Ausgabe 5/2012

  • Autor:

     Saskia Kutscheidt, Margarete Lehné, Kosta Schinarakis

  • Quelle: KIT-Abteilung Presse
  • Datum: 19.04.2012
  • KIT-Kompakt - Ausgabe 5/2012

    Newsletter für Journalisten

    Unsere Themen



    KIT-Wissenschaftler forschen in der Arktis
    Kooperationsprojekt VERDI startet - Forscher untersuchen bei der Expedition Mischwolken

    Leicht und schnell mit Carbonfelge
    Formula-Student-Team des KIT stellt KIT12 und KIT12e vor


    Verdienstorden für Emil Dister
    Der Leiter des WWF-Auen-Institutes erhält die Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg für seine Forschungsarbeit 

    Zebrabärblinge werfen Schlaglicht auf Evolution
    Forscherverbund untersucht das Erbgut des Süßwasserfischs

    Kompetenzen für alternative Kraftstoffe
    KIT ist neues Mitglied der Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V. 

    interACT: weltweite Forschung ausgebaut
    Das japanische NARA Institute of Science and Technology ist neuer Partner der Kooperation 

    Fit in den MINT-Fächern
    Das MINT-Kolleg Baden-Württemberg am KIT bietet Kurse für Studieninteressierte und -einsteiger  


    Tipps und Termine 
    ________________________________________ ____________________________________


    KIT-Wissenschaftler forschen in der Arktis
    In der kommenden Woche startet die wissenschaftliche Expedition VERDI in die Arktis – an dem Kooperationsprojekt, welches die Universität Leipzig zusammen mit dem Alfred-Wegner-Institut für Polarforschung (AWI) leitet, sind Forscher vom KIT, dem Forschungszentrum Jülich, der Universität Mainz, dem Max-Planck-Institut für Chemie Mainz und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen beteiligt. Ziel des Projekts ist es, die Menge und die Verteilung von Eispartikeln in den arktischen Mischwolken zu untersuchen, die aus flüssigen Tröpfchen und Eiskristallen bestehen. Die Ergebnisse der Expedition sollen langfristig Aufschluss darüber geben, welche Rolle diese Wolken bei der Klimaerwärmung in der Arktis spielen und welche Auswirkungen sie auf den Energiehaushalt in der Atmosphäre haben. Am KIT erforschen Wissenschaftler im AIDA-Experiment, einer Aerosol- und Wolkenkammer, mikrophysikalische Effekte in Wolken, etwa die Wechselwirkung zwischen mikroskopisch kleinen, festen oder flüssigen Partikeln (Aerosolen) und Wolken oder die Gefriereigenschaften der Aerosole. Ihre Expertise bringen die KIT-Forscher nun in das VERDI-Projekt ein: Bei der Expedition werden sie beim Durchfliegen der arktischen Wolken mit einem Laser Streulichtmuster der einzelnen Wolkenpartikel aufnehmen. Die Analyse der Muster gibt  Aufschluss über die Anzahl, die Verteilung und die Gestalt der Eiskristalle in den Wolken. VERDI wird im kanadischen Inuvik stationiert sein – von dort aus starten die Expeditionsflüge mit dem Polar 5 Forschungsflugzeug des AWI über die Beaufortsee. (sk)

    Weitere Infos zur Forschung am KIT   

    Weitere Infos zu VERDI  

    Pressemitteilung der Universität Leipzig 



    Leicht und schnell mit Carbonfelge

    Nur 1450 Gramm wiegt die Carbonfelge (CFK-Felge) die bei KA-RaceIng, dem studentischen Rennteam am KIT, im Einsatz ist: Sie ist 2,5 Kilogramm pro Felge leichter als die sonst beim internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student übliche Alufelge. Damit konnte in Summe eine Gewichtseinsparung von fünf Prozent erreicht werden. Entwickelt haben die Felge Studierende des IPEK – Institut für Produktentwicklung am KIT, die Prototypen fertigten KA-RaceIng und das IPEK gemeinsam mit Sponsoren aus der Industrie. Neben der Felgenform optimierten sie Lagenaufbau und Faserorientierung. Und die Entwickler setzten auf das VaRTM-Verfahren (Vacuum assisted Resin Transfer Moulding), ein Fertigunsverfahren, bei dem Harz unter Druck in das mit Carbongewebe gefüllte Werkzeug eingespritzt wird. Die neue CFK-Felge ist nicht nur in der kommenden Woche am Gemeinschaftsstand „Solutions Area Leichtbau“ bei der Hannover Messe (Halle 6, Stand B30) zu sehen, sondern bereits heute Abend eines der Konstruktion-Highlights beim Doppel-Rollout der Rennwagen KIT12 und KIT12er für die kommende Saison. (le)

    Weitere Infos zu KA-RaceIng     

    Fotogalerie von KA-RaceIng


    Verdienstorden für Emil Dister

    Mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg zeichnet Ministerpräsident Winfried Kretschmann den KIT-Professor Emil Dister am Samstag, 28. April, im Ludwigsburger Schloss aus. Das Land würdigt den Ökologen für seine Verdienste als Leiter des WWF-Auen-Instituts, insbesondere für seinen Einsatz für den Erhalt und die Renaturierung der Flüsse und Auen in Baden-Württemberg. Emil Dister studierte Biologie und Geographie an den Universitäten Mainz und Göttingen, 1980 promovierte er zum Thema „Auenökologie“ in Göttingen. Seit 1985 leitet er das Auen-Institut, das seit 2010 eine Abteilung des KIT-Instituts für Geographie und Geoökologie ist. Das Auen-Institut befasst sich mit der Erforschung von Auen-Ökosystemen, insbesondere aber mit der Verzahnung von Hochwasserschutz, Auenentwicklung und Renaturierung. Disters Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf der Renaturierung von Flüssen und ihren Auen, auf dem ökologisch orientierten Hochwasserschutz sowie auf Umweltverträglichkeitsstudien. Seine Forschungstätigkeit führte ihn unter anderem nach Südamerika und Westafrika. (sk)


    Weitere Infos zur Forschung am Auen-Institut 



    Zebrabärblinge werfen Schlaglicht auf Evolution
    In den Genen befindet sich der Bauplan der Proteine, welche die Ausdifferenzierung und den Stoffwechsel von Zellen steuern. Jedoch werfen die Entwicklungsgeschichte sowie die genaue Funktion der Gene noch Fragen auf. Mit einer aktuellen Veröffentlichung im Fachmagazin JBC beleuchten Forscher aus Karlsruhe, Hannover und Australien einen Aspekt der Gen-Evolution des Zebrabärblings: Im Genom vieler Fische sind zwei Gene für das Enzym CMAS vorhanden. Das CMAS-Enzym aktiviert den Zucker Sialinsäure, der sich unter anderem an Proteinen auf der Zelloberfläche wiederfindet und dort an der interzellularen Wiedererkennung und Kommunikation beteiligt ist. Bei Säugetieren ist der Bauplan des Enzyms CMAS in nur einem Gen hinterlegt. „Die beiden Gene im Zebrabärbling produzieren zwei Arten von Enzymen. Während die eine im Zellkern zu finden ist, ist die andere im Cytoplasma aktiv", erklärt Joachim Bentrop vom KIT. Den evolutionären Sinn dieser doppelten Produktionslinie, die vor rund 450 Millionen Jahren im Fisch-Genom etabliert wurde, wollen die Forscher nun untersuchen. (kes)


    Infos zur Forschung am KIT


    Die Veröffentlichung auf der Homepage des Journals of Biological Chemistry



    Kompetenzen für alternative Kraftsstoffe
    Die 2011 gegründete Aviation Inititiative for Renewable Energy in Germany e.V (aireg) hat fünf neue Mitglieder, darunter das KIT. Die Initiative von Fluggesellschaften, Flughäfen, Forschungseinrichtungen sowie der Flugzeugindustrie und weiteren Partnern unterstützt die Entwicklung und Einführung regenerativer Kraftstoffe für den Luftverkehr in Deutschland. Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 einen Anteil von zehn Prozent an alternativen Kraftstoffen im deutschen Luftverkehr einzuführen, eine Bioraffinerie der zweiten Generation im industriellen Maßstab zu errichten und die nötige Rohstoffversorgung zu sichern. Im Programm „Erneuerbare Energien“ befassen sich die KIT-Forscher mit der Forschung und Entwicklung von Biomassse als chemischem Energieträger in Form gasförmiger oder flüssiger Kraftstoffe. Zur Nutzung von trockener Biomasse, beispielsweise Stroh oder Resthölzern, betreibt das KIT die bioliq®-Pilotanlage, in der diese Ausgangsstoffe zu einer zähen Flüssigkeit mit um bis zu fünfzehnfach erhöhter Energiedichte umgesetzt werden. Das am KIT entwickelte Verfahren erlaubt es, aus biogenen Reststoffen, wie beispielsweise Stroh, hochwertige und motorenverträgliche Designerkraftstoffe für Diesel- und Ottomotoren herzustellen. Anfang 2013 wird die Anlage ihren Betrieb aufnehmen. (sk)


    Weitere Infos zum Programm „Erneuerbare Energien“ am KIT   


    Weitere Infos zu aireg


    interACT: weltweite Forschung ausgebaut

    Das International Center for Advanced Communication Technologie interACT hat Anfang April das japanische Nara Institute of Science and Technology (NAIST) als neuen Partner aufgenommen. „Unser neuer Partner wird interACT zu einer noch erfolgreicheren Kooperation machen“ sagte KIT-Präsident Horst Hippler während der Unterschriftenzeremonie in Osaka, Toyo. Was als kleine Partnerschaft zwischen der damaligen Universität Karlsruhe und der Carnegie Mellon University Pittsburgh, USA, begann, ist heute zu einem international renommierten Netzwerk zwischen den besten Forschungseinrichtungen im Bereich der Informatik herangewachsen. Partner sind neben den Gründungsmitgliedern die University of Southern California, USA, die Hong Kong University of Science and Technology, das Italienische Institut für Technology in Genua sowie die Waseda-Universität, das National Institute for Communications Technology und der im April neu aufgenommene Partner NAIST in Japan. interACT fördert den Austausch der Wissenschaftler durch gemeinsame Forschungsprojekte, einen Studierendenaustausch, Sommerschulen und Gastvorträge. (sk)


    Weitere Infos zu interAct



    Fit in den MINT-Fächern
    Die Zahl der Studierenden in den MINT-Studiengängen, also Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaft und Technik, steigen – auch am KIT: Die Studienanfängerzahlen sind hier im Wintersemester 2011/12 im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent und damit stärker als die Gesamtzahl der Studierenden (8,6 Prozent) gestiegen. Auf große Resonanz stieß auch das MINT-Kolleg Baden-Württemberg am KIT: Rund 1.300 Studienanfänger haben sich für die Studienvorkurse im vergangenen Herbst interessiert. Das MINT-Kolleg Baden-Württemberg als gemeinsame Einrichtung des KIT und der Universität Stuttgart bietet Kurse in den MINT-Fächern für Studieninteressierte und –anfänger an: So können Abiturientinnen und Abiturienten im Sommersemester 2012 ihr Wissen in fachspezifischen Online-Tests prüfen oder als KIT-Gasthörer an studienvorbereitenden Kursen in Mathematik, Informatik, Physik und Chemie teilnehmen. Im September 2012 haben Studienanfänger zudem erneut die Möglichkeit, an den Mathematik-, Physik-, Chemie- und Informatik-Vorkursen teilzunehmen. Das MINT-Kolleg bietet außerdem Kurse für Studierende in den ersten beiden Fachsemestern an, die ihr Grundlagenwissen auffrischen möchten. So haben sich rund 300 Studienanfänger im vergangenen Wintersemester für die Aufbaukurse in Höherer Mathematik, Experimentalphysik, Lineare elektrische Netze, Grundlagen der Chemie und Programmieren angemeldet. Studienbegleitend bietet das MINT-Kolleg auch im Sommersemester 2012 Semesterkurse sowie eine individuelle Fachberatung für Studierende in den ersten beiden Fachsemestern an. Darüber hinaus können Studierende aller Fachrichtungen im Sommersemester 2012 an Kursen in Höherer Mathematik I teilnehmen. (sk)


    Weitere Infos zum MINT-Kolleg  



    Tipps und Termine

    Fascination of Plants Day am KIT. Mit Vorträgen zur „Faszination Pflanze“ beteiligt sich das Botanische Institut des KIT am Aktionstag der Europäischen Organisation für Pflanzenwissenschaften. Am Freitag, 18. Mai, erfahren Pflanzenliebhaber ab 10.00 Uhr im Botanischen Institut (Gebäude 10.40, KIT-Campus Süd), was es mit „Leuchtenden Pflanzenmuskeln“ auf sich hat. Inwiefern „Pflanzen als Blitzableiter“ funktionieren, erläutert Professor Peter Nick ab 12.00 Uhr im Botanischen Garten (Fasanengarten 2) des KIT. Infos zum kompletten Vortragsprogramm 



    Science Camp "Energie". Welche zukünftigen Möglichkeiten gibt es, um unsere Energieversorgung sicherzustellen? Dieser Frage widmet sich das Science Camp „Energie“ von Montag, 30. Juli bis Freitag, 3. August, am KIT. Das House of Competence des KIT bietet das Camp für Jugendliche von 14 bis 16 Jahren in Kooperation mit dem KIT-Zentrum Energie und der Schülerakademie Karlsruhe e.V. an. Die Kosten für Übernachtung, Verpflegung und Eintritte betragen 100 Euro. Anmeldeschluss ist am Montag, 25. Juni. Anmeldemöglichkeiten und weitere Infos 



    7. Rhein-Wein-Symposium. Vorträge zum Thema „Nachhaltiger Weinbau“ stehen im Fokus der Veranstaltung am Donnerstag, 3. Mai (ab 9.30 Uhr) und Freitag, 4. Mai (ab 9.15 Uhr) im Botanischen Institut, Gebäude 10.40, am KIT-Campus Süd. Professor Peter Nick bietet außerdem eine kostenlose Führung durch den Botanischen Garten des KIT an. Weitere Infos zum Programm



    Japan-Tage 2012. Japanische Spezialitäten, Manga-Leseecke, ein Benefizkonzert und vieles mehr bieten die Japantage von Freitag, 20. April bis Sonntag, 22. April, im Studentenhaus auf dem KIT-Campus Süd. Den Auftakt bildet ein Vortrag am heutigen Donnerstag, ab 19.00 Uhr im Sitzungszimmer des Studentenhauses: Matthias Hänselmann erklärt die globale Bedeutung des Anime-Klassikers „Ghost in the shell“. Weitere Infos zum Programm



    Karlsruher Dialog zum Informationsrecht. Über „Breitbandinternetausbau und Investitionsanreize in der sektorspezifischen Telekommunikationsregulierung“ spricht Professor Thomas Fetzer von der TU Dresden am Dienstag, 8, Mai, ab 18.30 Uhr in der Informatik-Fakultät, Hörsaal 101, Gebäude 50.34, auf dem KIT-Campus Süd. Der Vortrag ist Teil der Reihe Karlsruher Dialog zum Informationsrecht. Weitere Infos zur Reihe



    Frauen in Führungspositionen. Fundiertes, praxisnahes Fachwissen ist ein Muss für Frauen in Führungspositionen - im Kontaktstudium FiF der KIT-Personalentwicklung lernen sie, ihr eigenes Führungspotenzial zu aktivieren. Inhalte und Aufbau des Kontaktstudiums präsentiert ein Infoabend mit Schnupperworkshop am Dienstag, 15. Mai, ab 17.30 Uhr am KIT. Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben. Weitere Infos zur Veranstaltung und Anmeldung



    Brutalismus. Mit dem Architekturstil der Nachkriegsmoderne befasst sich ein internationales Symposium am Donnerstag, 10. Mai und Freitag, 11. Mai, in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, in Berlin. Das Fachgebiet Architekturtheorie am KIT organisiert die Veranstaltung. Weitere Infos zum Programm und Anmeldung

    ________________________________________

    Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung - Lehre - Innovation in einem Wissensdreieck.