt, wir analysieren Einsatzbedingungen wie die Verfügbarkeit einer Ladeinfrastruktur oder den Energiebedarf des Busses und entwickeln eine intelligente Betriebsstrategie“, sagt Professor Eric Sax vom Institut für Technik der Informationsverarbeitung des KIT. Die Forschenden betrachten außerdem mithilfe von Künstlicher Intelligenz, wie sich der Energiebedarf minimieren, die Last des Antriebsstrangs optimal verteilen und sich Energie effizient rückgewinnen lässt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen im Modellversuch einen modular aufgebauten Antriebsbaukasten mit Blick auf Energieverbrauch, Reichweite, Fahrleistung und Batterielebensdauer. In die Ergebnisse fließen dann Faktoren wie die Gesamtkosten, Umweltwirkung und die mögliche Integration in bestehende Betriebskonzepte von Busunternehmen ein. Danach werden Demonstrator-Fahrzeuge unter realen Einsatzbedingungen erprobt. Ziel ist es, praxisgerechte und wirtschaftliche vollelektrisch angetriebene Reisebusse bis zur Serienreife zu entwickeln. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das von Daimler Buses geleitete Projekt. (swi)
Weitere Informationen:
media.daimlertruck.com/marsMediaSite/de/instance/ko/Mit-ELCH-zum-lokal-emissionsfreien-Reisebus-Daimler-Buses-entwickelt-zusammen-mit-renommierten-Partnern-vollelektrische-Antriebe.xhtml?oid=52127581
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Energie: Neue Materialien für extreme Bedingungen
Moderne effiziente Kraftwerke für eine CO₂-freie Energieversorgung benötigen Materialien, die stärksten Belastungen gewachsen sind. Diese zu entwickeln, ist das Ziel des EU-Projekts INNUMAT (steht für: Innovative Structural Materials for Fission and Fusion). Die Forschenden wollen im vom KIT koordinierten Vorhaben neue innovative Strukturwerkstoffe für den Einsatz in der Kernspaltung, der Kernfusion und der Solarthermie untersuchen und geeignete Materialien identifizieren.
Strukturwerkstoffe müssen großen mechanischen Belastungen standhalten und daher besondere Eigenschaften aufweisen. „Da sie in Kern- oder Fusionskraftwerken eingesetzt werden sollen, müssen die Werkstoffe eine korrosive Umgebung, sehr hohe Temperaturen und unter Umständen auch Bestrahlung über viele Jahre aushalten, ohne Schaden dabei zu nehmen“, so Projektkoordinator Professor Jarir Aktaa vom Institut für Angewandte Materialien – Werkstoff- und Grenzflächenmechanik des KIT. Innerhalb von vier Jahren sollen sechs Werkstoffklassen verfolgt und beispielsweise mit Künstlicher Intelligenz und Hochdurchsatz-Charakterisierungsmethoden auf ihre Eignung für extreme Einsatzbedingungen untersucht werden. Die Europäische Union fördert das Projekt, an dem 36 Partner aus 15 Ländern beteiligt sind, mit insgesamt elf Millionen Euro. Davon erhält das KIT knapp über eine Million Euro hauptsächlich für Untersuchungen zum mechanischen Korrosions- und Bestrahlungsverhalten neu entwickelter Strukturwerkstoffe. (rli)
Weitere Informationen: innumat.eu
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Politikberatung: Technikfolgenabschätzung für das österreichische Parlament
Neben dem Deutschen Bundestag und dem EU-Parlament berät das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT nun auch das österreichische Parlament. Dabei agiert es als Partner des federführenden Instituts für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Anknüpfend an eine erfolgreiche Pilotphase hatte das ITA kürzlich den Zuschlag für die Fortsetzung der Beratung des Wiener Parlaments erhalten.
„Wir begrüßen sehr, dass sich der österreichische Nationalrat dazu entschlossen hat, ähnlich dem Deutschen Bundestag und anderen Parlamenten in Europa evidenzbasierte Politikberatung im Feld der Technikfolgenabschätzung stärker zu verankern“, sagt Professor Armin Grunwald, der neben dem ITAS auch das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag leitet. „Dass wir diesen Prozess in den kommenden Jahren an der Seite unserer hochgeschätzten Kolleginnen und Kollegen des ITA mitgestalten können, freut uns umso mehr.“ Gemeinsame Aufgabe wird es sein, halbjährliche Monitoringberichte zu technisch-gesellschaftlichen Entwicklungen zu erarbeiten. Neben der qualitativen Auswertung von Quellen wollen die Forschenden erstmals auch auf Künstliche Intelligenz gestützte quantitative Auswertungen zurückgreifen. Das ITAS wird hierbei erproben, inwieweit sich soziotechnische Trends auf Grundlage webbasierter Informationen und mittels Künstlicher Intelligenz aufspüren lassen. (jmo/jha)
Mehr zur Politikberatung am KIT in einem aktuellen Themenhighlight: kit.edu/kit/politikberatung-in-krisenzeiten.php
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Themenhighlight: Energieträger der unbegrenzten Möglichkeiten?
Ein hochentwickeltes Industrieland wie Deutschland braucht eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung – das verdeutlicht die Energiekrise. Ein möglicher Teil der Lösung: Wasserstoff. Das im Universum und auf der Erde am weitesten verbreitete Element bietet als Energieträger vielfältige Möglichkeiten.
Weitere Informationen: kit.edu/kit/wasserstoff-energietraeger-der-unbegrenzten-moeglichkeiten.php
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Rohstoffverfügbarkeit, Analytik und Recycling: „Die Rohstoffverfügbarkeit ist ein Problem, das von der Industriegesellschaft vernachlässigt wurde. Dies hat dazu geführt, dass wir in Europa und Deutschland die Kontrolle über wichtige Rohstoffvorkommen verloren haben“, erklärt Professor Jochen Kolb vom Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT. „Wir müssen die internationalen Lieferketten sichern, heimische Ressourcen nutzen und potenziell kritische Rohstoffe lagern. Nur diese Kombination kann eine Lösung für die Zukunft unserer Industriegesellschaft sein“. Hier setzen Kolb und sein Team in der Forschung auf vielfältige Weise an. Dazu gehört die wissenschaftliche Beratung von Wirtschaft und Politik als wesentlicher Teil des THINKTHANKS „Industrielle Ressourcenstrategien“, den das Land Baden-Württemberg am KIT eingerichtet hat. Außerdem arbeiten die Forschenden an Möglichkeiten zur besseren Exploration von Lagerstätten sowie an der Nutzung von unkonventionellen Lagerstätten. (ase)
Weitere Informationen: sts.kit.edu/expertinnen-und-experten-des-kit_kolb.php
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Oberflächentechnik für medizinische Implantate: Eine neue Oberflächenveredelung von medizinischen Implantaten aus Titan hat das Start-up nanoshape, eine Ausgründung aus dem KIT, entwickelt. Mit der Technologie kann bei medizinischen Implantaten die Struktur der Oberfläche auf Nanoebene so verändert werden, dass diese antibakteriell wirkt – ganz ohne Einsatz von Antibiotika oder Beschichtungen mit anderen Materialien. Zusätzlich wird auch das Einwachsen des Implantats in das umliegende Gewebe beschleunigt. So werden Trägerinnen und Träger von Implantaten, egal ob Zahnimplantat oder künstliches Hüftgelenk, besser vor Infektionen, die im Zusammenhang mit solchen Implantaten auftreten können, geschützt. Ziele von nanoshape sind es, diese Oberflächentechnologie auf den neusten Stand der Technik bei der Herstellung von Implantaten zu bringen, Implantate für Patientinnen und Patienten sicherer zu machen und die Kosten für das Gesundheitssystem zu reduzieren. (sas)
Weitere Informationen: nanoshape.de
nanoshape im Gespräch mit der KIT-Gründerschmiede: kit-gruenderschmiede.de/gruendung-des-monats-nanoshape
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Mittwoch, 1. Februar bis Samstag, 1. April 2023, Karlsruhe
Ausstellung: Faszination Fliegen – Die Anfänge der Luftfahrt
Die Badische Landesbibliothek zeigt die Ausstellung „Faszination Fliegen – Die Anfänge der Luftfahrt“ in Kooperation mit dem Department für Geschichte am Institut für Technikzukünfte des KIT. Präsentiert werden Text- und Bildmaterial aus der Sammlung des Luftfahrthistorikers Professor Kurt Möser vom KIT, der die Ausstellung kuratiert. Viele der Ausstellungstexte gehen auf ein Seminar am Department für Geschichte zurück. Bei der Eröffnung ist auch Professor Marcus Popplow, Leiter des Departments für Geschichte am KIT, vertreten. Ort: Badische Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe.
blb-karlsruhe.de/aktuelles/ausstellungen/naechste-ausstellungen
Montag, 6. Februar 2023, 19:00 Uhr, Karlsruhe
Vortrag: Tiefsee-Test am Wrack der Titanic
Forschende des Interactive Systems Labs (ISL) am KIT und der Carnegie Mellon University haben eine Technologie entwickelt, mit der sich Videokonferenzen über sehr geringe Bandbreiten übertragen und damit auch unter extremen Bedingungen nutzen lassen. Die Methode testete das Team im Juli 2022 während einer U-Boot-Expedition zum Wrack der Titanic in rund 4 000 Metern Tiefe im Nordatlantik. In einem Vortrag zeigt Professor Alex Waibel vom ISL die Forschungsreise in Bildern. Ort: Gottfried-Tulla-Hörsaal am Campus Süd des KIT, Gebäude 11.40., 76131 Karlsruhe
isl.anthropomatik.kit.edu/english/9671.php
Save the Date: Montag, 17. April bis Freitag, 21. April 2023, Hannover
Hannover Messe
Auf der Hannover Messe 2023 wird das KIT wieder an zwei Hauptständen ausgewählte Highlights aus der Technologieentwicklung vorstellen: im Future Hub (Halle 2) und bei den Energy Solutions (Halle 13). Ort: Messegelände Hannover
hannovermesse.de/de
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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen.
Seine etwa 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Kontakt:
Monika Landgraf
Leiterin Gesamtkommunikation
Pressesprecherin
Margarete Lehné
Stellvertretende Pressesprecherin
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41157
E-Mail: margarete.lehne@kit.edu
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