Alex Waibel: Automatischer Sprachübersetzer bei Skype
- Datum: 25.06.2015
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Sehr geehrte Damen und Herren,
das amerikanische Kommunikationsunternehmen Skype hat kürzlich die Sprache Deutsch in seine Übersetzungsfunktion aufgenommen. Damit können Telefonate, Videochats und Kurznachrichten in Echtzeit, also während des Telefonats, zwischen Gesprächspartnern übersetzt werden, die ihre eigenen, verschiedenen Muttersprachen nutzen. Forscher am KIT entwickeln seit einigen Jahren Methoden der Spracherkennung und automatischen Übersetzung und legten so die Grundlagen für solche Anwendungen.
„Die Übersetzungstechnologie hat nach Jahren der Forschung nun die Reife erreicht, dass auch große Unternehmen sie ihren Kunden auf einem Massenmarkt anbieten möchten“, freut sich Alex Waibel vom KIT. „Wir kommen damit dem Tag deutlich näher, wo Sprachbarrieren wirklich weltweit fallen. Wahnsinn, dass dies in nur einer Forschergeneration möglich war!“ Waibels Forschungsschwerpunkte sind Spracherkennung, Sprachverarbeitung, Sprachübersetzung sowie neuronale Netze.
Im Jahre 2012 führte Waibel das System „Lecture Translator“ zur automatischen simultanen Vorlesungsübersetzung am KIT ein. Es übersetzt die Vorlesungen der Dozenten in Echtzeit ins Englische, Spanische oder Französische. Mittlerweile sind über 300 Stunden Vorlesungen übersetzt worden, etwa 10 Prozent der Vorlesungen am KIT werden im Regelbetrieb mit dem Übersetzer begleitet. Vor allem ausländische Studierende mit noch geringen Deutschkenntnissen profitieren von der Übersetzung , finden einen Zugang zu den ausgezeichneten Lerninhalten am KIT und zur deutschen Sprache allgemein. "Wegen der Sprachschwelle bekommen wir viele ausländische Studenten nicht nach Deutschland ", sagt Waibel. „Der „Lecture Translator" ist ein Baustein, um deutsche Universitäten im Ausland attraktiver zu machen.“
Bereits Anfang der 1990er-Jahre entwickelten Waibel und sein Team „Janus“, das erste Amerikanisch-Europäische Sprachübersetzungssystem überhaupt, welches in vielen Projekten angewendet wird. Waibel ist Professor für Informatik am Karlsruher Institut für Technologie und an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Außerdem leitet er das International Center for Advanced Communication Technologies (interACT), einem Forschungsverbund von acht führenden Forschungseinrichtungen weltweit.
Für weitere Informationen stellt die Abteilung Presse gern den Kontakt zu den Experten her. Bitte wenden Sie sich an Kosta Schinarakis, Tel. 0721 608 41956, schinarakis@kit.edu oder an das Sekretariat der Abteilung Presse, Tel. 0721- 608 47414, E-Mail an presse@kit.edu.
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Freundliche Grüße
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Monika Landgraf
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