Mysteriös: Sahara-Staub über dem Atlantik
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Autor:
Sabine Fodi
Sandra Wiebe
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Quelle:
Presseservice
- Datum: 13.12.2018
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Woher kommen die „gigantischen“ Staubpartikel mitten auf dem Ozean? Tausende von Kilometern entfernt von der Westküste Afrikas haben nun Bojen diese Partikel über dem Wasser gemessen: Mit bis zu einem halben Millimeter Durchmesser sind sie nach Lehrbuch eigentlich zu groß und zu schwer, um sich so lange in der Luft zu halten. Diesem Rätsel widmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Königlichen Niederländischen Instituts für Meeresforschung und des KIT. In Klimamodellen – das sind umfangreiche Computerprogramme, mit denen die künftige Entwicklung des Klimas unter bestimmten Bedingungen berechnet wird – wurden diese Partikel bislang nicht berücksichtigt. Zu Unrecht? Offensichtlich werden die Partikel vom Wind aus der Sahara wegtransportiert und beeinflussen so den Strahlungshaushalt in der Atmosphäre, die Wolken und den ozeanischen Kohlenstoffkreislauf. In einer aktuellen Studie im Fachmagazin Scientific Advances versuchen die Forscher, Erklärungen wie Turbulenz, Transport in Gewittern und Hebung in elektrischen Feldern heranzuziehen. Doch es bleiben Fragen, die nun anzugehen gilt, um die Unsicherheit in den Klimamodellen zu verringern. (sfo)
Hinweis: Passendes Bildmaterial gibt es bei der NASA, z. B.: https://images.nasa.gov/details-GSFC_20171208_Archive_e001041.html
Neue Moleküle für Quantencomputing, Optik und mehr
Moleküle sind zentrale Bausteine chemischer Verbindungen. Bislang unbekannte Moleküle bestimmter Metalle herzustellen und ihre Eigenschaften genau zu untersuchen, ist Ziel des Sonderforschungsbereichs (SFB) „TRR88“. „Neben dem Grundlagenverständnis erforschen wir mögliche Anwendungen in den Bereichen Magnetismus, etwa neuartige Hardware-Konzepte für Quantencomputer, oder auch optische Eigenschaften für energieeffizientere Leuchtdioden“, sagt Manfred Kappes vom Institut für Physikalische Chemie und Institut für Nanotechnologie des KIT. „Außerdem entwickeln wir neben verschiedenen Molekülen viele neue experimentelle und theoretische Methoden für die chemische Forschung weltweit.“ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den SFB nun für weitere vier Jahre. Ein neues Teilprojekt am KIT zum möglichen Einsatz magnetischer Verbindungen für Quantentechnologien leitet neben Mario Ruben auch Wolfgang Wernsdorfer, der 2019 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis den wichtigsten deutschen Forschungspreis erhält. Außerdem wollen die Forscherinnen und Forscher wissenschaftliche Experimente für Schulen entwickeln, beispielsweise zur Fluoreszenz von Molekülen, und gezielt junge Wissenschaftlerinnen in die Themen des SFB einbinden. Den seit 2011 geförderten SFB „TRR 88: Kooperative Effekte in homo- und heterometallischen Komplexen (3MET)“ treiben Arbeitsgruppen aus Chemie und Physik des KIT und der TU Kaiserslautern gemeinsam voran. (swi)