CEDIM: Erdbeben in Nepal

  • Datum: 28.04.2015
  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    das Erdbeben in Nepal mit der Stärke von etwa 7,8 auf der Richterskala hat weite Landstriche verwüstet. Weitere Nachbeben bis zur Stärke 6,8 wurden registriert, weitere sind möglich. Experten des CEDIM (Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology), einer gemeinsamen Forschungseinrichtung des KIT und des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ), beobachten die Lage und schätzen die Schadensentwicklung zeitnah. Ihren fortlaufend aktualisierten Bericht stellen sie online allen Interessengruppen zur Verfügung:

    http://www.cedim.de/

     

    Derzeit wird von mehr als 4000 Toten und 9000 Verletzten ausgegangen. In der betroffenen Region leben rund 15,62 Millionen Menschen, in ganz Nepal 28,38 Millionen. „Unsere theoretischen Schadensmodelle halten Totenzahlen von 7500 für wahrscheinlich, Zahlen bis zu 10.000 für möglich“, erklärt James Daniell vom KIT, einer der Autoren des CEDIM-Berichtes.

     

    Der wirtschaftliche Schaden in Nepal wird wahrscheinlich bei 3,5 Milliarden Dollar liegen (Fehlergrenzen 2,8 - 4,6 Milliarden Dollar, mit Wiederaufbaukosten um 5 - 7 Mrd. Dollar), geschätzt anhand der vorliegenden Informationen aus dem Katastrophengebiet, vergangenen Schadensereignissen und verschiedenen sozio-ökonomischen Indikatoren. Die vergleichbaren Erdbeben in Haiti (2010) und Kaschmir (2005) verursachten Schäden um 4 Milliarden Dollar. „Nepals Wirtschaft basiert stark auf Landwirtschaft. Aufgrund der zerstörten Straßen können viele Güter nicht mehr exportiert werden und weiterer wirtschaftlicher Schaden entsteht. Ebenso wird die Tourismusindustrie leiden“, sagt Bijan Khazai vom KIT, Mit-Autor des CEDIM-Berichtes.

     

    Der Monsun mit starken, landesweiten Regenfällen wird für Nepal ab Mitte Juni erwartet. In der Vor-Monsunzeit ist dennoch mit lokalen schweren Regenfällen und Gewittern zu rechnen, die auch Erdrutsche ermöglichen können. Die aktuellen Wetterprognosen bis zum 2. Mai zeigen für die Erdbebenregion aktuell jedoch keine derartige Starkregen. Die Temperaturen in Kathmandu am Tag liegen zwischen 22 und 26 Grad Celsius und 11 bis 15 in der Nacht.

     

    Das größte registrierte Erdbeben in der Region (300 km Radius) fand am 15. Januar 1934 in Bihar, Nepal mit einer Stärke von 8,1 statt. Aus der historischen Analyse gehen die Experten davon aus, dass die „Erdbebenlücke“ in der Region noch nicht geschlossen ist und in den nächsten Jahren ähnliche Beben wahrscheinlich weiter westlich auftreten könnten.

     

    Für weitere Informationen stellt die Abteilung Presse gern den Kontakt zu den Experten her. Bitte wenden Sie sich an Kosta Schinarakis, Tel. 0721 608 41956, schinarakis@kit.edu oder an das Sekretariat der Abteilung Presse, Tel. 0721- 608 47414, E-Mail an presse@kit.edu.

     

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    Freundliche Grüße

    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
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    Pressesprecherin, Leiterin Presse

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