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KIT-Kompakt - Newsletter für Journalisten (Ausgabe 10/2013)
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Sehr geehrte/r Journalist/in,
unsere aktuellen Themen im Überblick:
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Chemie: Katalysatoren maßschneidern für Industrie und Energiewende
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Katalysatoren beschleunigen chemische Prozesse und eröffnen neue Möglichkeiten der solaren Energienutzung. Obwohl Katalysatoren wie Zinkoxidpulver seit Jahrzehnten in der chemischen Industrie eingesetzt werden, ist ihre exakte Wirkweise noch unklar. Eine Forschergruppe aus Karlsruhe, Bochum und München erklärt nun in der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift Angewandte Chemie die Steigerung der chemischen Aktivität von Zinkoxid, wenn es in Form dünner Schichten auf Kupfer aufgetragen wird (DOI: 10.1002/ange.201302315).
Die zwei Atomlagen dicke Schicht Zinkoxid nimmt Elektronen des Kupfers auf und verändert so neben seiner Struktur auch die chemische Wechselwirkung mit Molekülen wie Kohlenmonoxid. „Vielleicht haben wir hier einen Regelknopf gefunden, mit dem wir Katalysatoren noch besser maßschneidern können“, erklärt Christof Wöll vom KIT.
Anwendung finden könnte dies bei der effizienteren Synthese des Grundstoffes Methanol für die chemische Industrie oder die Umwandlung von Sonnenlicht, Kohlendioxid und Wasser in Dimethylether gebundener chemischer Energie. „Sowohl die Geometrie als auch die chemische Aktivität dieser dünnen Zinkoxid-Schichten weisen einen ausgeprägten Unterschied zu bekannten Strukturen auf“, ergänzt Jörg Sauer vom KIT. „Hier liegt ein großes Potential für die Herstellung besserer Katalysatoren. Das ist insbesondere für den bioliq-Prozess von Interesse, mit dem am KIT aus nachhaltiger Biomasse Treibstoffe hergestellt werden.“ Die aktuellen Ergebnisse erzielten die Forscher mittels spektroskopischen Methoden und Computersimulationen, die eine genaue Analyse der Daten ermöglichte. Im nächsten Schritt wollen die Forscher die katalytische Effizienz der neuen Zinkoxid-Modifikation direkt in Modellreaktoren analysieren.
Mehr Informationen im Fachartikel
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Wissenschaftskommunikation: Modern wie im 18. Jahrhundert
Die digitale Kommunikation bringt Forschende und Öffentlichkeit einander näher. Zahlreiche Formate wie Forscherblogs, Soziale Netzwerke oder Youtube-Videos erlauben es Wissenschaftlern, sich direkt mit interessierten Bürgern auszutauschen. Außerdem fördern Offline-Formate wie Kinderunis, Lange Nächte der Wissenschaft oder Science Slams den Dialog. In einem aktuellen Essay im Magazin Science ziehen Kommunikationsforscher des KIT und des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation, NaWik, Parallelen zu der direkten Wissenskultur, wie sie bis zum 18. Jahrhundert herrschte.
„Indem sich Wissenschaftler der Vielzahl bewährter und neuer medialer Formate der externen Kommunikation bedienen, entdecken sie eine Facette ihres Berufs neu, die den Wissenschaftlern früherer Jahrhunderte vertraut war: die Übersetzerrolle", erläutern Carsten Könneker und Beatrice Lugger. So herrschte im 18. Jahrhundert eine öffentliche Experimentalkultur, teilweise auf den Marktplätzen. Eine Vielfalt von „Oramen“ – Panoramen, Kosmoramen, Cycloramen – brachte erstaunliche Phänomene unter das Volk. Dieser direkte Dialog zwischen Forschern und Öffentlichkeit trat mit dem notwendigen Rückzug der Forscher in Labore und dem Entstehen von Fachsprachen in den Hintergrund. Im 20. Jahrhundert schließlich übernahmen die Massenmedien den Diskurs der populären Wissenschaft weitgehend. Doch diese „Arbeitsteilung“ – Forscher forschen, Journalisten erklären – ist historisch betrachtet neu und wird durch den aktuellen Medienwandel wieder aufgebrochen.
Mehr Informationen im Fachmagazin science unter
www.sciencemag.org/content/342/6154/49.summary
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Nanotechnologie: Wissensportal und -datenbank wird weiter gefördert
Aus der Wissensdatenbank DaNa wird DaNa 2.0: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das interdisziplinäre Projekt zu Nanomaterialien für weitere vier Jahre mit 2,1 Millionen Euro. Davon gehen rund 650 000 Euro an das KIT, das an DaNa maßgeblich beteiligt ist. In DaNa bereiten Wissenschaftler aus Humantoxikologie, Ökotoxikologie, Biologie, Physik, Chemie und Pharmazie Forschungsergebnisse zu synthetischen Nanomaterialien, Toxikologie und Risiken allgemein verständlich für die breite Öffentlichkeit auf.
Aktuelle Informationen über die Auswirkungen von Nanomaterialien auf Mensch und Umwelt sind auf der Plattform www.nanopartikel.info für alle Interessierten zugänglich. Das Institut für Angewandte Informatik (IAI) des KIT zeichnet für die Wissensplattform verantwortlich, und Nanowissenschaftler des IAI bringen ihre toxikologischen Kompetenzen in die Datenbank ein. Die Koordination liegt bei der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.
www.nanopartikel.info
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Robotik: KIT-Ausgründung ArtiMinds siegt bei BMWi-Gründerwettbewerb
Das Karlsruher Software-Unternehmen ArtiMinds Robotics, eine Ausgründung aus dem KIT, hat beim „Gründerwettbewerb – IKT Innovativ“ einen der mit je 30 000 Euro dotierten Hauptpreise gewonnen. Mit dem deutschlandweiten Wettbewerb fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) neue Gründungen der Informations- und Kommunikationstechnologie. ArtiMinds Robotics entwickelt Software für die schnelle und intuitive Erzeugung komplexer Bewegungsprogramme für Roboterarme, -greifer und -werkzeuge.
Die Software InRoP beschleunigt die Programmierung komplexer Roboterbewegungen enorm und senkt damit die Kosten. So wird es möglich, Roboter in vielen Szenarien in kleinen Stückzahlen, mit komplexen Montagebewegungen, mit signifikanter Prozessvarianz oder in Anwendungen von Roboterarmen auf mobilen Roboterplattformen wirtschaftlich einzusetzen. Der Erfolg von ArtiMinds zeigt die vorbildliche Gründungskultur am KIT: Das Unternehmen wird gefördert im Rahmen eines am KIT angesiedelten EXIST-Gründerstipendiums und begleitet von KIT Gründer-Coach Dr. Rolf Blattner, Dienstleistungseinheit Innovationsmanagement. Alle Gründer sind Absolventen des KIT.
www.artiminds.com
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Nanomaterialien: Helmholtz fördert deutsch-chinesische Zusammenarbeit
Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert gemeinsam mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) das Forschungsprojekt „Tailored Interfaces for High-Performance Nanolayered Materials“ von Professor Oliver Kraft, der am Institut für Angewandte Materialien (IAM) des KIT tätig ist. Das Projekt erhält über drei Jahre jeweils 155 000 Euro pro Jahr.
Oliver Kraft untersucht in seinem Forschungsvorhaben die mechanische und thermische Stabilität mehrschichtiger metallischer Nanomaterialien unter relevanten Einsatzbedingungen. Als neues Konzept schlägt er vor, die Grenzschichteneigenschaften mehrschichtiger Kupfer-Nickel-Nanomaterialien maßzuschneidern, um letztlich das Eigenschaftsprofil des Materials gezielt einstellen zu können. Mithilfe experimenteller Arbeiten zur systematischen Charakterisierung und theoretischer Simulationen untersucht Kraft gemeinsam mit Professor Peter Gumbsch vom IAM des KIT und Professor Guangping Zhang vom Institute of Metal Research der CAS in Shenyang/China verschiedene mechanische Eigenschaften. Ein vertieftes Verständnis des Zusammenhangs zwischen der atomaren Struktur und den resultierenden Eigenschaften soll die technologische Anwendung mehrschichtiger metallischer Nanomaterialien voranbringen.
Zur Helmholtz-Presseinformation
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Batterien und Neutrinos: Zwei neue Helmholtz-Nachwuchsgruppen
Die Astroteilchenphysikerin Dr. Kathrin Valerius und der Werkstoffphysiker Dr. Damian M. Cupid sind als Helmholtz-Nachwuchsgruppenleiter ausgewählt worden. Beide erhalten jeweils eine jährliche Förderung von 250 000 Euro über fünf Jahre, um ihre eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Die Mittel kommen je zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft und vom KIT.
Kathrin Valerius befasst sich in ihrer Nachwuchsgruppe „Analyse von KATRIN-Daten zur Bestimmung der Neutrinomasse und zur Suche nach neuer Physik“ mit den wohl faszinierendsten bekannten Elementarteilchen: Neutrinos schlagen eine Brücke zwischen den größten Strukturen des Kosmos und den kleinsten subatomaren Skalen. Ihre Gruppe wird die Datenanalyse der Langzeitmessungen von KATRIN koordinieren, dem Großexperiment mit dem Ziel, die Masse der Neutrinos zu bestimmen. In der Nachwuchsgruppe „Integrated Computational Materials Engineering (ICME) of Electrochemical Storage Systems“ geht es um die Entwicklung neuer Elektrodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien. Ziel ist, Energie- und Leistungsdichte, Reversibilität, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Produktionskosten der Batterien zu verbessern, um sie als Speichersysteme für elektrische Energie aus schwankenden erneuerbaren Energiequellen einzusetzen.
Zur Helmholtz-Presseinformation
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Gründer des Monats
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Nano-3D-Drucker: Auf Strukturen, die kleiner sind als ein Haar, kommt es in Photonik, Mikrofluidik, Mikro-Rapid-Prototyping und Biowissenschaften oft an. Details von nur 150 Nanometer kann die Firma Nanoscribe in Fotolacke mittels präziser Laserstrahlen „schreiben“ und dabei nicht nur flache Reliefs, sondern dreidimensionale Objekte schaffen. Industrie und Wissenschaft greifen inzwischen auf die Werkzeuge von Nanoscribe zurück. Interview mit den Gründern von Nanoscribe:
www.gruenden.kit.edu/245.php
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Tipps und Termine
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KIT Climate Lecture – „Klima und Mensch“: Welchen Einfluss hatten Klimaveränderungen auf die gesellschaftliche Entwicklung vergangener Kulturen, und welcher Bezug besteht zu unserem Leben heute? Diese und andere Fragen erörtert Professor Gerald Haug von der ETH Zürich in seinem Vortrag „Klima und Mensch" am Dienstag, 15. Oktober, um 18 Uhr im Gartensaal des Schlosses Karlsruhe. Der Vortrag ist Teil der Reihe „KIT Climate Lecture“ des KIT-Zentrums Klima und Umwelt.
www.klima-umwelt.kit.edu/downloads/climate-lecture_einladung_13.pdf
Vorlesung und Kick-off zur Arthrosetherapie: Seine Antrittsvorlesung am neuen Lehrstuhl Sportorthopädie und Belastungsanalyse des KIT hält Professor Stefan Sell am Freitag, 18. Oktober, um 17 Uhr im Hörsaal Sport, Institut für Sport und Sportwissenschaft (KIT Campus Süd, Gebäude 40.40, Engler-Bunte-Ring 15). Er stellt „Tennis Motion“ vor, eine Bewegungsform, welche die Grundprinzipien der Arthrosetherapie – viel Bewegung, wenig Belastung - verwirklicht und sich positiv auf das Gelenk auswirkt. Stefan Sell ist auch Chefarzt des Sana Gelenk- und Rheumazentrums Baden-Württemberg in Bad Wildbad. Die Klinik und das KIT-Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) starten nun eine Kooperation. Zum Kick-off gibt es am Samstag, 19. Oktober, um 10 Uhr eine Feier in Bad Wildbad; die Festvorträge halten Professor Sell und Professor Alexander Woll, Leiter des IfSS.
www.sport.kit.edu/14_3875.php
CONCERTO-Konferenz „Energy Solutions for Smart Cities and Communities“: Um Energielösungen für Städte und Gemeinden geht es bei der Konferenz der EU-Initiative CONCERTO am 22. und 23. Oktober in Brüssel, Charlemagne Building. Im Rahmen von CONCERTO haben 58 Städte und Gemeinden Tausende von Demonstrationsobjekten in 23 EU-Ländern realisiert. Dabei haben sie in einem integrierten Ansatz auf Quartiersebene nachfrageseitig Energieeffizienzmaßnahmen an Neu- und Bestandsbauten durchgeführt sowie angebotsseitig fossile Energieträger durch erneuerbare Energien substituiert. Das KIT bewertet dabei in Kooperation mit dem Steinbeis Europa Zentrum alle Demonstrationsobjekte mithilfe einer maßgeschneiderten Datenbank, die technische, ökonomische und ökologische Kennwerte bereitstellt. Darauf aufbauend werden Politikempfehlungen erarbeitet. Anmeldung zur Konferenz unter www.amiando.com/concerto_conference.html
Informationsveranstaltung E-Mobil-Flotten: Im Feldversuch „Get eReady“, einem Projekt des baden-württembergischen Schaufensters „LivingLab BWe mobil“, ermitteln Partner aus Forschung und Industrie, wie sich E-Mobil-Flotten wirtschaftlich betreiben und vernetzen lassen. Die Flottenversuchs-Teilnehmer bekommen einen Teil der Fahrzeugleasinggebühr erstattet. Flottenbetreiber aus der Region Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe können sich am Mittwoch, 30. Oktober, ab 13 Uhr am Bosch Standort Gerlingen-Schillerhöhe über Get eReady informieren.
www.bosch-si.de/geteready
Studentische Arbeiten im Architekturschaufenster: Gibt es Möglichkeiten, Kernkraftwerke nach dem Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie umzunutzen? Darüber haben sich Studierende im Fachgebiet Building Lifecycle Management des KIT Gedanken gemacht. Ihre Vorschläge sind am Mittwoch, 30. Oktober, ab 18.30 Uhr bei der Architekturschaufenster e.V. in der Waldstraße 8 in Karlsruhe zu sehen.
blm.ieb.kit.edu
Fachsymposium Sensoriksysteme: Das Symposium am 29. November von 10 bis 18 Uhr im IHK Haus der Wirtschaft Karlsruhe behandelt Themen rund um die Entwicklung von innovativen Sensoriksystemen zum Erkennen von schädlichen Substanzen in Luft/Gas, Wasser und Lebensmitteln sowie zur Ressourcenoptimierung. Anmeldung bis 1. November unter
www.hybridsensornet.org
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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwen-dung. Mit rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehr-einrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Kontakt:
Monika Landgraf
Pressesprecherin
Lilith Paul
Volontärin
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-48120
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: l.c.paul@kit.edu
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