UN-Klimakonferenz 2017/COP23
- Datum: 02.11.2017
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Sehr geehrte Damen und Herren,
bei der UN-Klimakonferenz/COP23 geht es vom 6. bis 11. November in Bonn ums „Kleingedruckte“: Dass die Erderwärmung um maximal zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau steigen soll – das haben die 195 Mitgliedstaaten bereits vor zwei Jahren in Paris festgelegt. Nun gilt es zu konkretisieren, wie sich dieses Ziel erreichen lässt. Bei der German Science Hour im Deutschen Pavillon steht am Montag (6.11.) auch die Forschung zu Extremwetterereignissen auf dem Programm. Mit dabei: Professor Harald Kunstmann und Dr. Aiko Voigt vom KIT.
„Dass die Temperatur steigt, ist unstrittig. Der Klimawandel ist Fakt“, sagt Harald Kunstmann. Aussagen über eine Zunahme extremer Wetterereignisse, wie Hurrikans oder Überschwemmungen, seien in diesem Zusammenhang aber weiterhin schwierig. „Einen statistischen Nachweis über eine signifikante Zunahme von Starkregen beispielsweise in Deutschland haben wir bislang nicht – schaut man sich aber die Computermodelle an, welche die Entwicklung bis Ende dieses Jahrhunderts vorausberechnen, dann sehen wir sehr deutlich für viele Regionen eine Zunahme.“ Dafür sprächen auch die grundlegenden physikalischen Prozesse: Mit steigender Lufttemperatur nehme auch das Potenzial für extreme Wetterereignisse zu. Mehr im Interview mit Harald Kunstmann: http://www.sek.kit.edu/interview_kunstmann.php
Wie Wolken das Wetter- und Klimageschehen in den mittleren Breiten beeinflussen, untersucht Dr. Aiko Voigt am KIT. „Das Wetter in Europa wird wesentlich von der nordatlantischen Sturmzugbahn bestimmt, dem Jetstream. Im Sommer liegt er weit oben auf der Nordhalbkugel, im Winter wandert er nach Süden und sorgt dann unter anderem auch in Deutschland für Sturmtiefs. Die Lage dieses Bandes ändert sich dynamisch. Sollte sie sich aber – möglicherweise als Folge des Klimawandels – im Mittel verschieben, hieße das auch, dass sich das Wettergeschehen entsprechend verlagert“, so Voigt. Neu an seinem Untersuchungsansatz ist die Frage, wie sich die Wolkenstrahlung auf die Änderung des Jetstreams in den nächsten 50 bis 100 Jahren auswirken wird (Langzeitklimawandel). Seine Forschung stellt er bei der „German Science Hour“ vor.
Ein Thema wird in Bonn aber auch der von den USA angekündigte Ausstieg aus dem Pariser Abkommen sein. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre das ein Rückschlag – aber nicht das Ende des Abkommens, sagt Dr. Hans Schipper vom Süddeutschen Klimabüro des KIT. Worum es bei der COP23 noch geht, erläutert er im Interview: http://www.sek.kit.edu/interview_schipper.php
Die beiden Interviews sowie weiteres Material zur Klimaforschung am KIT finden Sie in der elektronischen Pressemappe zur UN-Klimakonferenz 2017/COP23: http://www.sek.kit.edu/un-klimakonferenz2017
Magazin „LookKIT“ zur Klimaforschung (Ausgabe 2/2017): https://www.sek.kit.edu/downloads/lookkit_201702.pdf
Podcast „KIT.audio“, Folge 5 „Schwebestaub und Wassertröpfchen. Wie Wolken Wetter machen“: https://www.sek.kit.edu/2203_3493.php
Für weitere Informationen stellt die Pressestelle des KIT gern Kontakt zu den Wissenschaftlern her. Bitte wenden Sie sich an Margarete Lehné, Tel. 0721 608-48121, margarete.lehne@kit.edu oder an das Sekretariat, Tel. 0721 608-47414, E-Mail an presse@kit.edu.
Im Portal „KIT-Experten“ finden Sie weitere Ansprechpartner zu Highlights aus der Forschung des KIT sowie zu tagesaktuellen Themen: http://www.pkm.kit.edu/kit_experten.php