Ausgabe 07/2014

  • Autor:

    Margarete Lehné,
    Simon Scheuerle,
    Kosta Schinarakis,
    Lilith C. Paul

  • Quelle:

    KIT - Presse

  • Datum: 17.07.2014
KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 07/2014)
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KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 07/2014)

Mustermann,
 
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und würden uns freuen, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen und Ansprechpartner. Um Beleg Ihrer Berichterstattung wird gebeten.

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Elektromobilität: Verkehrs- und Energiesysteme intelligent verknüpft


Mikrostrukturtechnik: Nanopelz trennt Öl von Wasser

Sozioökonomie: Globale Modelle zur Landnutzung verbessern

Atmosphärische Umweltforschung: Wälder verlangsamen den Klimawandel

Wirtschaftswissenschaft: Zur Rolle des Kostendeckels im Mobilfunk

Experte des Monats
Michael Kunz: Gewitter und Hagel

Gründer des Monats
Horus: Prozessorientierte Informationstechnologien

Tipps und Termine

Stadtentwicklung, Innovation, Energiewende, Big Data

 

Elektromobilität: Verkehrs- und Energiesysteme intelligent verknüpft

Elektrofahrzeuge können ein Baustein der Energiewende sein, wenn sie intelligent in die Verkehrs und Energiesysteme integriert werden. (Foto: Breig/KIT)

Ein Navigationssystem, das bei der Routenführung die Reichweite des Fahrzeugs berücksichtigt und die nächstgelegene Ladesäule findet: Mobilitätsdienste wie dieser könnten den Umstieg auf Elektrofahrzeuge schmackhaft machen. Entwickelt haben ihn Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter das KIT, im Projekt iZeus.

Neben dem Verknüpfen von Verkehrs- und Energiesystemen, Roaming- und innovativen Abrechnungsmodellen gehören die Integration erneuerbarer Energiequellen und ein stabiles dezentrales Energie- und Lademanagement zum iZeus-Konzept. In einem Flottenversuch mit 60 Fahrzeugen haben die Partner es nun erfolgreich getestet. 

Am Energy Smart Home Lab des KIT wurde außerdem ein neues bidirektionales Lademanagement erprobt: Dabei ist ein Elektrofahrzeug in das Energiemanagement eines Haushalts so integriert, dass es nicht nur überschüssige Energie aus der Photovoltaikanlage speichern, sondern bei Bedarf auch rückspeisen kann. Das System reduziert die Ladekosten und trägt über das Einsparen von Energie dazu bei, Emissionen zu vermeiden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) förderte iZeus mit rund 12,5 Millionen Euro.

Weitere Informationen: www.izeus.kit.edu

Bildunterschrift:
Elektrofahrzeuge können ein Baustein der Energiewende sein, wenn sie intelligent in die Verkehrs und Energiesysteme integriert werden. (Bild: Breig/KIT)


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Mikrostrukturtechnik: Nanopelz trennt Öl von Wasser

Nach Ölunfällen auf Gewässern breiten sich schwimmende Ölteppiche großflächig aus, vergiften Tiere, Strände und Ufer. Um das Öl zu bergen und den Schaden zu begrenzen, muss es vom Wasser getrennt werden. Forscher des KIT haben nun eine neue Kunststofffolie mit feinen Mikrohärchen entwickelt, die das Öl effizient aufsaugen könnte.

Die neue Folie zieht nicht nur Öle an, sondern wirkt auch abstoßend auf Wasser. Dadurch kann sie mehr der schmierigen Flüssigkeit aufnehmen als beispielsweise Sägespäne, die sich zur Hälfte mit Wasser vollsaugen. Feine, winzig kleine Härchen vergrößern die Folien-Oberfläche, so dass hier dreimal so viel Öl haften bleibt wie an einer unstrukturierten Folie. „Unser Vorbild für diesen ‚Nanopelz‘ waren die Blätter des Wasserfarns Salvinia: Sie sind ähnlich strukturiert, stark wasserabweisend und bleiben so auch unter Wasser trocken“, sagt Hendrik Hölscher vom Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT. Die Kunststoffhärchen entstehen, wenn die Folie von einer heißen Stahlplatte abgezogen wird und wie Fonduekäse Fäden zieht. Derzeit sind die Forscher auf der Suche nach einem Industriepartner, um das Verfahren auf Stahlwalzen zu übertragen und die Folie großflächig herzustellen. Damit wäre eine umweltverträgliche Alternative zur Ölbekämpfung gefunden, bei der das Öl weder verbrannt noch mit Chemikalien zersetzt werden muss.

Technologietransfer: techtransfer.ima.kit.edu/ResearchToBusiness/index.php?option=com_content&view=article&id=537&Itemid=65&lang=de

Präsentation der Folie: kit-neuland.de/fileadmin/files/2013-Bilder/Potenziale_2/2013-09-05-NanoPelz-Hoelscher.pdf


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Sozioökonomie: Globale Modelle zur Landnutzung verbessern 

Die Art der Landnutzung beeinflusst das Klima. Je nach Art der Nutzung, sei es der Anbau von Nahrungs-, Rohstoff- oder Energie-Pflanzen, wird zum Beispiel Kohlendioxid aufgenommen oder ausgestoßen. Im Wissenschaftsmagazin Nature Climate Change veröffentlicht Almut Arneth vom KIT nun, wie sozioökonomische Modelle zur Prognose von globalen Landnutzungsänderungen verbessert werden können.

Für das neue Modell entlehnt Arneth gemeinsam mit Forschern der Universität Edinburgh einen Ansatz aus der Vegetationsforschung, der globale Vorhersagen trotz der Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzenarten ermöglicht: Anstatt jede Entscheidung der landwirtschaftlichen Akteure einzeln zu beschreiben, werden diese funktional gruppiert und sind somit im Modell auch in großer Anzahl handhabbar. Die Politik könnte das Wissen aus Landnutzungsmodellen dazu nutzen den Einfluss von Klimawandel auf Ernteerträge besser zu verstehen und durch gezielte Landwirtschaftspolitik auf Effekte der Klimaänderung zu reagieren.

Zum Fachartikel DOI 10.1038/NCLIMATE2250: www.nature.com/nclimate/journal/v4/n7/full/nclimate2250.html


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Atmosphärische Umweltforschung: Wälder verlangsamen den Klimawandel
 
Wälder der mittleren Breiten nehmen heute mehr vom Treibhausgas Kohlendioxid auf als vor der Klimaerwärmung. Aufgrund der gestiegenen Durchschnittstemperaturen werden Pflanzen früher im Jahr aktiv und zögern ihre Winterruhe länger hinaus. Im Fachmagazin Nature Climate Change berichten Forscher nun, dass sich der Kohlendioxidausstoß von Wäldern nicht in gleichem Maße erhöht hat wie ihre Photosyntheseaktivität.

„Für einen vorgezogenen Frühling haben schon andere Studien und Modelle diesen positiven Effekt bemerkt, nicht so deutlich jedoch für einen verlängerten Herbst“, so Hans Peter Schmid, Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) am KIT. Er hatte zusammen mit Forschern der Harvard University, der Ohio State University und der Indiana University sowie dem USDA Forest Service Messungen von sieben Waldstationen in Nordamerika untersucht. Über mehrere Jahre haben sie hier die Treibhausgasflüsse zwischen Wald und Atmosphäre detailliert verfolgt. Ihr neuestes Ergebnis ergänzt bisherige Studien an Einzelstandorten und vervollständigt sie zu einem konsistenten überregionalen Bild, demnach Wälder bremsend auf den Klimawandel wirken.

Zum aktuellen Fachartikel: www.nature.com/nclimate/journal/v4/n7/full/nclimate2253.html

Weitere Informationen in der vorhergehenden Nature-Veröffentlichung: www.nature.com/nature/journal/v499/n7458/full/nature12291.html


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Wirtschaftswissenschaft: Zur Rolle des Kostendeckels im Mobilfunk

Warum entscheiden sich Verbraucher für einen Mobilfunkvertrag mit Kostendeckel? Profitieren sie davon oder die Anbieter? Diese Fragen hat der Wirtschaftswissenschaftler Philip Köhler in seiner Doktorarbeit am Institut für Informationswirtschaft und Marketing des KIT untersucht. Sein Ergebnis: Das Modell rechnet sich insbesondere für Nutzer, deren Mobilfunkverhalten stark zwischen einer sehr geringen und einer intensiven Nutzung schwankt.
 
Anders als bei einer pauschalen Flatrate rechnen Mobilfunkanbieter bei Tarifen mit Kostendeckel zunächst nach Verbrauch ab. Erreicht der Rechnungsbetrag allerdings eine vorab festgelegte Obergrenze, die meist oberhalb der Fixkosten für eine Flatrate liegt, fallen keine weiteren Nutzungskosten mehr an. "Finanziell zahlt sich dieses Modell zum Beispiel dann für Kunden aus, wenn sie ihr Mobilfunkgerät eher selten gebrauchen, es aber wenige Male im Jahr so stark nutzen, dass der Kostendeckel greift", so Köhler. Für Kunden, die regelmäßig unterhalb des Kostendeckels blieben, könne sich unter Umständen etwa ein klassischer Tarif mit niedrigeren Minutenpreisen besser eignen. Neben rationalen Gründen ließen sich viele Nutzer aber auch von Emotionen wie ihrem Sicherheitsbedürfnis leiten. Um solche Kundenbedürfnisse zu bedienen, können Kostendeckeltarife hilfreich sein. Die Vodafone Stiftung für Forschung in der Mobilkommunikation zeichnete Köhler für seine Arbeit nun mit einem mit 5.000 Euro dotierten Fritz-Joussen-Award für Markt- und Kundenorientierung aus.

Dissertation als Volltext zum Download in der KIT-Bibliothek:
digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000035926


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Experte des Monats
Gewitter und Hagel: „Das Gewitterpotential in Deutschland hat in der Vergangenheit zugenommen. Ein Grund ist die Zunahme der Luftfeuchte, die die Gewitter mit Energie versorgt“, erläutert Michael Kunz, der am KIT die Forschergruppe "Atmosphärische Risiken" leitet. „Ob sich aber auch die Anzahl der schweren Hagelstürme verändert hat, können wir bislang nicht gesichert ableiten, da es kein automatisches Messnetz für Hagel gibt“, so Kunz weiter. Daher versucht das Team um Michael Kunz vergangene Hagelstürme aus Fernerkundungsdaten von Niederschlagsradaren oder Satelliten zu rekonstruieren. Parallel wurden im vergangenen Jahr in einem Pilotprojekt automatische Sensoren installiert, die die Intensität und Größe von Hagelkörnern flächendeckend messen können. Mehr zu Michael Kunz Forschung unter: www.kit.edu/kit/pi_2013_13778.php


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Gründer des Monats
Prozessorientierte Informationstechnologien: Wissen aktivieren, über Web-2.0-Anwendungen einbinden und dadurch Geschäftsprozesse optimieren: Diesen Ansatz verfolgt die Horus software GmbH, ein Spin-Off des KIT und des Forschungszentrums für Informatik FZI. Dabei werden Modellierung, Simulation, Analyse und Auswertung zum interaktiven, webbasierten Gemeinschaftswerk. Über verschiedene Standorte hinweg bringen Entscheider, interne und externe Experten sowie Geschäftspartner ihre Erfahrungen und Ideen ein. Horus bietet die methodischen und technischen Lösungen, um eine soziale Management-Architektur online zu errichten. Weitere Informationen: www.horus.biz


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Tipps und Termine
Offener Abend zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Europa und Asien
22. Juli 2014, 18 Uhr, KIT-Fakultät für Architektur, Englerstr. 7, Geb. 20.40
Themen: Potenzialflächen, Quartiere, Leerstand
rbl.iesl.kit.edu/350.php

Summer School on Innovation and Energy
4. - 29. August 2014, KIT
Themen: Systematische Innovation, Design Thinking
www.fsz.kit.edu/summer-school-innovation
 
 
Sommeruniversität zur Energiewende am Oberrhein
27. August - 6. September 2014, Bad Herrenalb
Themen: Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt
environment.eucor-uni.org/de/auflage-2014
 
 
Sommerschule zu Big Data, Cloud Computing und Modern Programming
1. - 5. September 2014, KIT
Themen: Data Mining, Multi-Core, Künstliche Intelligenz
gridka-school.scc.kit.edu/2014


Weitere Termine finden Sie im
KIT-Veranstaltungskalender


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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6.000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24.500 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
 
 
Kontakt:

Monika Landgraf
Pressesprecherin

Kosta Schinarakis
Themenscout

Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41956
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: schinarakis@kit.edu
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