Dr. Oliver Parodi: Gesellschaftliche Folgen der Corona-Krise

  • Datum: 13.01.2021
  • Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    welche langfristigen gesellschaftlichen Folgen bringt die Corona-Krise mit sich? Wie verändern sich unser Alltag, unser soziales Miteinander, unser Wirtschaften und nicht zuletzt unsere Demokratie? In der Studie „Gesellschaftliche Folgen der Corona-Krise“ gehen Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) diesen vitalen Fragen nach. Hierzu hat das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT mehr als 250 Expertinnen und Experten aus den Gesellschafts-, Natur-, und Technikwissenschaften befragt. Erste Ergebnisse liegen nun vor. 

     

    Zur Anlage und zu ersten Ergebnissen der Studie sagt Dr. Oliver Parodi, Leiter der ITAS-Forschungsgruppe „Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Transformation“ und des im Mai 2020 gestarteten Forschungsprojekts „Gesellschaftliche Folgen der Corona-Krise“: 

     

    „Methodisches Herzstück unseres Projekts ist eine Online-Erhebung. Darin haben wir Akteure befragt, die beruflich mit Zukunftsvorstellungen befasst sind. Sie haben wir mit 21 Thesen zur Corona-Krise konfrontiert. Die mit der Pandemie und diesbezüglichen Maßnahmen einhergehenden Folgen konnten hinsichtlich ihrer politischen und zeitlichen Relevanz sowie ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet, außerdem umfassend kommentiert werden.“

     

    „Themen unserer Erhebung sind der wie im jetzigen zweiten Lockdown drastisch regulierende und überwachende Staat, aber auch die Folgen der Corona-Maßnahmen für das globalisierte Wirtschaften, für Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie für die Rolle von Wissenschaft und Forschung“, sagt Parodi. Zugleich gelte das Interesse den Aussichten für das Gemeinwesen. „Damit werden soziale und technologische Innovationen – etwa neue Formen digitaler Teilhabe oder die Aufwertung von Gemeinwohl, Achtsamkeit und Solidarität – ebenso adressiert wie die Tendenz zu einer ‚körperlosen‘ Gesellschaft.“  

     

    „Eine erste quantitative Auswertung der Befragung ergibt, dass eine besonders hohe Eintrittswahrscheinlichkeit für folgende Entwicklungen gesehen wird: ‚Langfristig körperlose Gesellschaft‘, ‚Neujustierung von Klimaschutzmaßnahmen vor dem Hintergrund hoher staatlicher Neuverschuldung‘, ‚Verstärkte Forderung nach einem Grundrecht auf Internet und digitale Teilhabe‘ sowie ‚Steigender Bedarf an inter- und transdisziplinärer Forschung und Beratung‘“, so Parodi weiter. Zudem werde vielen Thesen eine hohe politische Relevanz zugesprochen. Derzeit arbeite das Projektteam intensiv an der tiefergehenden quantitativen sowie an der qualitativen Auswertung des Datenmaterials.

     

    „Unser Ziel ist es, mittel- und langfristig relevante Fragestellungen, aber auch Lösungsansätze, die sich aus der aktuellen Krise für Gesellschaft, Politik und Wissenschaft ergeben, zu identifizieren, zu diskutieren und dann auch an die Politik zu adressieren“, erklärt Parodi.

     

    Den Kontakt zu Interviewpartnern aus dem Projekt stellt der Presseservice des KIT gern her. Bitte wenden Sie sich an Justus Hartlieb, E-Mail: justus.hartlieb@kit.edu, Tel.: 0721 608-41155, oder an unser Sekretariat (E-Mail: presse@kit.edu, Tel.: 0721 608-41105).

     

    Im Portal „KIT-Expertinnen und Experten“ finden Sie weitere Ansprechpersonen zu Highlights der Forschung des KIT und tagesaktuellen Themen: https://www.sek.kit.edu/kit-experten.php

     

    Weitere Informationen:

     

    Projekt „Gesellschaftliche Folgen der Corona-Krise – eine Zeitstudie“:  http://www.itas.kit.edu/projekte_paro20_gesfolcor.php

     

    Erste Auswertung der Online-Umfrage: http://www.itas.kit.edu/downloads/projekt/projekt_paro20_gesfolcor_erste_ergebnisse_2020-11.pdf

     

    „Der Corona-Effekt“: Forschende der Helmholtz-Gemeinschaft – darunter Professor Armin Grunwald vom KIT – zu gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise: https://www.helmholtz.de/gesundheit/der-corona-effekt/

     

    Übersicht zu Forschungs- und Hilfsprojekten des KIT zur Corona-Pandemie: https://www.kit.edu/kit/corona-pandemie-forschung-und-hilfsaktivitaeten-am-kit.php

     


    Freundliche Grüße

     

    Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 
    Strategische Entwicklung und Kommunikation (SEK)

     

    Monika Landgraf
    Leiterin Gesamtkommunikation
    Pressesprecherin

     

    Kaiserstraße 12
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    KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft