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KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 9/2020)
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Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und würden uns freuen, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen und Ansprechpersonen. Über einen Beleg Ihrer Berichterstattung freuen wir uns.
Freundliche Grüße
Ihr Presseservice des KIT
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Klimaforschung: Tierhaltung in Afrika bisher stark unterschätzte N₂O-Quelle
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Das auch als „Lachgas“ bekannte Stickstoffdioxid (N₂O) trägt rund zehn Prozent zum globalen Treibhauseffekt bei. Zusammen mit internationalen Partnern in Afrika und der Schweiz haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT bislang unbekannte Quellen von N₂O in der Subsahara-Zone in Afrika identifiziert. Hier lebt rund ein Viertel des weltweiten Viehbestandes an Rindern, Ziegen und Schafen; seit 1960 hat sich der Bestand mehr als verdoppelt. Die meisten dieser Tiere leben in semiariden und trockenen Gebieten, wo sie tagsüber umherstreifen und nachts zum Schutz vor Wildtieren und Viehräubern in Pferchen gehalten werden. Allerdings wird der sich in den Pferchen ansammelnde Dung von den Viehzüchtern zumeist nicht verwertet und kann sich mehrere Meter hoch ansammeln – und N₂0 freisetzen. Über die Ergebnisse berichtet das Team in Nature Communications.
„Für diese Pferche konnten wir zeigen, dass sie auch Jahrzehnte, nachdem sie aufgegeben wurden, noch erhebliche Mengen an N₂O freisetzen, selbst nach 40 Jahren noch mehr als zehnmal so viel wie die normale Savanne“, erläutert Klaus Butterbach-Bahl vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung - Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT. „Sie tragen damit mindestens zu fünf Prozent zu der N₂O-Emission Afrikas bei, mit einer stark ansteigenden Tendenz.“ Diese Emissionen würden in den derzeitigen Emissionsabschätzungen zu Quellen von atmosphärischem Lachgas nicht berücksichtigt, ebenso wenig die Emissionen aus aufgegebenen Tierpferchen in anderen semiariden Gebieten der Welt, sagt er. Für das Verständnis der gesamten Lachgasemissionen aus der Tierhaltung seien weitere Forschungsarbeiten notwendig. (jh)
Weitere Informationen:
dx.doi.org/10.1038/s41467-020-18359-y
Bildunterschrift: Das internationale Forschungsteam hat Tierpferche in der Subsahara-Zone als bislang unbekannte Quellen von N₂O identifiziert. (Foto: IMK-IFU, KIT)
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Lebensmittelverfahrenstechnik: Aroniabeeren als ballaststoffreicher Stärkeersatz
Knusprige Frühstückcerealien enthalten gewöhnlich große Mengen leicht verdaulicher Kohlenhydrate. Ihr Verzehr lässt den Blutzuckerspiegel rasant steigen, wodurch sich das Risiko für Stoffwechselstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Ballaststoffreiche Ersatzprodukte könnten den Stärkeanteil hier deutlich reduzieren und so zu einem gesünderen Endprodukt beitragen. Forscherinnen und Forscher des KIT und des Max-Rubner-Instituts in Karlsruhe haben in einer Pilotstudie untersucht, ob sich der Pressrückstand von Aroniabeeren als Stärke-Ersatz für Frühstückcerealien eignet. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin Food Research International.
Aroniabeeren sind kleine, süß-säuerlich schmeckende Früchte, die vorwiegend zur Saftgewinnung dienen. Der Pressrückstand besteht größtenteils aus Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Diese Masse lässt sich wie Getreideteig mit dem Extrusions-Verfahren zu knusprigen Cerealien ausformen. Dazu wird sie erhitzt und durch eine Düse gepresst. Die Austrittsöffnung bestimmt die Form der Knusperteilchen, die mit dem schlagartigen Druckabfall aufschäumen und erstarren. „Dieses Verfahren ermöglicht es uns zudem, gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe zuzusetzen, ohne den Geschmack und die Textur des Produkts zu beeinträchtigen“, berichtet Azad Emin, Projektleiter am KIT. Damit habe sich die Aroniabeere als potenzieller ballaststoffreicher Stärke-Ersatz bewährt und werde nun unter realen Verarbeitungsbedingungen getestet. (lcp)
Weitere Informationen:
sciencedirect.com/science/article/pii/S096399692030257X?via%3Dihub
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Mobilität: Modulares Konzept „U-Shift“ ermöglicht immer neue Fahrzeugvarianten
Um die Fortbewegung in urbanen Räumen künftig nachhaltiger, effizienter und komfortabler zu gestalten, bedarf es flexibler Konzepte. Ein Forschungskonsortium, an dem das KIT beteiligt ist, hat einen modularen Ansatz entwickelt: „U-Shift“ kombiniert eine u-förmige Antriebseinheit, Driveboard genannt, mit kapselförmigen Aufbauten für den Transport von Personen oder Gütern. So lassen sich immer neue Fahrzeugvarianten für verschiedene Anforderungen zusammenstellen und damit auch innovative Geschäftsmodelle verwirklichen.
Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt geleitete Konsortium hat nun den ersten fahrfähigen Prototyp vorgestellt. „Das u-förmige Driveboard mit Antriebsstrang und Rädern enthält innovative technische Komponenten für autonomes, energieeffizientes, elektrisches und damit leises Fahren“, erklärt Michael Frey, stellvertretender Leiter am Institut für Fahrzeugsystemtechnik, Institutsteil Fahrzeugtechnik, des KIT. Dort entwickeln die Forscherinnen und Forscher das Fahrwerk für „U-Shift“. Das Institut für Technik der Informationsverarbeitung des KIT steuert eine neuartige Elektrik-/Elektronik-Architektur bei, die auf flexiblen, verteilten Services basiert. Der nun vorgestellte „U-Shift“-Prototyp weist die Maße eines Transporters auf. Derzeit ist das Driveboard ferngesteuert unterwegs, zukünftig soll es komplett autonom fahren. Im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft fördert das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg „U-Shift“ mit rund zwölf Millionen Euro. (or)
Weitere Informationen:
verkehrsforschung.dlr.de/de/projekte/u-shift
stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/strategiedialog-automobilwirtschaft
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Meteorologie: Auswirkungen des Wetters auf Infektionskrankheiten
Die saisonale Grippe tritt in verschiedenen Breitengraden zu unterschiedlichen Zeiten auf. Den Zusammenhang zwischen meteorologischen Bedingungen und der Übertragung von Infektionskrankheiten haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT gemeinsam mit einem internationalen Team untersucht. Dazu haben sie das Auftreten spezifischer Wetterlagen und der Influenza im östlichen Mittelmeerraum analysiert. Die Ergebnisse könnten bei der Prognose von Infektionswellen unterstützen. Das Team berichtet in der Zeitschrift Science of the Total Environment.
„Wir fanden heraus, dass in den vergangenen Jahren jeweils ein bis zwei Wochen vor einer Grippewelle ein Wintertief auftrat“, sagt Assaf Hochman vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT. „Dieses Verständnis könnte dabei helfen, Infektionswellen besser vorherzusagen, um so die Impfpolitik und die Zuteilung medizinischer Ressourcen zu verbessern.“ Bei ihren Untersuchungen haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler speziell auf Wetterlagen konzentriert, die in Wetterprognosemodellen besser dargestellt werden als einzelne Variablen wie Temperatur oder Niederschlag. Sie werteten außerdem Daten des israelischen Gesundheitsministeriums zu positiven Influenza-Proben aus und bezogen dazu die Anzahl der grippebedingten Klinikbesuche pro Woche ein. Zusätzlich nutzten sie Google Trends – ein frei zugängliches Tool, das anhand der gesuchten Wörter Aufschluss über die Gesundheit der Bevölkerung geben kann. „Unsere Methode lässt sich nicht nur auf den östlichen Mittelmeerraum anwenden, sondern auch auf andere Regionen und klimaempfindliche Infektionskrankheiten“, so Hochman. (swi)
Weitere Informationen:
sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969720352153?via%3Dihub
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Quantentechnologien: Die Entwicklung von Quantencomputern gehört zu den ehrgeizigsten Forschungsvorhaben der heutigen Zeit. Die Suche nach einem besseren Verständnis quantenmechanischer Phänomene verbindet Wolfgang Wernsdorfer, Experimentalphysiker und Leiter der Abteilung Quantenschaltkreise am Institut für QuantenMaterialien und Technologien (IQMT) des KIT, mit dem Blick auf mögliche Anwendungen in Quantenrechnersystemen. „Es geht nicht darum, den klassischen Computer zu ersetzen, sondern darum, eine neue, astronomisch bessere Maschine zu entwickeln, die Probleme löst, die der herkömmliche Rechner nicht lösen kann“, sagt er. Im Mittelpunkt von Wernsdorfers Forschung steht die molekulare Quanten-Spintronik; das besondere Interesse des Wissenschaftlers gilt der Grundlagenforschung zu Nanomagnetismus und Einzelmolekülmagneten sowie deren Einsatz in Quantenrechnersystemen. (che)
Weitere Informationen: sek.kit.edu/kit-experten_wernsdorfer.php
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Sensortechnologie: In Logistik, Produktion und Produktentwicklung entstehende Schäden und deren Ursachen können mit einer vom Start-up SenseING Sensor Technology entwickelten Messeinheit identifiziert werden. Dazu werden Sensoren direkt an der Ware oder am Produkt angebracht; sie erfassen Messdaten und bewerten diese. Auf der Grundlage der Bewertungen werden Verbesserungsvorschläge und Handlungsempfehlungen definiert und so die Prozesse optimiert. Die als Baukasten konzipierte Messeinheit von SenseING kann an die speziellen, je nach Branche unterschiedlichen Anforderungen der Kunden angepasst und individuell zusammengestellt werden. (che)
Weitere Informationen: SenseING.de
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Aktuelle Presseinformationen
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Montag, 28. September 2020, Karlsruhe
BACK TO NORMAL – Wie wird CORONA unseren Alltag verändern?
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Medizin, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Geschichte diskutieren mit dem Publikum über die Veränderungen des Alltagslebens in Corona-Zeiten. Veranstaltung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Landesakademie von Baden-Württemberg) in Kooperation mit dem KIT und der Stadt Karlsruhe.
hadw-bw.de/news/events/back-normal-wie-wird-corona-unseren-alltag-veraendern
Dienstag, 29. September, bis Freitag, 2. Oktober 2020, Karlsruhe und online
INFORMATIK2020: Back to the Future
Vorträge, Diskussionen und Workshops unter dem Motto „Back to the Future“. Die 50. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik GI e.V. findet in Karlsruhe statt, wird jedoch hauptsächlich virtuell ausgerichtet. Die Veranstaltung wird von einem Team des KIT organisiert.
Pressekonferenz am 29. September 2020, Ort: Gartenhalle des Kongresszentrums Karlsruhe, Festplatz 3, 76137 Karlsruhe, Zeit: 12:00 bis 12:45 Uhr, Anmeldung unter: thomas.kuehn@kit.edu (Teilnahme vor Ort oder virtuell möglich)
informatik2020.gi.de
Donnerstag, 1. Oktober 2020, online und verschiedene Standorte, u.a. Karlsruhe
Hightech Summit Baden-Württemberg 2020
Venturing in KI und Blockchain, Karlsruhe
Unter dem Motto „Turning Data into Business“ widmet sich der Hightech Summit von bwcon Themen wie Datennutzung in der Gesundheitsbranche, digitales Handwerk, datenbasierte Wertschöpfung in der Produktion, Kompetenzaufbau im Bereich KI etc.
events.bwcon.de/events/hightech-summit-2020-technologiebasierte-innovationen-und-geschaeftserweiterungen-karlsruhe/
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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen.
Seine etwa 24 400 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Kontakt:
Monika Landgraf
Leiterin Gesamtkommunikation
Pressesprecherin
Margarete Lehné
Stellvertretende Pressesprecherin
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41157
E-Mail: margarete.lehne@kit.edu
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