Gesundheit und Ernährung - Prof. Achim Bub
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Die Wahl unserer Lebensmittel wirkt sich auf die eigene Gesundheit aus und trägt zu ökologischer Nachhaltigkeit bei. Der Ernährungsmediziner erforscht unter anderem die Grundlagen des menschlichen Stoffwechsels und befasst sich mit dem Zusammenhang von Ernährungsweise und sportlicher Leistungsfähigkeit.
Zusammenwirken von Ernährungsweise, Bewegung und Lebensstil
Über die Vor- und Nachteile bestimmter Ernährungsweisen und über die Wirkung von ausreichender beziehungsweise zu wenig Bewegung im Allgemeinen ist viel bekannt. „Aber es gibt große individuelle Unterschiede in der Reaktion auf Ernährung und Bewegung. Es ist noch nicht geklärt, welche Stoffwechselprozesse im einzelnen Menschen ablaufen“, sagt Achim Bub. Der Mediziner ist Professor für Leistungsphysiologie und Ernährung am Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT und leitet das Studienzentrum für Humanernährung des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max Rubner-Institut. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere den Bedingungen sportlicher Leistungsfähigkeit und der Frage nach dem Zusammenwirken von Ernährungsweise, Bewegung und Lebensstil im Sinne gesundheitlicher Prävention.
Bub nutzt den jungen Forschungsansatz Metabolomics, um mit verschiedenen analytischen Verfahren eine Vielzahl an niedermolekularen Stoffwechselverbindungen zum Beispiel in Blut und Urin zu erfassen und die Stoffwechselwege zu untersuchen. Die Prozesse grundlegend zu verstehen, könne zum Beispiel erklären, warum manche Sportlerinnen und Sportler nach einer akuten Belastung schneller wieder ihr Potenzial erreichen, während andere eine längere Regenerationsphase brauchen, bis ihr Körper wieder ausreichend Energie bereitstellt, so der Wissenschaftler. „Voraussetzungen für sportliche Leistungsfähigkeit sind das Training und das Talent – die genetischen Ressourcen –, diese lassen sich aber bei schlechter Ernährung nicht abrufen“, betont er. Jede und jeder einzelne könne mit regelmäßiger körperlicher Aktivität und Ernährung auf einfache Weise etwas für seine Gesundheit tun und damit zugleich zu ökologischer Nachhaltigkeit beitragen, betont der Mediziner. Immer mehr junge Leute ernährten sich vegan oder vegetarisch. „Ich erwarte, dass sich dieser Trend verstetigt und sich die Gesellschaft in Deutschland insgesamt hin zu einer pflanzenbetonten Ernährungsweise bewegt“, so Bub. Empfehlenswert seien regionale und saisonale Lebensmittel und eine Kost wie sie die zehn Regeln der Gesellschaft für Ernährung nahelegen: vielfältig, vollwertig, mit vorwiegend Obst und Gemüse und einem moderaten Verzehr tierischer Lebensmittel. Bub sieht es als Aufgabe der Politik, möglichst alle Bevölkerungsgruppen mit diesen Empfehlungen zu erreichen, denn die sozioökonomischen Verhältnisse spielten eine wesentliche Rolle für die Ernährungsweise. Der Experte ist an internationalen Forschungsprojekten beteiligt und Mitglied der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin. (afr)