Ausgabe 15/2011
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Autor:
Margarete Lehné, Kosta Schinarakis
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Quelle:
KIT-Abteilung Presse
- Datum: 25.08.2011
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KIT-Kompakt - Ausgabe 15/2011
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UNSERE THEMEN
1. Gebündelte Ressourcen für das Höchstleistungsrechnen
KIT und Universität Stuttgart haben gemeinsam die HVV-GmbH gegründet.
2. Wilder Wein wehrt sich gegen Schädlinge
Professor Nick will die erfolgreiche Taktik auf Kulturpflanzen übertragen.3. Verstärkende Wirkung von Effekten bei der Faltung von Erbgutstücken
Nano-Wissenschaftler des KIT und der Universität Mainz haben ihre Ergebnisse im Journal „Chemistry&Biology“ veröffentlicht.4. 15 Jahre Karlsruher Virtueller Katalog
1996 startete der KVK als erster bibliothekarischer Gesamtkatalog des World Wide Web.5. KIT-Innovationsmanagement hilft Helmholtz-Gründern
Kleinere Helmholtz-Zentren können von der Expertise des KIT bei Spin-Offs und Unternehmensbeteiligungen profitieren.6. KIT bei den Frauenwirtschaftstagen 2011
Anmeldungen für die Veranstaltungen am 13. und 14. Oktober sind ab sofort möglich.-------------------------------------------------------------------------
2. Wilder Wein wehrt sich gegen Schädlinge
Weinberge werden rund fünfzehnmal im Jahr mit Pflanzenschutzmittel gespritzt, um sie gegen den Parasiten Falscher Mehltau zu schützen. Wilder Wein schützt sich selbst. Mit welcher Taktik hat Professor Peter Nick herausgefunden, der am Botanischen Institut des KIT wilde Weinrebensorten aus aller Welt sammelt und untersucht. Falscher Mehltau befällt über die Spaltöffnungen das Innere der Blätter. Der pilzartige Schädling findet die Öffnungen anhand des ausströmenden Stoffwechselproduktes Nonanal. Eine asiatische Weinrebe verwirrt beispielsweise den Falschen Mehltau durch die großflächige Abgabe von Nonanal über die ganze Blattfläche. Dadurch verschleiert sie die Lage der Spaltöffnungen. Ohne dieses Einfallstor und abgeschnitten von den Nährstoffen im Blattinnern geht der Parasit zugrunde. Nun wollen die KIT-Botaniker über ein Kreuzungsprogramm versuchen, die Abwehrtaktiken des wilden Weins auch auf die Kulturreben in Weinbergen zu übertragen.
Weitere Informationen: http://www.botanik.uni-karlsruhe.de/garten/458.php
Artikel im KIT-Magazin look|KIT (S. 38): http://www.pkm.kit.edu/downloads/lookKIT_02_2011.pdf
Beitrag des Deutschlandfunks: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1526080/
3. Verstärkende Wirkung von Effekten bei der Faltung von Erbgutstücken
Im Alltag lassen sich Ursache und Wirkung oft direkt linear verbinden. In der Molekularbiologie sind die Verhältnisse komplexer, sodass die Wirkung mehrerer Ursachen nicht gleich der Summe der Einzelwirkungen ist. In der aktuellen Ausgabe des Fachjournals “Chemistry & Biology“ stellt ein Team um Dr. Andrei Yu. Kobitski und Professor G. Ulrich Nienhaus vom KIT sowie Professor Mark Helm von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz solch einen Effekt bei der Faltung von menschlichen tRNA-Erbgutstücken vor (DOI: 10.1016/j.chembiol.2011.03.016). Von der richtigen Faltung hängt im Wesentlichen die richtige Funktion von Biomolekülen ab. Defekte Moleküle können Krankheiten auslösen. Für die vorliegende Studie haben die Forscher einzelne Bauteile der tRNA, die Methylgruppen, modifiziert und dann sehr genau die Abstände beim Faltungsprozess vermessen. Dabei stellten sie zunächst fest, dass schon jede Veränderung allein einen messbaren Effekt hatte. Wenn jedoch zwei Modifikationen zusammen auf einem Molekül auftraten, war der Messeffekt signifikant größer als die Summe der Einzeleffekte. „Wir haben hier eine kooperative Verstärkung zweier unabhängiger Modifikationen gefunden“, unterstreicht Nienhaus, Leiter des Instituts für Angewandte Physik am KIT. „Dieses quantitative Ergebnis bildet eine wertvolle Grundlage für weitere Untersuchungen und das Verständnis der Abläufe in unserem Erbgut.“ Die Studie wurde von der DFG im Rahmen des Karlsruher Centers for Functional Nanostructures (CFN) gefördert.Weitere Informationen unter: http://www.aph.kit.edu/nienhaus/index.php
Das Paper auf den Webseiten des Journals Chemistry & Biology: http://www.cell.com/chemistry-biology/abstract/S1074-5521%2811%2900173-6
4. 15 Jahre Karlsruher Virtueller Katalog
Mit einer einzigen Suchanfrage den millionenfachen Buchbestand vieler verschiedener Kataloge gleichzeitig durchsuchen zu können: Mit diesem Ziel ging im Sommer 1996 der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) der Bibliothek der damaligen Universität Karlsruhe online. Damit war er der erste bibliothekarische Gesamtkatalog des World Wide Web. Bis dahin waren im föderativ organisierten deutschen Bibliothekswesen die bibliographischen Nachweissysteme nur separat nutzbar. Die Idee der Karlsruher Bibliothekare und IT-Spezialisten, das World Wide Web für eine Metasuche zu nutzen, überzeugte nicht nur die Fachwelt: In den ersten vier Wochen nach der Inbetriebnahme gab es mehr als 400.000 Suchanfragen, heute sind es mehr als 1.5 Millionen monatlich. Nutzer können nun über 60 Zielsysteme aus aller Welt mit dem KVK abfragen, darunter auch zahlreiche für elektronische Medien. Die KVK-Technologie ist Grundlage für Spezialkataloge in aller Welt, so unter anderem für die Virtuelle Deutsche Landesbibliographie sowie für den Schweizer Virtuellen Katalog.
Weitere Informationen unter: http://www.bibliothek.kit.edu/cms/index.php
5. KIT-Innovationsmanagement hilft Helmholtz-Gründern
In einem „Shared Service“-Modell werden sich Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der auch das KIT gehört, künftig beim Technologietransfer unterstützen. Dabei sollen kleinere Zentren von der Stärke großer Zentren wie Karlsruhe oder Jülich profitieren, indem sie, vorerst kostenfrei, Hilfestellung bei konkreten Diensten im Technologietransfer erhalten. Das KIT wird unter der Federführung von Jens Fahrenberg, Leiter des Innovationsmanagements (IMA), im Ausgründungsbereich beraten; so können Zentren von der Expertise des KIT bei Spin-offs und Unternehmensbeteiligungen profitieren: von der Erfindungsmeldung bis zur Finanzierung. Das Projekt koordiniert bei IMA der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Neumann: Als Moderator und Bindeglied zwischen den Helmholtz-Zentren und IMA. Finanziert wird das dreijährige Projekt „Shared Service“ durch die Helmholtz-Gemeinschaft. Ziel ist es, aus dem Beratungsservice eine feste Einrichtung zu machen, die von den Zentren vergütet wird.6. KIT bei den Frauenwirtschaftstagen 2011 – Anmeldungen jetzt möglich
Um Frauen und ihre Karrieren geht es bei den Veranstaltungen des KIT zu den Frauenwirtschaftstagen Baden-Württemberg: Am Donnerstag, 13. Oktober, stehen die Erfolgsfaktoren und Stolpersteine im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion mit Frauen aus Forschung, Verwaltung und Wissenschaftsmanagement. Am Freitag, 14. Oktober, diskutieren Frauen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft über die Frage „Frauen in den Chefsessel – Die Quote als Instrument“. Vorträge ergänzen das Programm ebenso wie die beiden Abendveranstaltungen, die viele Möglichkeiten bieten Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Der Kostenbeitrag pro Veranstaltungstag beträgt 30 Euro, in Kombination für beide Tage 40 Euro. Anmeldungen sind noch bis 22. September online möglich: www.pew.kit.edu/personalentwicklung.