Bioökonomie – Dr. Christine Rösch
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Die Leiterin der Forschungsgruppe „Nachhaltige Bioökonomie“ am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) beschäftigt sich mit der Transformation der Wirtschafts- und Energiesysteme hin zu einem System, das auf erneuerbaren und regenerativen Ressourcen basiert.
Nachhaltige Transformation des Energie- und Wirtschaftssystems
Die nachhaltige Transformation des Energie- und Wirtschaftssystems zielt darauf ab, fossile Rohstoffe durch klima- und umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen und gleichzeitig das Wirtschaftssystem zukunftsfähig zu gestalten. „Ein zentraler Aspekt dieser Transformation ist die Bioökonomie, die den Einsatz nachwachsender Rohstoffe in der Produktion vorantreibt und Kreislaufwirtschaftskonzepte fördert“, erklärt Christine Rösch. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich am ITAS mit den vielfältigen Herausforderungen der Bioökonomie und den damit verbundenen technologischen und gesellschaftlichen Implikationen. Der Begriff „Bioökonomie“ steht dabei als Oberbegriff für verschiedene Themenfelder: von der Herstellung biogener, nachwachsender Produkte bis hin zur Substitution fossiler Energieträger durch klimafreundlichere Alternativen wie Bioenergie, Photovoltaik und Geothermie.
Eine nachhaltige Transformation erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Die Wissenschaftlerin ist deshalb bestrebt, die gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure in die Forschung und Modellierung einzubeziehen. „Dies ist wichtig, um die Bedingungen für die Umsetzung in der Praxis auszuloten und nach Kompromissen zu suchen, die von der Gesellschaft akzeptiert werden können“, so Rösch. In Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitete ihr Team beispielsweise die Voraussetzungen für eine nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energien. „Wir haben inter- und transdisziplinäre Ansätze für die Planung von Infrastrukturen zur Nutzung insbesondere von Photovoltaik und Geothermie entwickelt und erprobt“, berichtet die Wissenschaftlerin. Zentrale Themen ihrer Forschung sind technologische und soziale Innovationen in der Energie- und Lebensmittelproduktion wie mikrobiologische Verfahren zur Herstellung von In-vitro-Fleisch, Algenburger und Algensprit sowie milchfreiem Gras-Joghurt, KI-Verfahren für bodenlose Landwirtschaft in Vertical-Farming-Systemen, aber auch soziale Teilhabe durch genossenschaftliche Wirtschaftsmodelle. Mit ihrer Forschung will sie zu einem nachhaltigen und resilienten Energie- und Wirtschaftssystem beitragen. Ihre Expertise fließt in verschiedene Forschungsprojekte und Politikempfehlungen ein, z. B. für das deutsche und österreichische Parlament und die Europäische Kommission.
Der Presseservice des KIT stellt gerne den Kontakt zwischen den Medien und Prof. Christine Rösch her.
Fotonachweis:
Foto Forschungsbild: Christine Rösch
Porträt Prof. Christine Rösch, KIT: Markus Breig, KIT